Fenster, gesprungen

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Walther

Mitglied
Fenster, gesprungen


Am Tag, als ich mich aus dem Vollen schöpfte,
Da brach ein Wettern aus den wilden Wolken.
Aus Hoffnung wurde morgens ich gemolken,
Die abends der da mit der Sense köpfte.

Aus seinen Fingern hab ich mich gesogen,
Die Zitzen warn so wund und aufgebrochen.
Vom Mittagstisch bin ich hinab gekrochen
Und mit den Fliegen in das Licht geflogen.

Der Irrsinn spricht zu mir aus meinen Worten,
Will’s nicht mehr wissen, es ist nicht vonnöten.
Der Vorhang prangt mit reich geschwungnen Borten.

Für Klarheit würde ich mich selber töten:
Das Heute fächert sich in viele Sorten,
Die alle eine Sicht der Dinge böten.
 

Ecki

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Lieber Walter, du hast einen schönen Wortschatz, aber warum schreibst du ewig gechwollen. Eine Stoffel pflegt darauf
immer zu sagen "Grüble "

Gruß. Ecki
 

Walther

Mitglied
Lb Otto,

danke für Deinen aufbauenden Eintrag. Ich habe es einmal mit einer anderen Bilderwelt versucht, eine gebrochene Stimmung einzufangen. Mir weht gerade viel um den Kopf, da war es durchaus eine Hilfe, dieses Zersplitterung der Innenwelt einmal an den Tag zu schaffen.

Ich hoffte, daß das andere ansprechen würde. Danke daher für dieses Rückmeldung.

Liebe Grüße W.
 

Walther

Mitglied
Hallo Ecki,
Lieber Walter, du hast einen schönen Wortschatz, aber warum schreibst du ewig gechwollen. Eine Stoffel pflegt darauf immer zu sagen "Grüble "
Was soll ich dazu sagen? Das Sonett hat einen getragenen Melodiebogen, das würde nicht einmal übertrieben neumodisches Wortgeklimper dagegen helfen. Es ist und bleibt Geschmacks(- und Ansichts)sache, ob man heute noch einen 5- oder 6-hebigen Jambus verwenden sollte.

Ich habe mich entschieden, diese Gedichtform ins Heute hinüber zu transportieren. Ob (mir) das gelingt, muß (und will) ich den Lesern überlassen. Dir gefällt es nur teilweise, was ich da mache. Das muß (und werde) ich in aller Bescheidenheit akzeptieren.

Jedenfalls danke ich dafür, daß Du wenigstens meinem Wortschatz noch eine gewisse Lesefreude abgewinnst, und dafür, daß Du Dir die Zeit nimmst, meine Gedichtversuche zu kommentieren.

Liebe Grüße

W.
 

Ecki

Mitglied
Lieber Walter, dann werde ich das so hinnehmen, mich weiterhin an deinem Wortschatz erfreuen und auf ein pointentaugliches Gedicht verzichten. Schließlich ist ja alles
eine Sache des Geschmackes, und ich bin auch kein Maßstab.
Alles Gute dir, Ecki
 

Walther

Mitglied
Lieber Ecki,
das war ernst gemeint und nicht als Abfuhr. Ich bin eben nunmal nicht perfekt und bringe nicht alles auf den Punkt, so wie Du es magst (und andere).
Aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, und so bitte ich Dich um ein wenig Geduld mit mir. Vielleicht packe ich es ja, und dann sagst Du mir das bitte, damit ich weiß, was besser zu machen wäre.
Liebe Grüße
W.
PS. Auch das meine ich jetzt durchaus ernst, weil es nichts gibt, was nicht besser sein könnte, egal, wie gut es auch immer sein (oder scheinen) mag.
 

Milko

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hola

walther ,
eine gelungene schrift , die auch mich "berührt
dein stil bleibt erkennbar aber doch hast du es geschafft eine neue bilderwelt zu erkunden
mit kurzen wortbildern ,durch stellung und gewählte wortmetaphern jedoch träumerisch mit bezug zum "nackten leben ,das für mich die "Schlagwortabfolge hervorragend umsetzt
und es doch (für mich ) mehr eine schrift aus der heutigen zeit ist (als das meiste hier)- auch weil es keine prägung solcher art in der vergangenheit kaum gab ..
was soll ich mehr dazu sagen
gm
 

Walther

Mitglied
Hallo Milko,
Dank für Deinen Eintrag, der mich sehr verlegen macht. Letztlich sind wir hier alle nur Übende und Dilettierende. Ab und zu findet ein blinder Hahn (war's das Huhn?) auch einmal ein Korn.
Also werde ich weiter "üben", mich zeitgemäß auszudrücken, Sprache und Stil weiterzuentwickeln. Dabei ist die Hilfe aller Kritiker, derjenigen, die etwas auszusetzen haben, wie auch der Wohlmeinenden nötig und erwünscht.
Lieben Dank und lieben Gruß
W.
 



 
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