Fabel, nur für den ganz tiefen Wald
Auf einer grünen Lichtung stand eben noch ein Schwein.
Das blickte auf zum Hochstand; doch wars für sich allein.
Am Boden lagen Eicheln, sonst lag ihm nichts im Sinn.
Es grunzte recht behaglich. Und döste vor sich hin.
Da tritt auf jene Lichtung ein Rehlein, scheu und zart.
Und schaut nach allen Seiten. So recht nach seiner Art.
Doch scheint ihm nichts bedrohlich; so faßt es sich ein Herz
und nähert sich dem Schweine. Und lächelt so, zum Scherz:
"Sag an, du starker Eber, was tust du hier am Ort?
Es ist ein herrlich Plätzchen - siehst du die Gräser dort?"
Es antwortet der Eber: "Was ich am Ende tu,
ist - nur ein bißchen dösen. Ich will nur meine Ruh."
"Ach ja, ein bißchen dösen - das ziemte wohl auch mir.
Ich bin in meinem Wesen ein so sensibles Tier
und brauche die Besinnung und die Beschaulichkeit.
Auch ich will etwas dösen; ich nehme mir die Zeit."
Doch kam der wilde Jäger herangeschlichen bald.
Und aus wars mit dem Dösen im schönen grünen Wald.
Der Schuß aus seiner Flinte, der löste sich behend:
So nahms mit Schwein und Rehlein ein bitterböses End.
Im Wipfel einer Tanne erscheint ein rund Gesicht
mit halbgeschloßnen Augen - die weise Eule spricht:
"Ja, sowas kommt von sowas - da liegt ihr nun im Loch.
Nur wer ganz oben sitzet, darf dösen noch und noch."
Auf einer grünen Lichtung stand eben noch ein Schwein.
Das blickte auf zum Hochstand; doch wars für sich allein.
Am Boden lagen Eicheln, sonst lag ihm nichts im Sinn.
Es grunzte recht behaglich. Und döste vor sich hin.
Da tritt auf jene Lichtung ein Rehlein, scheu und zart.
Und schaut nach allen Seiten. So recht nach seiner Art.
Doch scheint ihm nichts bedrohlich; so faßt es sich ein Herz
und nähert sich dem Schweine. Und lächelt so, zum Scherz:
"Sag an, du starker Eber, was tust du hier am Ort?
Es ist ein herrlich Plätzchen - siehst du die Gräser dort?"
Es antwortet der Eber: "Was ich am Ende tu,
ist - nur ein bißchen dösen. Ich will nur meine Ruh."
"Ach ja, ein bißchen dösen - das ziemte wohl auch mir.
Ich bin in meinem Wesen ein so sensibles Tier
und brauche die Besinnung und die Beschaulichkeit.
Auch ich will etwas dösen; ich nehme mir die Zeit."
Doch kam der wilde Jäger herangeschlichen bald.
Und aus wars mit dem Dösen im schönen grünen Wald.
Der Schuß aus seiner Flinte, der löste sich behend:
So nahms mit Schwein und Rehlein ein bitterböses End.
Im Wipfel einer Tanne erscheint ein rund Gesicht
mit halbgeschloßnen Augen - die weise Eule spricht:
"Ja, sowas kommt von sowas - da liegt ihr nun im Loch.
Nur wer ganz oben sitzet, darf dösen noch und noch."