Fabelhafte Literatur

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Also die Idee fand ich ja nicht so schlecht - Bücher als Sprachrohr über die Problematik von heutigen Lesemuffeln. Aber die wehleidigen Beschwerden waren doch etwas übertrieben. (meine Meinung - nicht böse sein)
Außerdem finde ich es unfair, dass unbedingt eine Frau vorgeschlagen hat, das Video zu kaufen. Warum sind nur immer die Frauen der Sündenbock? Adam-sein-guter-Mann-Eva-sein-böse-Frau lässt grüßen!
Ich bin ja nur froh, dass in dem Bücherregal nicht auch "Das Schweigen der Lämmer" lebendig geworden ist! *gg*

Ciao und lass dich nicht von mir entmutigen, denn dein Stil und deine Idee sind nicht von schlechten Eltern!
 

Galimathias

Mitglied
Hallo Inselparadies!
Keine Angst, ich halte schon was aus in Sachen angemessener Kritik. Ich dachte mir aber die Tatsache, daß ein Mann als Besitzer der unglücklichen Bücher schon eine Aussage genau entgegen deiner Vermutung ist. Der Mann, der als Sammler zufrieden ist zu besitzen und mehr nicht. Mir wäre nie in den Sinn gekommen für diesen Part eine Frau zu nehmen. Weil es unglaubwürdig wäre. Deshalb denke ich nicht, daß ich das angesprochene Adam-Eva-Klischee bediene. Und es ist ja auch nur von der "letzten Frau im Haus" die Rede. Ist ja nicht repräsentativ gemeint...
 

Rainer

Mitglied
hallo galiamathias,


goldrichtig ist dein text hier. goldrichtig.
es hat mich sehr gefreut ihn zu lesen, und ich muß noch immer über die unterhaltung der bücher schmunzeln.

einzige anmerkung meinerseits (nur ein vorschlag):
das wörterbuch. deine bücher sind ja fast wie menschen: jeder redet in seinem "naturgegebenen" stil und über das, wovon er am meisten zu verstehen glaubt. entweder ich bin zu doof (was ich im falle des falles nicht abstreiten will), oder beim wörterbuch klemmt es ein bisschen: es ist der wörterbuch-band l bis z. in seiner rede kann ich aber kein "wörterbuchtypisches" wort finden, welches mit einem buchstaben zwischen l und z beginnt; platziert ist da zu schwach. jetzt kommt meine schnapsidee: nimm "drapiert" und lasse dieses den ersten band sagen. das ist zwar falsch, da man eigentlich nur stoffe drapieren kann, aber das weiß dieser band nicht, da der buchstabe s ja in seinem bruder steht. der bruder, also der leisere, kann sich ja dann mit "promiskuität" als der bessere erweisen.
ist aber nur eine idee - auch so wie er jetzt ist, bekommt der text von mir volle punktzahl.

viele grüße

rainer
 

Galimathias

Mitglied
Hallo Rainer,
besten Dank für dein Lob und für deinen Vorschlag, der auf jeden Fall eine Überlegung wert ist. Man müsste es vielleicht mit mehreren Worten von A-K, bzw. L-Z überzeichnen damit es klar wird. Es stimmt wohl, daß bei den Fremdworten das "typische" fehlt. Mal sehen, was man da machen kann. Danke für den Vorschlag.

Grüße,

Galimathias
 

Andrea

Mitglied
Die Idee ist sehr gut, und über weite Strecken gefällt mir auch der Text ausgezeichnet, da er wunderschöne Wortspiele bietet (etwa „denn natürlich waren ihnen von Natur aus zwar nicht die Hände, wohl aber die Seiten gebunden“). Er leidet jedoch unter einem schwachen Ende, das nicht erst mit dem „schließlich mussten sie einsehen“ einsetzt, sondern bereits dort, wo das Gespräch der Bücher in indirekte Rede übergeht, etwa ab: „Also sammelten sie Vorschläge.“ Hier solltest du direkter bleiben und Wörter wie „schließlich“ radikal streichen.

Vorschlag:
„Also gut“, seufzte [irgendein Buch]. „Eine Frau wird das Problem wohl nicht lösen, darüber sind wir uns wohl einig. Es muss doch aber noch andere Möglichkeiten geben zu seinem guten Recht als Buch zu kommen (, egal ob dick oder dünn, Sachbuch, Trivialliteratur oder Historienschinken.) Irgendwelche Vorschläge?“
Danach könntest du dann Bibel und Nietzsche-Ausgabe zu Wort kommen lassen, nach deren Äußerungen alle Bücher in Schweigen ausbrechen, bis eines von ihnen (vielleicht der Bestseller vom Anfang?) resigniert die Zusammenfassung gibt: „Wie müssen wohl einsehen, dass wir...“ Dann nochmals auf die Resignation eingehen und dann deinen Präsensschluß.

Ganz befriedigend finde ich das immer noch nicht, aber mir fällt auch kein besseres Ende ein, und so bliebe zumindest die Form geschlossener, als bei einem Ende in indirektem Gespräch. Ansonsten solltest du mit der Edit-Funktion noch einmal über den Text gehen und die Absätze mitten im Satz aufheben. Aber ansonsten steht der Text hier schon sehr gut; bis auf das Ende halt..
 

Galimathias

Mitglied
Hallo Andrea,

danke für deinen Vorschlag.
Ich bin begeistert wie sehr man sich hier mit den Texten auseinandersetzt. Deine Idee würde die Geschichte wirklich runder machen. Da kann ich ja mal rumprobieren. Und die Textgestaltung muss ich hier noch ein wenig üben. Kommt noch... besten Dank.

Galimathias
 



 
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