Flatterhaft

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Herr Müller

Mitglied

Flatterhaft

Breit aus die Flügel, breit aus,
oh Du, Du meine kleine Fledermaus.
Das Licht geht aus, doch Du,
Du hältst die Fledern ganz weit raus.

Der Tag legt müde sich zur Ruh,
nur Du, Du flatterst flatterig immerzu.
Gib´ s zu, Dir fehlt die Ruh,
zu schließen Deine Augen zu.

Ja blinzle nur mein platter Flattrer,
ich leg mich hin auf meine Matter.
Morgen wenn der Hahn erkräht,
dann wär´ s zum Schlafen viel zu spät.​
 

aboreas

Mitglied
Hallo, Herr Müller.

Sehr schön herausgearbeitet.

Eine schöne Metapher. Denn sie sind wirklich flatterich wie die Fledermäuse, die Nachtschwärmer, die stets glauben, etwas zu verpassen. In Wirklichkeit dürfte sich alles nur auf unbefriedigende Weise wiederholen.
Überflüssig wie ein Kropf!
Echte Fledermäuse dagegen dürfen die nächtliche Wiederholung nicht verpassen. Sie sind darauf angewiesen.

Gut für den, der das erkennt wie im letzten Vers.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Herr Müller,

das hat etwas..sehr liebes..:)
Mir gefällts und hat mich erheitert:)

flattrige Grüße
und einen nicht ALLZU flatterhaften Tag
Stoffel
 

Andrehrich

Mitglied
Hallo Herr Müller

Schön, dass Herr Müller wieder ins Land geflattert ist mit so einem schönen lyrischen hintersinnigen Geflattere.
Da warte ich schon gespannt auf neue Viren-, Flügel- oder Feder- oder Tastenanschläge.
Schönes kreatives Schaffen wünscht Andreas
 

Vera-Lena

Mitglied
erkräht

Lieber Herr Müller,

dass der Hahn anstatt zu erwachen gleich erst mal erkräht, das finde ich sehr einleuchtend, wahrscheinlich weckt er sich auf diese Weise höchstselbst. Niedlich Dein Fledermaus-Gedicht! Daran wird Eva Spass haben, wenn sie erst mal größer ist.:)))))

Liebe Grüsse Vera-Lena
 

Herr Müller

Mitglied
Hallo Ihr Lieben

ja so ist das, meine Frau ist zur Weiterbildung ausgeflattert, ich habe unser Baby im Büro neben mir im Wagen und nutze die Gelegenheit vorm Schreien Euch zu antworten.
Es freut mich, daß alle die Fledermaus als liebes Wesen verstehen. Es gibt da eine Art, die haben richtig lange Zähne und saugen Blut aus Tieren, genau wie die Vampire bei den Menschen. Aber flatterhafte Wesen sind meist harmlos, hinterlassen nichts und sind weg, husch.
Danke aboreas, Stoffel, Andrehrich und Vera-Lena für die lieben Grüße.

Herr Müller
 
S

Stoffel

Gast
hallo,

lange Zähne, sauegn Blut..
ok, ich weiß, es gibt welche..aber die gehen doch nur an TIERE, oder??

lG
Stoffel
*besorgtschau*
 
B

Bruno Bansen

Gast
Flattermäuse

... mal was anderes - gekonnt komponiert, ohne Aussetzer und Einschlüsse, die niemand verstehen würde. Wirklich gut. Indes finde ich, dass mir am Schluß des Textes ein organisches Ende fehlt - da wartete man förmlich drauf. Ich jedenfalls!


liebe Grüße von Meyer an Müller!

Bruno
 

LuMen

Mitglied
Hallo lieber Herr Müller,

trotz des guten Einfalls und der entsprechenden inhaltlichen Ausgestaltung muß ich mal einen Querschuß loslassen, den Du mir hoffentlich nicht übel nimmst. Formale Richtigkeit gehört nun mal u.a. zu meinen Steckenpferden, und da hätte ich einiges zu meckern. In der Regel sollten die einzelnen Zeilen der reimlich korrespondierenden Strophen gleich lang sein, d. h. die gleiche Silbenzahl aufweisen (es sei denn, man wollte einmal etwas durch abweichende Gestaltung besonders hervorheben). Das ist bei diesem Gedicht nicht der Fall - oder soll das die besondere Flatterhaftigkeit betonen??
Man könnte das leicht durch Weglassen oder Hinzufügen einiger Wörter (ohne Sinnverlust) ändern. Auch im sonstigen metrischen Bereich liegen da noch ein paar Stolpersteinchen herum. In der ersten Zeile müßte, um den Jambus einzuhalten, es am Ende heißen "breit s i e aus", und aus dem gleichen Grunde müßte die vorletzte Zeile der letzten Strophe im Jambus-Schema "unbetont, betont" anfangen, was mit "des Morgens" zu erreichen wäre. Das "erkräht" könnte man als Wort-Neuschöpfung sehen, wenn man will ("laut kräht" wäre auch nicht schlecht).

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und weiterhin gute Einfälle!
LUmen
 

Herr Müller

Mitglied
Hallo Bruno

Erstmal vielen Dank für das Lob. Ja, ich mach es sonst gern kompliziert. Meine Frau sagt immer, das versteht doch keiner. Dann wird es geändert, dann versteh ich es nicht mehr.
Ein organisches Ende, gerne, aber was ist ein organisches Ende?

Herr Müller
 

Herr Müller

Mitglied
Hallo LuMen

ich freue mich außerordentlich über Deinen Kommentar.
Völlig korrekt Deine Anmerkungen über Probleme im Satzaufbau und Takt. Aber, setz Dich mal an einen Kinderwagen und unterhalte Dich mit diesen kleinen Babywesen. Du weißt, ich habe ein 10 Wochen altes Baby. Die Sätze die man spricht, wenn die jemand von außen hört, der würde denken, man ist bekloppt. Mimimi, bububu, dududu.
Das ganze jetzt umgesetzt auf eine kleine flattrige Fledermaus. Vielleicht verstehst Du mich.

Viele Grüße
Herr Müller
 



 
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