Falsches Glauben

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Walther

Mitglied
Falsches Glauben


Am Abend spielt der Wind mit meinen Haaren,
Er zupft an meinem Scheitel. Ruhig Blut,
Es nützt die Angst nicht weiter, ich brauch Mut,
Wenn’s gilt, die letzte Chance noch zu wahren.

Ich gehe durch den Regen: Es wird gut!
Will ich mir sagen zwischen Särgen, Bahren,
Die über Gänge, Straßen, Plätze fahren:
Es herrschen blanker Wahn, die Höllenbrut,

Es fallen heiße Bomben, Phosphor pur,
Es donnern die Granaten und Kanonen.
Man hört das Pfeifen, Schreien, Kreischen nur:

Es will nicht mal die Kinder selbst verschonen.
Der Glaube wird zu Mordlust und Tortur,
Wofür soll dieses Leben sich auch lohnen.
 
B

bluefin

Gast
originalziat von dir, lieber walther:
Ich liebe Kitsch. Wenn er gut ist.
dieses gedicht ist kein guter, denn es klingt wie abendlich abgehobene tagesschau nach vorherigem, opulenten mahl.

wer de vero im schlamnassel steckt und das zum ausdruck bringen möchte, geht nicht mit erhobenem zeigefinger geruhsam durch den regen und drechselt schraubreime dabei, sondern rennt und ringt wirklich. zu der herrenmensch-behauptung, ein leben lohne nicht, sollte man jene fragen, die das ihre gerade zu retten versuchen. die wissen die antwort.

lieber walther, ich hab an anderer stelle schon mal gemeint, dass sich gesammelte zeitungs- und ntv-ausschnitte bestenfalls indirekt zur lührik eignen. sie 1:1 zu übernehmen, um damit wirkung zu erzielen, missrät in aller regel. man sieht immer den diwan ein wenig durchschimmern, auf dem ihr betrachter ruht, und das macht gedichte wie das deine da ärgerlich: es hängt am unglück dritter wie ein pilotfischchen am metzelnden hai (submers gesagt).

um üblichen tiraden gleich vorzubeugen: dem walfisch geht's (wie immer!) nicht um dich und deine person, sondern um die frage, ob zu zeiten wie diesen ein gedicht wie das deine ein "gutes" sein kann. er sagt nicht, dass du wertlos seist, sondern erklärt dir, warum er diese deine reime für eine eher ärgerliche stilübung hält. das ist alles. ich hoffe, du kannst damit umgehen.

liebe grüße aus münchen

@fin
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Ich finde das Gedicht gut, weil es einen tiefgründigen Inhalt hat, der mich zum nachdenken bringt.

@lapimont
Für mich werden hier die Bombennächte in Hamburg oder Dresden beschrieben. Wenn das nicht so ist, dann sag mir doch bitte, wer der Mann mit dem Scheitel ist(?), der sich als Erzähler gibt. Und was ist das für ein Pfeifen(?), wenn es nicht das Phosphorfeuer ist, das den Sauerstoff aus den Kellern saugt.
Durch den Titel distanziert sich der Schreiber doch von den letzten beiden Zeilen. Wer hat denn so gedacht?
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Vielleicht sollte der User "@bluefin", der hier so oft und gerne das Wort "wir" im Zusammenhang mit der Community Leselupe strapaziert, mal zur Kenntnis nehmen, dass er als eines der neueren Mitglieder unseres Forums auch unsere Spielregeln einzuhalten hat, damit er sich bei uns nicht unbeliebt macht und wir weiter mit ihm kommunizieren wollen. Derzeit tendiert dieses Wollen m.A. nach bei vielen von uns allerdings gegen null.
Ganz ehrlich, auf diese absolut nervtötende Besserwisserei, diese, als Zensurversuch daher kommenden Inhaltsbelehrungen können wir wirklich verzichten.

Zum Gedicht.
Ein Sonett solider Walther'scher Machart. Stark im Aufbau der Dramatik und bemerkenswert das sarkastische Fazit in der Schlusszeile.
Erwähnenswert ist auch, dass Walther bei seinen neuesten Sonetts viel Wert darauf legt, mit nur vier Reimen aus zukommen.

St.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Ich finde das Gedicht im Gegensatz zu Buefin gut. Viele andere Dichte von Walther haben mich jedoch gelangweilt. „Ärgerliche Stilübung“, dass hätte ich oft bei ihm schreiben können.

Ich mag dass nicht so gerne, wenn jemand für seine Kritik gescholten wird. „Unterstellung nazistischem Gedankengutes“, dass mag ja noch ein Missverständnis sein, wo wem auch immer. Ansonst kann man die Kritik von Buefin durchaus als ernsthaft nachvollziehen. @Sta.tor: wenn es zur community gehört, den Walther zu ehren, dann möchte ich kein community- Mitglied sein.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Naja, Tigerauge, mal abgesehen davon, dass Du scheinbar jetzt erst geschnallt hast, wem Laps Verwarnung angedacht war, habe ich Walther nicht ehren wollen, sondern einfach nur den Text kommentiert. Nach meinem Befinden. OK?
Ich habe mich zudem länger schweigend mit den Kommentaren des Users bluefin in mehreren Foren befasst und war der Meinung, weil hier mal wieder Grenzen überschritten wurden, dazu ein Statement abzugeben. Auch nach meinem Befinden.
Wer einer Community angehören will oder nicht, ist immer noch die freie Entscheidung jedes Internetnutzers. Regeln lauern allerdings überall.

VG Sta.tor
 
B

bluefin

Gast
bluefin ist nur in diesem forum unterwegs. mehr zeit hat er nicht, denn er ist hauptberuflich walfisch...

...*bubbles*...
 

Walther

Mitglied
@ Tigerauge,

Meine Gedichte sind nie nur Stilübungen, auch wenn Du das so einschätzt. Aber selbstverständlich steht Dir ein solches Urteil zu, denn jede Kunst muß neben der Form und dem Inhalt auch gefallen. Wenn das nicht klappt, ist sie l'art pour l'art.

Allerdings, Du gestattest mir diesen Hinweis, Stilübungen und sprachliche Kabinettstückchen sind für das Gelingen guter Texte notwendig. Sprachekunst ist ein "Handwerk", das viel Übung benötigt. Solche Texte in ein Forum wie die Lupe einzustellen und an ihnen zu lernen, ist keine Verfehlung und auch nicht kritikwürdig. Es ist vielmehr Teil der Textarbeit hier.

@ Sta.Tor

Ich freue mich, daß dieses Gedicht nach langer Zeit des Vorsichhindümpelns noch "entdeckt" wurde. Daß er dann noch gefiel, macht Freude, besonders angesichts der Kommentare eines gewissen Breitmaulfroschs. Dem sollte ich jetzt fast dankbar sein.

Es ist allerdings unglaublich, daß es mindestens 10 solcher Kommentare bedurfte, bis in der Lupe klar geworden ist, wes Geistes Kind dieser aufgeblasene Dauerkommentierer ist. Man muß sich schon wundern, daß man sich von einem solchen Windbeutel derartige Unterstellungen gefallen lassen muß. Nun aber wird die Luft herausgelassen. Und das ist gut so.

@ Luftnummer

Was verschiedene Lupianer hier sagen wollen: Genug ist genug.

Es reicht nicht aus, andere schlicht herabzuwürdigen und mit absichtsvoll widerlichen Inkriminierungen zu belegen. Es ist schlicht unirdisch, sich permanent derartig daneben zu benehmen. Und es ist absolut niveaulos und abstoßend, welch boshafte Unterstellungen und Annäherungen an Nazismus und rechtes Gedankengut hier dau herangezogen werden, einen mißliebigen Mitmenschen in die Ecke zu stellen und sein künstlersichen Vermögen sowie ihn als Person zu diskreditiereen.

Pfui! Das ist dafür der richtige Ausdruck.

Sagen wir es einmal so: Entweder Du kriegst Dich endlich ein, oder Du bist Lupengeschichte. Im Übrigen fordere ich Dich nachdrücklich auf, mich in Zukunft von Deinen geistigen Leerstellen und Deinen abgrundtiefen Widerwärtigkeiten zu verschonen. Besten Dank.

Lieber Gruß W.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther,

ein Gedicht, das mich sehr berührt hat, aus dem mir Deine und auch meine Betroffenheit über dieses unselige Töten entgegenspringt.

Ich glaube, es geht Dir vielleicht wie mir, wenn ich Emotionen in einem Gedicht nur dann zähmen kann, wenn ich eine äußere Form wahre, die keine Reimedreherei ist, sondern letztlich angetan ist, die Wirkung des Inhalts durch die formalen Strenge noch zu verstärken.

Noch ein Wort zur Wir-Debatte: Ich ziehe es vor, nur für mich zu sprechen und möchte so vermeiden, so zu tun, als wäre ich das Sprachrohr anderer. Die Versuchung ist groß, dies anders zu machen, gerade wenn man sich, wie auch ich, als Teil der Gemeinschaft der Leselupianer fühlt. Und so verstehe ich auch Sta.tors Verteidigungsrede.

In diesem Sinne sage ich Dir, lieber Walther: Ich hoffe noch viele solche Sonette von Dir zu lesen.

Liebe Grüße

Herbert
 

Honey

Mitglied
Das will und will mir nicht gefallen. Ich sehe das schreibhandwerklich Überzeugende, aber der Inhalt.
Mag halt doch mehr Herz-Schmerz-Blümchen-Verse :)
wie Vers.ionen z.B. oder Augenliebste.

Ganz liebe Grüße

Honey
 
B

bluefin

Gast
ich find's auch sonderbar. kritik an @walthers hervorbringungen sind in seinen augen stets persönliche beleidigungen, die zum sofortigen ausschluß führen sollten. seine persönlichen beleidigungen dagegen hält er für korrektes lupendeutsch.

zu dem gengenständlichen fall möchte ich mich nicht weiter äußern - es gibt dinge, die sind nicht mal für walfische verhandelbar.

nur eins noch: lieber @walther, du darfst gerne weiterhin überall meine texte und postings "kommentieren", wie du's bisher so fleißig tatest, auch wenn du mich dabei ein um's andere mal der dummheit und der ignoranz zeihen musst - ich sagte dir ja schon mehrfach, dass walfische einen sehr breiten rücken haben. und du musst gewärtigen, dass ich es trotz deiner wiederholten drohungen, mich "entfernen zu lassen", wagen werde, eins deiner gedichterln zu kritisieren, wenn mir das angebracht erscheint.

ich erklär dir nochmals, @walther: weder habe ich etwas gegen dich, noch habe ich dich je persönlich beleidigt. ich versuche, mir vorzustellen, wie es aussähe, wir würden sport treiben - fußball, zum beispiel, und jemand käme und spitzelte dir mehr oder weniger elegant den ball weg...

da kann man nur hoffen, dass der schiri was taugt.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
@ Walther,
schade, dass Du so schwer Kritik verkraften kannst. Meine Äußerung war gar nicht so tiefgreifend gedacht.

Es tut mir leid:
Ich kann nicht erkennen, dass Buefin Nazismus unterstellt hat. „Herrenmenschen“ ist hier in den falschen Hals geraten.

Bluefin sagt hier:
Bitte schreib über die Opfer, nicht über die Täter.

Und Blufin sagt:
Du hast den Inhalt aus den Medien, und das stimmt. Du kannst ja hier wohl schlecht ein Augenzeuge gewesen sein.

Quote

Sagen wir es einmal so: Entweder Du kriegst Dich endlich ein, oder Du bist Lupengeschichte.
Das ist eine Drohung

Pfui! Das ist dafür der richtige Ausdruck

Ist Blufin wie ein Hund zu behandeln?
 

Walther

Mitglied
Hallo Tigerauge!

Nein, wie ein Kleinkind. Und zu dem sagt man: Pfui. Mehr ist da nicht. Das Wort "Herrenmenschen" ist ein rassistisches Wort aus der Nazinomenklatur. Hier gibt es nichts zu deuteln. Das kann man nicht falsch verstehen. Und da es das soundsovielte Mal ist, daß mir von diesem Menschen solche Eigenschaften zugeschrieben werden, hat es Methode.

Das ist also keine Drohung, aber eine deutliche Warnung. Weil anders offensichtlich kein Einsehen zu erreichen ist. Ordnung ist immer auch durch klare Regelungen bewehrt. Wer sich ihr nicht unterordnet, der fliegt. So ist das. Glücklicherweise.

Es ist klar, daß niemand von uns an diesen Zuständen partizipiert. Sie sind Bilder aus der Konserve. Dennoch umgehen sie uns und kommen uns (wieder) näher. Das aktuelle Al Qiada Video spricht eine deutliche Sprache.

Liebe/r tigerauge,

es ist nicht richtig, daß ich nicht kritikfähig bin. Im Gegenteil: Ich verdanke der Kritik aus der Lupe viel, so viel, daß ich hier klar sage: Die Weiterentwicklung zum aktuellen Stand meiner Dichtwerke wäre ohne die Lupe und ihre Textarbeit nicht denkbar. Ich habe diesem und einem weiteren Forum, in dem ich eine führende Rolle spiele, die recht ordentliche Fähigkeit, den Gedichten den Rhythmus zu erspüren, überhaupt Metren zu erkennen, wesentlich zu verdanken. Hier haben mir Lupianer die ersten Silbenbilder unter die Nase gehalten, ganz so, wie ich das heute gelegentlich auch mache.

Mit meiner formalen Kritik gebe ich zurück, was mir die Lupe gegeben hat. Und so wird aus der Textarbeit in der Lupe auch ein Schuh: hart in der Sache, fair in Ton und Umgang. Und genau das ist der Punkt, warum ich mit dem blauen Blubberer ein Problem habe: Seine Kritik ist persönlich, herabwürdigend bis beleidigend und völlig unsachlich, weil in aller Regel ohne jede Substanz. Das nehme ich nicht hin. In meinen Fäden werde ich diese Art von Anmache nicht dulden.

Deine Pauschalbehauptung, ich könne mit Kritik generell schwer umgehen, ist daher ebenso sachlich falsch wie wiederum ins Persönliche zielend. Es ist ein weit verbreiteter schlechter Stil in der Diskussionskultur, immer emotionale Einfärbungen in sachliche Debatten einzuführen. Das führt nur zu entsprechenden Gegenreaktionen und danach zu Streit. Ich mache diese Art der Auseinandersetzung, was mich und meine Einträge angeht, nicht mehr mit. Bei der Unterstellung rechten und nazistischen Gedankenguts und bei Verstoß gegen die Nettikette greife ich rigoros durch, bis die Person versteht, wie man sich zu benehmen hat, oder schlicht diesen Ort, an dem ich mich befinde, verläßt. Hier habe ich null Toleranz.

Ich danke Dir für Dein Verständnis und Deinen Eintrag.
 

Walther

Mitglied
Hallo Herbert,

niemand will Dich vereinnahmen. Aber Kritik muß sachlich bleiben. Ich bin ein ausgewiesener Gegner nazistischen und rechten Gedankenguts. Mich in die Nähe dieser Krachledernen zu rücken, ist für mich inakzeptabel. Das geht nicht, und das werde ich mit allen Mitteln, die mir hier zur Verfügung stehen, unterbinden.

Ich danke Dir für Deinen Eintrag, aber hier geht es ums Prinzipielle: Hier geistert jemand durch das Forum, provoziert und sucht absichtsvoll Streit. Nicht nur ich beschwere mich darüber. Im Moment kämpfe ich gegen diese Unart an. Wenn es mir zu bunt wird, überlasse ich diesem Schwadronierer und Provokant das Feld.

Ich bin hier, um sachlich an meinen und anderen Texten zu arbeiten. Kleinliche Sticheleien sind mir einfach zu blöd, und ins rechte Eck stellen lassen muß ich mich auch nicht dauern.

Lieber Gruß W.
 

Walther

Mitglied
@ Blubberer

Ich wiederhole nett und freundlich: Laß mich bitte mit Deinem Gewäsch in Frieden. Deine Kritik ist absolut inhaltsleer und völlig unbrauchbar. Dein Ziel ist die Provokation und die Herabwürdigung anderer.

Du bist ein unverbesserlicher Streithansel und salbadernder Besserwisser. Früher sagte man so jemandem: Enthebe Dich.

Tu's einfach und belästige andere mit Deiner Anwesenheit. Oder lerne endlich einmal, was sachliche Kritik ist. Vorher aber schweige besser.

Du störst nämlich die ernsthaften Textarbeiter bei der Arbeit.

Bester Gruß W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Lieber Walther,
Du weißt ja, dass ich ein starker Legastheniker bin, deshalb fällt es mir schwer, Texte von anderen zu lesen, und so lange Texte kann ich nie ganz zu ende lesen.

La quoti:

Wofür soll dieses Leben sich auch lohnen.

Das Wort „Herrenmenschenbehauptung“ ist ab sofort verboten. Wir sind ja nicht im Nationalsozialismus und wir fahren ja nicht mehr eingleisig. Also bitte benutzen Sie das andere Gleis!
 
Dein Leiden tut mir sehr leid, liebes Tigerauge. Ich beurteile Deine Texte jetzt aus einem ganz anderen Blickwinkel und wünsche Dir viel Kraft, weiterhin so souverän mit Deinem Defizit umzugehen.
 
M

max

Gast
jetzt mach dich mal locker
sonst wird das hier noch
der untergang
des abendlands!
 

Walther

Mitglied
Falsches Glauben


Am Abend spielt der Wind mit meinen Haaren,
Er zupft an meinem Scheitel. Ruhig Blut!
Es nützt die Angst nicht weiter, ich brauch Mut,
Wenn’s gilt, die letzte Chance noch zu wahren.

Ich gehe durch den Regen: Es wird gut!
Vorbei an Särgen eile ich, an Bahren,
Die über Gänge, Straßen, Plätze fahren:
Es herrschen blanker Wahn, die Höllenbrut,

Es fallen heiße Bomben, Phosphor pur,
Es donnern die Granaten und Kanonen.
Man hört das Pfeifen, Schreien, Kreischen nur:

Es will nicht mal die Kinder selbst verschonen.
Der Glaube wird zu Mordlust und Tortur,
Wofür soll dieses Leben sich auch lohnen!
 



 
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