Feuer

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Feuer

Schau wie das Streichholz an der Schachtel reibt.
Spürst du schon wie die Temperatur steigt?

Wenn du es merkst, dann ist es gut,
Denn es entwickelt sich die Glut.

Ein Holzscheit hier, einer dort,
Und in Kürze ist die Kälte fort.

Brenne Feuer, brenne hell.
Brenne Feuer, brenne schnell.
Laß dein Knistern tönen und klingen.
Laß deine Flammen tanzen und singen.


Erstmal sind die Flammen klein.
Wirf noch ein paar Scheite rein.

Bald schon werden die Flammen groß.
Und säßest du jetzt in des Feuers Schoß,

Würdest du spüren die ganze Kraft,
Die es zum magischen Schauspiel macht.

Brenne Feuer, brenne hell.
Brenne Feuer, brenne schnell.
Laß dein Knistern tönen und klingen.
Laß deine Flammen tanzen und singen.


Das Feuer wird jetzt unbändig mehr und mehr.
Es zu kontrollieren fällt dir zunehmend schwer.

Du braucht ihm keine Nahrung mehr zu geben,
Seine Bestimmung, nach Macht und Größe zu streben,

Erfüllt es von nun an gänzlich allein.
Es frißt sich tiefer und tiefer in die Welt hinein.

Brenne Feuer, brenne hell.
Brenne Feuer, brenne schnell.
Laß dein Knistern tönen und klingen.
Laß deine Flammen tanzen und singen.


Angst bekommst du nun vor des Feuers Macht.
Zu spät mein Freund! Und jetzt gib Acht.

Das Feuer wird die Welt verbrennen.
Doch laß es mich beim Namen nennen.

Du wecktest die tiefste Höllenbrut,
Und brennst nun zurecht in Satans Glut.

Brenne Feuer, brenne hell.
Brenne Feuer, brenne schnell.
Laß dein Knistern tönen und klingen.
Laß deine Flammen tanzen und singen.


Oh weh! Welch schlimmer Traum mich übermannt,
Mir träumtet, ich hätte die Welt verbrannt.

Doch ich törichter Narr merke ich nicht,
Die bittere Kälte beißt mir ins Gesicht.

Mir scheint ich sollt am Streichholz reiben
Und versuchen die Kälte zu vertreiben.

Brenne Feuer, brenne hell.
Brenne Feuer, brenne schnell.
Laß dein Knistern tönen und klingen.
Laß deine Flammen tanzen und singen.


Denn eins, daß ist doch Sonnenklar,
Feuer ist einfach wunderbar!
 

Ironic

Mitglied
Hi KleinesWölkchen!
Willkommen in der Leselupe...

Find dein Gedicht ziemlich gelungen...guter Handlungsverlauf und Rhythmus und Reime sind auch klasse...könnt ein Lied sein....

Aber die ersten beiden Verse passen irgendwie nicht, oder?
Sind ja auch die einzigen beiden, die sich nicht reimen...
Vielleicht irgendwas mit "in die Höhe treiben" statt "steigen"?
z.B.
Schau, wie das Streichholz an der Schachtel reibt.
Spürst du die Wärme, die den Puls nach oben treibt?

Naja, ich bin sicher, dir fällt noch was gutes ein...
Liebe Grüße,
Ironic
 

MarieElise79

Mitglied
Mach weiter so!

Liebes kleines Wölkchen,

ich habe Dein Gedicht mit regelrechter Begierde mehrmals lesen müssen. Deine exzellent gewählten Worte erzeugen eine wunderbar geheimnisvolle und im wahrsten Sinne des Wortes knisternde Spannung, aus der man nicht mehr zu entrinnen vermag. Jeder meiner Besuche bei der Leselupe endet mit dem Lesen Deines genialen Werkes. Meinem stets wachen Geist ist nicht entgangen, daß Du, so wie ich, ein noch ganz junges Mitglied bist und es Dein erster Versuch war.

Ich muß Dich unter Verneigung meines Hauptes vor Dir beglückwünschen. Niemand vermag die Macht und Anziehungskraft des Elementes Feuer besser zum Ausdruck zu bringen als Du,liebes kleines Wölkchen. Besonders hervorzuheben ist meines Erachtens diese fast schon als "kunstvoll" zu bezeichnende und eigenwillige Kommasetzung, die mir wie ein Indikator scheint, der das Feuer mit unnachahmlicher Art zu entfachen fähig auf eine ganz spezielle, fast schon erotische Art und Weise ist.

Du siehst mich sprachlos, beeindruckt, taumelnd vor Begeisterung und mit der flehenden Bitte nach Fortsetzung in meinen Augen.

Fahre genauso fort. Ich lechze nach einem neuen Werk von Dir und hoffe auf anregende Konversation mit Dir.

Sei herzlichst gegrüßt

M.E.

PS: Ich werde sogleich ein unzähliges Mal erneut Dein Werk genießen bei einem Gläschen Wein.
 
Hallo Ironic,

erstmal Danke für deinen lieben Willkommensgruß in der Leselupe.

Ich habe mich über deine Anmerkungen sehr gefreut. Mit der Kritik an den ersten zwei Versen hast du recht, die sollte ich wohl nochmals überarbeiten.

Liebe Grüße

Kleines Wölkchen



Hallo MarieElise,

ich habe mich über deine viel zu lieben Worte gefreut, auch wenn ich mir nicht immer sicher bin, ob sie auch wirklich nett gemeint sind. Aber ich hoffe, sie sind es.

Mit deiner Anspielung auf meine mangelhafte Kommasetzung hast du einen wunden Punkt bei mir getroffen. In diesem Bereich schaffe ich es doch immer wieder, mich mit Fehlern selbst zu übertreffen. Und dies ist, das kannst du mir glauben, wirklich eine Kunst. Wenn du mal Zeit und Lust hast, kannst du mir ja eine korrigierte Version als Email schicken. Ich würde mich darüber sehr freuen.

Liebe Grüße

Kleines Wölkchen
 

MarieElise79

Mitglied
Liebstes kleines Wölkchen,

Du glänzt nicht nur durch Dein unnachahmliches Talent, sondern ebenso durch Deine Bescheidenheit. Du kannst es nicht verbergen, daß Du einzig allein geboren bist, um die Welt mit Deiner Poesie zu beglücken.

Bei dieser Gelegenheit bitte ich Dich um Verzeihung für die einfache Wahl meiner Worte, die zu einem Mißverständnis Deinerseits geführt haben dürften.

Die Bewunderung Deiner einzigartigen Kommasetzung sollte keineswegs ein Hinweis auf ein Defizit bezüglich Deiner Kommasetzung sein. Die eigensinnige Verstreutheit der Kommas in Deinem Werk empfand ich eher als ein von Dir beabsichtigtes literarisches Hilfsmittel, um die Macht und das drohende Umsichgreifen des Feuers bildgewaltig zu verdeutlichen. Nie würde ich es wagen, an einem wahrhaftigen Genie wie Dir diesbezüglich Kritik zu üben und es wäre meinerseits anmaßend dieses Gemälde, das die Kommas vor meinem geistigen Auge schufen, mit meiner stümperhaften Korrektur zu zerstören. Ich würde der Welt damit ein Wunder nehmen und mich damit lebenslang zu Selbstkasteiung verdammen.

Viel mehr würde ich es begrüßen, wenn sich zwischen uns eine Art Lehrer-Schüler-Verhältnis entwickeln könnte, da ich noch am Anfang meiner Schaffenskraft stehe und viel zu lernen habe. Sicherlich ist diese Vorstellung von etwas egoistischer Art, ich bezweifle jedoch, daß sich aus dieser Wunschbeziehung eine Symbiose entwickeln könnte, da ich mir nicht annähernd vorstellen kann, wie ein so grandioser Poet von einem Laien wie mir profitieren könnte.

Steht dieser in aller Bescheidenheit geäußerte Vorschlag auch in Deinem Sinne? Über eine wohlwollende Antwort würde ich frohlocken, wenn ich es so ausdrücken darf.

Ehrfurchtsvolle Grüße von einer Bewunderin

M.E.
 



 
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