Fieberträume

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PAGAN

Mitglied
"Gute Nacht, schlaf schön und träume was Süßes."

Das Licht erlischt, nach einiger Zeit,
Schlafe ich ein und es wird schwarz.
Ein Sternenflimmern, es macht sich breit.

Ich öffne die Augen und sie sehen nur,
Felsengestein, ein dunkles Geröll.
Es wird immer enger, steinern und stur.

Gleise fühl´ ich, im Fernen ein Grollen,
Zwei lichtene Augen wachsen heran.
Zerquetscht! der Zug wird mich überrollen.

Die Sterne verblassen, nach einiger Zeit,
Schlafe ich ein und es wird schwarz.
Das Morgengrauen, es macht sich breit.

"Du fühlst dich warm an, deine Stirn ist ganz heiss. Du bleibst heute zu Hause."

04.08.2005
 
S

Sandra

Gast
An Pagan

Kinderängste, die in den Schlaf begleiten. Auch dort nicht zur Ruhe kommen lassen. Angst vor dem Peiniger, vor dem Leben? Es wird nicht klar, doch die Angst ist bestimmend und sehr gut herausgearbeitet. Interessante Zeilenumbrüche in dem Gedicht. Noch bessere Wortdoppeleien.
Es wird immer enger, steinern und stur.

Stur - ein Wort, das nicht passen will und doch für sich stehen und etwas sagen will. Stur, das Kind, das sich nicht richten will.

Gleise fühl´ ich, im Fernen ein Grollen,

Gleise wie leise. Die Stille zwingt sich durch die Worspielerei auf und lässt assoziieren.
Das Morgengrauen - bewusst gewählt. Von mir gelesen - das Daheinbleiben, das Erwachen - ein Grauen.
Gelungen!
LG
Sandra
 



 
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