Fieber

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Hauser

Mitglied
Fieber

Schwankend fühl ich mich getragen,
hin - wo Erde aufgehäuft
Hör traurig Menschen leise sagen:
„Wie schnell ein Leben doch verläuft”

Dumpf vernehm ich große Worte,
dass ich im Leben viel geschafft
zum Frieden bleibe hier am Orte
wo die Grube offen klafft

Schon greifen derbe Männerhände
das hölzern Werk mit sanfter Kraft
bringen so die Pflicht zu Ende
für jeden der dahin gerafft

Hinab ins Erdgewölbe Dunkel
Panik lähmt schon meine Glieder.
Hör leise Stimmen munkeln.
Seh ich der Sonnen Glanz nie wieder?

Soll das das Ende für mich sein
hab noch nicht gelernt zu leben
eingesperrt im hölzern Schrein
kann zum Licht mich nicht mehr heben?

Bös Gesichter mich verhöhnen
tief unter in der Erden
hört denn niemand hier mein Stöhnen
lasst ihr mich so einfach sterben?

Bin ich dem Tod schon zugeschrieben
lautlos fing ich an zu schrein
vom Leben völlig abgetrieben?
Todesangst packt mein Gebein.

Plötzlich dringen Laute an mein Ohr
ein fröhlich Kinderlachen
steig ich zum Leben doch empor,
werd zu Leben ich erwachen?

Todeskrank lag ich danieder,
aufgewacht - ich glaub es kaum.
Aufgewacht vom schlimmen Fieber,
all das Böse - nur ein Traum.
 

Platoya

Mitglied
...muss ein schrecklicher Traum gewesen sein, das Erwachen dafür umso schöner.? Herrlich beschrieben.
In Strophe sechs soll es doch bestimmt unten heißen statt unter, oder?

Schöne Grüße

P.
 



 
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