Katrin Volkmann
Mitglied
Es gab eine Zeit, da ging ich schwarz.
Schwarze Röcke, Nickys, Blusen, Strumpfhosen, Schuhe, selbst die Unterwäsche war tiefschwarz. Selbstverständlich färbte ich mir die Haare.
In der Jugend trug ich gerne Weiß. Mit zehn.
Mit Mitte zwanzig entschied ich mich für das schlichte Grau. Und Schwarz-Weiß in Kombination. Ich wollte endlich ernst genommen werden. Anfang dreißig wurden meine Kleider weit, die Shirts lässig und Hosen gegen sanft fließende Röcke getauscht. Das kaschierte und war bequem. Im Haushalt und am Schreibtisch.
Als mein Mann den Jungen nachsah, musste ich nachdenken. Farbe war störend. Also versank ich in schwarzer Abgeschiedenheit.
Das trug ich ein ganzes Jahr, wie eine trotzige Witwe, dann verbrannte ich die Sachen, kaufte mir ein Modejournal und einen grünen Hut, und setzte mich in den Zug.
Unter den hektischen Augen der Großstadt wurde meine Kleidung sportlich, mit flachen Schuhen und warmen Rollkragen, und als es Frühling wurde, band ich mir das gewachsene Haar mit einem rosa Band zurück und legte glänzende Strümpfe an.
Als Geschäftsfrau trug ich rot lackierte Fingernägel und graue Haare davon. Trotziges Violett und Türkis schufen Distanz. Und Heiterkeit hinter vorgehaltenen Händen.
Die Farbe der Liebe ist Rot. Die der Hoffnung Grün. Gelb ist der Neid und die Trauer trägt Schwarz. Und was macht eigentlich blau?
Vino Verde.
Schwarze Röcke, Nickys, Blusen, Strumpfhosen, Schuhe, selbst die Unterwäsche war tiefschwarz. Selbstverständlich färbte ich mir die Haare.
In der Jugend trug ich gerne Weiß. Mit zehn.
Mit Mitte zwanzig entschied ich mich für das schlichte Grau. Und Schwarz-Weiß in Kombination. Ich wollte endlich ernst genommen werden. Anfang dreißig wurden meine Kleider weit, die Shirts lässig und Hosen gegen sanft fließende Röcke getauscht. Das kaschierte und war bequem. Im Haushalt und am Schreibtisch.
Als mein Mann den Jungen nachsah, musste ich nachdenken. Farbe war störend. Also versank ich in schwarzer Abgeschiedenheit.
Das trug ich ein ganzes Jahr, wie eine trotzige Witwe, dann verbrannte ich die Sachen, kaufte mir ein Modejournal und einen grünen Hut, und setzte mich in den Zug.
Unter den hektischen Augen der Großstadt wurde meine Kleidung sportlich, mit flachen Schuhen und warmen Rollkragen, und als es Frühling wurde, band ich mir das gewachsene Haar mit einem rosa Band zurück und legte glänzende Strümpfe an.
Als Geschäftsfrau trug ich rot lackierte Fingernägel und graue Haare davon. Trotziges Violett und Türkis schufen Distanz. Und Heiterkeit hinter vorgehaltenen Händen.
Die Farbe der Liebe ist Rot. Die der Hoffnung Grün. Gelb ist der Neid und die Trauer trägt Schwarz. Und was macht eigentlich blau?
Vino Verde.