Falsche Muse

wondering

Mitglied
(überarbeitete Fassung)

Eines Tages küsste mich
die Muse und erwärmte sich,
mir einzugeben, fein zu dichten.
Heut will ich nun den Blick drauf richten,
je tiefer ich die Welt beschaue,
-ich schreib' nicht gern ins Ungenaue-
des übler wird mein Blick geleimt,
weil Vieles scheint mir ungereimt.

Da herrscht ein Krieg, vom Zaun gebrochen?
Es heißt, ein Volk befrei'n, nicht unterjochen,
drum gibt man Bomben Kosenamen,
trifft zielgenau, sieht nicht die Dramen,
die garantiert auf allen Seiten...
Welch' Schande für moderne Zeiten!

Die ganze Welt tut Friedenswillen kund,
reicht sich die Hand über's Erdenrund.
Diplomatie kann nicht mehr schlichten
Resolutionen auch nichts mehr richten.
Was der Welt scheint wie Verrat,
ist's Befreiung? Ist's Protektorat?
Sicher ist, gesetzte Grenzen werden flüssig...
und ich darum jedweder Lyrik überdrüssig.
 



 
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