Flucht

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anbas

Mitglied
Flucht

Sie rissen ihr Herz
aus dem Boden der Heimat,
um es zu schützen
vor Herzlosigkeit.

Sie flohen aus Angst
um Leib und Seele
- vom Tode bedroht -
in die Fremde so fern.

Doch dort wo man ihnen
die Zuflucht versprach,
schlug man den Verfolgten
die Herzen entzwei.

Die Heimat verloren.
Das Herz zerschlagen.
Der Leib erkrankt.
Die Hoffnung gestorben.

Und dann
die Worte hörend,
dass sie nun
in Sicherheit seien.
 
R

Richard von Lenzano

Gast
gelungen

anbas,

man holt sie aus der Ferne und verspricht ihnen - manchmal sogar das Blaue vom Himmel - beutet sie häufig aus und - wenn wir sie nicht mehr benötigen bewegen wir sie mit einem "Tritt" wieder aus dem Land.

Das können alle Nationen - nicht nur wir!

Es ist schon eine beschissene Lage

meint
Richard
 

anbas

Mitglied
Hallo Richard,
danke für Deine Rückmeldung.
Ich habe über sechzehn Jahre lang Menschen beraten, die als Fremde nach Deutschland gekommen sind. Die meisten von ihnen kamen als Flüchtlinge. Daher weiß ich, wovon ich schreibe. Ich weiß auch, dass das in vielen Ländern der Welt so ist. Daher bezieht sich das Gedicht auch nicht auf ein bestimmtes Land. Trotzdem ist es mir an dieser Stelle wichtig, auf die Sache mit dem 'Kehren vor der eigenen Haustür' hinzuweisen ;) .
In einem Fachartikel las ich mal die Aussage eines Kurden, die sinngemäß so lautete: "In der Türkei haben sie meinen Körper (durch Folter) zerstört. In Deutschland meine Seele." Das mag sehr hart und undankbar klingen, ist aber auch eine Seite der Medaille, die ich oft erlebt habe.
Gruß Andreas
 

anbas

Mitglied
Hallo Meral,
danke für Deinen Kommentar!
Ich habe einige Menschen getroffen, die ich dafür bewundere, dass sie ihre Hoffnung nie verloren haben - trotz all dem, was sie erleben mussten. Leider ist nicht jeder so stark.
Gruß Andreas
 



 
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