Fliegende Blicke

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Perry

Mitglied
Fliegende Blicke


Auf Kirchtürme und Berggipfel
bin ich gestiegen
durch Ferngläser und Teleskope
habe ich geschaut
um die beste Aussicht zu erhaschen

Über Wälder und Seen
bin ich mit dem Ballon gefahren
über Kontinente und Meere
mit dem Flugzeug geflogen
um das schönste Fleckchen zu entdecken

Doch nirgends war die Welt so traut
wie im sanften Tal der Heimat
Auf dessen Grund wir einst standen
unsere Blicke in den Himmel schickten
Nur deiner kam nicht mehr zurück
 

include-x

Mitglied
Hallo Perry,

Dein Gedicht vollzieht eine nette Kurve. Beinahe ein Schockmoment am Ende. Jedenfalls wirkt die letzte Zeile und reißt das Gedicht aus dem Themenkreis "nirgends ist es so schön wie daheim" heraus.

Ich wünschte nur, es ginge danach noch weiter. Denn gerade diese Zeile bricht mit dem Thema so gewaltig, dass da noch mehr kommen sollte/könnte/ich hoffe dass noch kommt.
Für ein Heimatgedicht ist es nämlich zuviel, für ein Verlustgedicht wiederum zu wenig.

liebe Grüße,
Matthias
 

Perry

Mitglied
Hallo Matthias,
die "Heimatmetapher" ist hier im Sinn von innerer Heimat gemeint. Wir sind ständig auf der Suche nach dem "schönsten" Fleck auf der Welt, dabei vergessen wir leicht, das sich dieser dort befindet wo sich unser Herz zuhause fühlt.
Der Schlusssatz macht dies drastisch klar. Mehr wollte ich mit diesen Zeilen nicht ausdrücken.
Danke für deine Meinung und LG
Manfred
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Manfred,

las eben Deinen Kommentar.
Das finde ich sehr schön, mit der "Heimat"...in uns drin.:)

Einzig die Zeile mit dem "einst standen".
Damit also, hat das Lyri nicht mehr das Gefühl, die Heimat in sich zu tragen?

Ok...egal..mit der Erklärung im Komm muss ich sagen, gefällt mir sehr gut. Mal eine andere Perspektive von der Heimat. Tut gut.*smile*

lG
Sanne
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Perry,

"Wir sind ständig auf der Suche nach dem "schönsten" Fleck auf der Welt, dabei vergessen wir leicht, das sich dieser dort befindet wo sich unser Herz zuhause fühlt."

Ein Herz, das sich im Himmel zu Hause fühlt - wer hätte das nicht gerne.
Das ist zwar schön geträumt, wird aber selten erreicht - oder?

Schöne Grüße, NDK
 

Perry

Mitglied
Hallo Stoffel,
die Heimat dieser Liebe hat das lyrische Ich verloren, doch solange es lebt sucht es auch wieder nach einer neuen Heimat.
Danke für dein Feedback und LG
Manfred


Hallo NDK,
der Begriff Himmel ist natürlich nicht nur im religiösen Sinne interpretierbar. Beide haben einst ihre Träume gemeinsam fliegen lassen, nur ihrer ist irgendwann nicht mehr zurückgekommen, weil sie jetzt im "Himmel/Jenseits" weilt.
Danke für dein Interesse und LG
Manfred
 

NewDawnK

Mitglied
Danke, Perry, für die Aufklärung.
Dann habe ich Dich missverstanden. Ich hatte an so etwas wie den "siebten Himmel" gedacht - einmal da oben angekommen würde ich auch nicht großartig weitersuchen nach einer anderen Heimat. Nur oben bleiben ist meist das Problem... ;-)

Schöne Grüße, NDK
 



 
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