Einen schönen guten Morgen!
Die Schneedecke (falls es eine gibt) ist ein Begleitsymptom des Winters und nicht er selbst, sonst gäbe es ohne Schnee ja keine Jahreszeit "Winter".
Jeder Gärtner weiss, dass die Schneedecke nicht "noch mehr kaputtmacht", sondern im Gegenteil die unter ihr liegenden Pflanzen, Bakterien, Pilze sogar schützt. Deshalb funktionieren z.B. Iglos auch.
Warum? Der Schnee ist ein lockeres Netz von Flocken mit Luft dazwischen, und Luft ist ein sehr schlechter Wärmeleiter (deshalb funktionieren dicke Mäntel besser als dünne, unabhängig vom Material). Der Boden unter dem Schnee ist relativ warm, meist sogar über Null Grad, und es finden Gärungen statt, die zusätzlich Wärme erzeugen. Beim genauen Hinsehen sieht man, dass der Schnee meist nicht die Erde berührt, sondern erst in einem Zentimeterabstand von ihr beginnt. Zwischen Erde und Schneedecke ist eine Lücke: nochmal Luft. Und weil die schlecht Wärme leitet, bleibt der Boden unter dem Schnee erstaunlich warm, selbst, wenn es oberhalb z.B. minus 20Grad sind. Kannst Du sogar leicht mit einem eingesteckten Thermometer selbst testen.
"...denn der Frost steckt ja dann in der Erde..."
Auch nicht. Die Erde kann nur, von oben beginnend, anfrieren. Von unten, innen ist sie warm, pro hundert Meter tiefer + 1 Grad mehr (frag mal Bergleute). Im Kern hat die Erde 7.500Grad, das ist heißer als die Sonnenoberfläche. Und von dort wird immer nach oben Wärme nachgeliefert. Der Frost kommt also von oben in den Boden, nicht von unten. Der Boden wärmt somit sogar die Pflanzenwurzeln. Und lockere Böden (z.B. Gartenerde) enthalten sehr viel Luft zwischen der Krume, und die isoliert genau wie bei der Schneedecke.
Wenn man das alles genauer durchdenkt, ein erstaunlich "ausgeklügeltes" System, in dem die Pflanzen und Tiere im Winter daher auch mit Gewinn "in Deckung" gehen, wenns oben zu kalt wird. Zaubertricks aus der Interaktion von Wasser und Luft!