Finnische Synphonie
Es ist Abend. Eine angelaufene Silberplatte – der Fluss. Graurote Flecken auf dem Spiegel des glatten Tellerbodens. Ringsum Bäume. Gross. Schwarz gegen den Nachthimmel, an dem der Widerschein des sterbenden Tages vom Regengrau verschlungen wird.
Leise beginnen die Birken zu rauschen. Ganz fein und sacht – zärtlich wie wispernde Stimmen, fast unmerklich. Kleine Wellen glucksen leise am Bootssteg.
Stärker greift der Wind in die Saiten. Blättersäuseln verwandelt sich in kräftiges Rauschen. Geschmeidig wiegen sich die Birken unter der Choreographie des Westwinds. Tief und voll wogen die Kiefern. Die Bäume tanzen einen gewaltigen Reigen, der in immer mächtigeres Brausen und Tosen übergeht.
Klangsteigerung, eindringliches Crescendo. Dann verhaltenes Schweigen. Und wieder erhebt sich der vielstimmige Chor. Trotzdem bleiben in diesem mächtigen Gesang die Stimmen der Bäume klar unterscheidbar: Hell und rauschend die Birken, dunkel und brausend die Kiefern. Dazwischen das Rascheln des Unterholzes und das ächzende Stöhnen alter Bäume. Rhythmisch stampft der Fluss, klatscht spritzende Wellen ans Ufer.
Regen setzt ein: Kaskaden reinen Silbers stürzen zur Erde, trommeln auf das Blätterdach. Ein Gesang voller Stimmen, der anschwillt zu einem alles umfassenden Finale. Stimmenreiche Musik voll unbekannter Harmonien.
Ich stehe im Regen und lausche den brausenden, an- und abschwellenden Klangwirbeln, die alles überfluten und hinabziehen auf den Grund eines dröhnenden, reissenden und langsam verebbenden Flusses.
Väinämöinen muss fürwahr ein grosser Sänger gewesen sein, wenn er diesen Chor besiegt haben will.
Es ist Abend. Eine angelaufene Silberplatte – der Fluss. Graurote Flecken auf dem Spiegel des glatten Tellerbodens. Ringsum Bäume. Gross. Schwarz gegen den Nachthimmel, an dem der Widerschein des sterbenden Tages vom Regengrau verschlungen wird.
Leise beginnen die Birken zu rauschen. Ganz fein und sacht – zärtlich wie wispernde Stimmen, fast unmerklich. Kleine Wellen glucksen leise am Bootssteg.
Stärker greift der Wind in die Saiten. Blättersäuseln verwandelt sich in kräftiges Rauschen. Geschmeidig wiegen sich die Birken unter der Choreographie des Westwinds. Tief und voll wogen die Kiefern. Die Bäume tanzen einen gewaltigen Reigen, der in immer mächtigeres Brausen und Tosen übergeht.
Klangsteigerung, eindringliches Crescendo. Dann verhaltenes Schweigen. Und wieder erhebt sich der vielstimmige Chor. Trotzdem bleiben in diesem mächtigen Gesang die Stimmen der Bäume klar unterscheidbar: Hell und rauschend die Birken, dunkel und brausend die Kiefern. Dazwischen das Rascheln des Unterholzes und das ächzende Stöhnen alter Bäume. Rhythmisch stampft der Fluss, klatscht spritzende Wellen ans Ufer.
Regen setzt ein: Kaskaden reinen Silbers stürzen zur Erde, trommeln auf das Blätterdach. Ein Gesang voller Stimmen, der anschwillt zu einem alles umfassenden Finale. Stimmenreiche Musik voll unbekannter Harmonien.
Ich stehe im Regen und lausche den brausenden, an- und abschwellenden Klangwirbeln, die alles überfluten und hinabziehen auf den Grund eines dröhnenden, reissenden und langsam verebbenden Flusses.
Väinämöinen muss fürwahr ein grosser Sänger gewesen sein, wenn er diesen Chor besiegt haben will.