Hallo Stoffel!
Nein, also tut mir leid, Deiner Beschreibung eines Feiglings kann ich nicht folgen. Auch sehe ich keinen Zusammenhang zwischen der Betrachtung von Hunger und Not durch ein Fernglas und dem Flüchten in einen Schrank bei einem Brand.
Dein Gedicht wirkt wie ein Vorwurf, nur bleibt verborgen, an wen sich dieser Vorwurf richten mag.
Und übrigens: ein Fernglas benutzt man doch, um die Ferne heranzuholen, also um etwas, das man aufgrund der Entfernung mit blossem Auge kaum sehen kann, besser erkennen zu können. Zugegeben, es ist leichter, einen Notstand aus sicherer Entfernung durch ein Fernglas zu beobachten, statt den Betroffenen durch ein beherztes Handeln helfen zu wollen, aber auch derjenige, der nur beobachtet, sieht wenigstens hin. Ist das nicht allemale besser als einfach wegzusehen? Und ist nicht anzunehmen, dass es Einfluss auf ihn nehmen wird, was er sieht, und dass er anderen davon erzählen wird?
Nicht jeder, der nicht gleich die Ärmel hochkrempelt und in die Ferne zieht, um den dort Leidenden nach besten Kräften beizustehen, ist nach meiner Auffassung ein Feigling. So aber kommen Deine Zeilen bei mir an.
Ganz abgesehen davon, wozu in die Ferne schweifen? Hunger und Not gibt es überall auf der Welt, und es bedarf ganz sicher keines Fernglases, um es zu sehen - sofern man denn hinsieht.
Es grüsst
- Cumulus -