Foulspiel

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Elfi

Mitglied
Das Deutschlandspiel läuft, aber Jörg sitzt nur mit dem Handy in der Hand auf dem Sofa…
Komisch… Er simst wieder einmal…
„Mist!“
„Was ist?“
Jörg blickt auf, sieht mich an.
„Die Serben haben soeben ein Tor geschossen…“
„Das ist Mist!“
Ich sehe wieder zum Bildschirm.
…Jörg hat gar nicht aufgepasst… dabei interessiert er sich doch für die Fußballweltmeisterschaft…
Halbzeitpause.
„Hagen, geh´ mal eben mit dem Hund!“
„Ach man…“
„Kein meckern! Du gehst jetzt mit Fips Gassi!“
Langsam trotte ich aus dem Wohnzimmer.
„Fips komm!“
Der Zwergspitz folgt mir mit wedelndem Schwanz, und ich trage ihn die Stufen bis zum Erdgeschoss hinunter.
Als die Haustür offen ist, stürmt Fips schon am Gehweg in diesem gemischten Industriegebiet entlang; Jörgs Auto steht dort, aber Mamas ist mit ihrem Auto noch nicht von der Arbeit zurück…
Langsam trotte ich Fips hinterher.
Du arbeitest zu viel, hatte ich heute Morgen noch beim Frühstück zu Mama gesagt, aber sie hatte keine Zeit mehr, auf meine Erklärung zu warten…
Jörg simst nur; sogar noch mehr als ich! Ich bin ja nicht doof, auch wenn Mama meint, ich könne mit meinen vierzehn Jahren nicht alles wissen…
Fips ist am Waldrand angekommen. Schön, er macht sein Geschäft…
Und was macht Jörg jetzt? Bestimmt wieder simsen! Ich sollte mich beeilen, vielleicht kann ich ja ein Blick auf sein Handydisplay werfen, wenn Fips zu ihm aufs Sofa springt…
„Fips komm!“
Der Hund, der mir zuerst nur zögernd gefolgt ist, beeilt sich jetzt, die Stufen bis zur Wohnung hoch zu laufen. Mist! Jetzt muss ich mich auch beeilen, sonst ist Fips schon wieder vom Sofa runter, ehe ich oben bin!
Das Wohnzimmer betreten.
Fips sitzt auf dem Sofa, aber Jörg nicht…
Ich höre etwas… Geräusche eines Schlüssels…
Jetzt steht Jörg im Flur.
„Wo warst du?“
„Du bist vielleicht neugierig…“
Jörg sieht mich kurz an, ehe er ins Wohnzimmer zum Sofa geht. „Ich habe im Keller was gesucht.“
„Das hattest du vorhin doch auch schon…“
„Ich hatte vorhin nichts gefunden.“
„Ah so…“
„Willst du noch weg?“
„Wo denkst du hin, Jörg! Ich hole mir ein Glas Limo und schaue mir das Fußballspiel weiter an. Warum fragst du?“
„Sei nicht so neugierig!“
…Typisch Jörg!
Küche. Kühlschrank öffnen, Limoflasche herausholen, Tür schließen.
Da fehlte doch was…
Glas aus dem Oberschrank holen, Limo eingießen. Flasche wieder zum Kühlschrank bringen. Tür öffnen, Flasche wegstellen…
…Die angefangene Milchpackung ist verschwunden! Heute Morgen habe ich sie erst angefangen… Oder vertue ich mich?
Kühlschranktür schließen.
Zisch
…hörte sich an, als wäre ein Wassertropfen auf einer heißen Platte verdunstet…
Ist der Herd etwa an?
Näher zum Herd gehen. Nein, die Kochstellen sind kalt, und aus der Dunstabzugshaube tropft bestimmt kein Wasser! Aber hier ist es warm…
Zisch
Mund, der mir offen steht.
Die Kaffeemaschine… Die Warmhalteplatte ist noch warm… Komisch, die Glaskanne ist leer…
Mit dem Limoglas zum Wohnzimmer gehen.
Die Halbzeitpause ist beendet, und Jörg sitzt auf dem Sofa. Jetzt simst er nicht…
„Du, Hagen, ich muss noch eben zum Getränkemarkt! Brauche noch ein Geschenk für morgen, für die Geburtstagsfeier von Sven.“
„Meinetwegen…“
Jörg steht vom Sofa auf.
„Bis nachher“
Jörg verlässt die Wohnung, und ich blicke zum Fernseher.
Jetzt zum A und B Getränkemarkt, wo das Fußballspiel läuft…
Autogeräusch… Das hört sich nach Mercedes an…
Vom Sessel aufstehen, aus dem Fenster blicken.
Jörg fährt gerade mit seinem Mercedes ab? Und der Getränkemarkt liegt hier gegenüber… Warum fährt er daran vorbei? Warum fährt er überhaupt los?
Na ja, vielleicht hat er ja eine andere Geschenkidee, würde Mama jetzt sagen.
Mama…
Das Fußballspiel…
Es läuft nicht gut für unsere Mannschaft…
Autogeräusche. Mercedes. Autotüren, die zuschlagen. Autotüren??
Noch einmal zum Fenster eilen. Jörgs Mercedes steht wieder an seinem Platz, nur diesmal mit dem Kofferraum am Blumenkübel… War ja nicht lange weg…
Fußballspiel. Wieder ein Foulspiel von den Serben…
Warum ist Jörg noch nicht oben? Vielleicht simst er wieder …
Tüdelüdelüt…
Das Telefon im Flur… Ob Mama dran ist?
Abnehmen.
„Hagen Schmitz“
„Hallo Hagen, ich bin ´s, Jörg …“
„Ja, was gibt ´s?“
„Du, ich bin hier noch im A und B Markt, muss noch was gucken… dauert noch, bis ich zurück bin.“
„Ja, okay…“
„Ach, und wenn du noch weg willst: du kannst das Fahrrad nehmen. Aber du setzt den Helm auf, verstanden?“
„Bin ja nicht taub… Ich sehe mir aber noch das Fußballspiel an.“
„In Ordnung. Aber ruf mich an, wenn du noch wegfährst, okay?“
„Ja, mache ich.“
„Dann ist gut; bis später…“
Telefon auf die Gabel zurück legen.
Fußballspiel? Nee, ich muss nachdenken… Jörg erlaubt mir, mit dem Fahrrad zu fahren, wo es hier in der Gegend so gefährlich ist? Da ist was faul; mehr als faul!
Seine Stimme… der Hall… da waren keine anderen Stimmen zu hören, auch nicht das Scheppern von Glas in Flaschenkästen! Jörg hat nicht in der großen Getränkemarkthalle gestanden, um hier anzurufen! Jede Wette!
Aber von wo aus hat er angerufen? Und warum soll ich anrufen, wenn ich weg will?
Mama würde ja sagen, Jörg macht sich Sorgen um mich…
Nee Mama, da ist was faul! Hundertpro! Ich weiß nur noch nicht, was…
Herzklopfen. Nachdenken…
Die verschwundene Milchpackung… der Wassertropfen auf der Warmhalteplatte der Kaffeemaschine… Jörg trinkt seinen Kaffee immer mit Milch und Zucker…
Ist der Zuckertopf auch verschwunden?
Muss ich in der Küche nachsehen!
Entweder auf dem Tisch… nein. Im Oberschrank neben dem Herd… nein, da ist er auch nicht… der ist weg…
Kaffee trinken… Jörg will Kaffee trinken… nur nicht in der Wohnung, wenn ich dabei bin… Wohin würde ich gehen? Nach draußen… nee, dafür ist es heute zu windig; das wäre ungemütlich…
Ich hab es!
Das Herz pocht mir bis zum Hals. Fips liegt in seinem Korb, und ich sollte besser die Schuhe ausziehen...
Lautlos die Wohnungstür öffnen.
…als würde ich etwas Verbotenes tun…
Die Treppenstufen hinab steigen.
Erdgeschoss erreicht. Jetzt weiter zum Keller. Die Stufen sind kalt.
Lauschen. Nichts zu hören. Weiter hinunter. Kelleretage erreicht. Durch den schmalen Gang. Schritt für Schritt. Ganz leise sein. Leise atmen, und den Herzschlag hören. Jörgs Stimme?
Weiter Richtung Außenzugang. An der Saunatür lauschen. Nein, da ist nichts… Halt, da ist Musik zu hören, und Jörgs Stimme! Muss von nebenan, aus unserem Kellerraum kommen…
Jörg bastelt was, hört Musik, und trinkt dabei Kaffee…
Im Keller seht aber kein CD-Player…
„Huh, da bin ich kitzelig…“
Hand vor dem Mund legen, um keinen Laut herauszulassen.
Das war Jörgs Stimme…
 

Elfi

Mitglied
Das Deutschlandspiel läuft, aber Jörg sitzt nur mit dem Handy in der Hand auf dem Sofa…
Komisch… Er simst wieder einmal…
„Mist!“
„Was ist?“
Jörg blickt auf, sieht mich an.
„Die Serben haben soeben ein Tor geschossen…“
„Das ist Mist!“
Ich sehe wieder zum Bildschirm.
…Jörg hat gar nicht aufgepasst… dabei interessiert er sich doch für die Fußballweltmeisterschaft…
Halbzeitpause.
„Hagen, geh´ mal eben mit dem Hund!“
„Ach man…“
„Kein meckern! Du gehst jetzt mit Fips Gassi!“
Langsam trotte ich aus dem Wohnzimmer.
„Fips komm!“
Der Zwergspitz folgt mir mit wedelndem Schwanz, und ich trage ihn die Stufen bis zum Erdgeschoss hinunter.
Als die Haustür offen ist, stürmt Fips schon am Gehweg in diesem gemischten Industriegebiet entlang; Jörgs Auto steht dort, aber Mama ist mit ihrem Auto noch nicht von der Arbeit zurück…
Langsam trotte ich Fips hinterher.
Du arbeitest zu viel, hatte ich heute Morgen noch beim Frühstück zu Mama gesagt, aber sie hatte keine Zeit mehr, auf meine Erklärung zu warten…
Jörg simst nur; sogar noch mehr als ich! Ich bin ja nicht doof, auch wenn Mama meint, ich könne mit meinen vierzehn Jahren nicht alles wissen…
Fips ist am Waldrand angekommen. Schön, er macht sein Geschäft…
Und was macht Jörg jetzt? Bestimmt wieder simsen! Ich sollte mich beeilen, vielleicht kann ich ja ein Blick auf sein Handydisplay werfen, wenn Fips zu ihm aufs Sofa springt…
„Fips komm!“
Der Hund, der mir zuerst nur zögernd gefolgt ist, beeilt sich jetzt, die Stufen bis zur Wohnung hoch zu laufen. Mist! Jetzt muss ich mich auch beeilen, sonst ist Fips schon wieder vom Sofa runter, ehe ich oben bin!
Das Wohnzimmer betreten.
Fips sitzt auf dem Sofa, aber Jörg nicht…
Ich höre etwas… Geräusche eines Schlüssels…
Jetzt steht Jörg im Flur.
„Wo warst du?“
„Du bist vielleicht neugierig…“
Jörg sieht mich kurz an, ehe er ins Wohnzimmer zum Sofa geht. „Ich habe im Keller was gesucht.“
„Das hattest du vorhin doch auch schon…“
„Ich hatte vorhin nichts gefunden.“
„Ah so…“
„Willst du noch weg?“
„Wo denkst du hin, Jörg! Ich hole mir ein Glas Limo und schaue mir das Fußballspiel weiter an. Warum fragst du?“
„Sei nicht so neugierig!“
…Typisch Jörg!
Küche. Kühlschrank öffnen, Limoflasche herausholen, Tür schließen.
Da fehlte doch was…
Glas aus dem Oberschrank holen, Limo eingießen. Flasche wieder zum Kühlschrank bringen. Tür öffnen, Flasche wegstellen…
…Die angefangene Milchpackung ist verschwunden! Heute Morgen habe ich sie erst angefangen… Oder vertue ich mich?
Kühlschranktür schließen.
Zisch
…hörte sich an, als wäre ein Wassertropfen auf einer heißen Platte verdunstet…
Ist der Herd etwa an?
Näher zum Herd gehen. Nein, die Kochstellen sind kalt, und aus der Dunstabzugshaube tropft bestimmt kein Wasser! Aber hier ist es warm…
Zisch
Mund, der mir offen steht.
Die Kaffeemaschine… Die Warmhalteplatte ist noch warm… Komisch, die Glaskanne ist leer…
Mit dem Limoglas zum Wohnzimmer gehen.
Die Halbzeitpause ist beendet, und Jörg sitzt auf dem Sofa. Jetzt simst er nicht…
„Du, Hagen, ich muss noch eben zum Getränkemarkt! Brauche noch ein Geschenk für morgen, für die Geburtstagsfeier von Sven.“
„Meinetwegen…“
Jörg steht vom Sofa auf.
„Bis nachher“
Jörg verlässt die Wohnung, und ich blicke zum Fernseher.
Jetzt zum A und B Getränkemarkt, wo das Fußballspiel läuft…
Autogeräusch… Das hört sich nach Mercedes an…
Vom Sessel aufstehen, aus dem Fenster blicken.
Jörg fährt gerade mit seinem Mercedes ab? Und der Getränkemarkt liegt hier gegenüber… Warum fährt er daran vorbei? Warum fährt er überhaupt los?
Na ja, vielleicht hat er ja eine andere Geschenkidee, würde Mama jetzt sagen.
Mama…
Das Fußballspiel…
Es läuft nicht gut für unsere Mannschaft…
Autogeräusche. Mercedes. Autotüren, die zuschlagen. Autotüren??
Noch einmal zum Fenster eilen. Jörgs Mercedes steht wieder an seinem Platz, nur diesmal mit dem Kofferraum am Blumenkübel… War ja nicht lange weg…
Fußballspiel. Wieder ein Foulspiel von den Serben…
Warum ist Jörg noch nicht oben? Vielleicht simst er wieder …
Tüdelüdelüt…
Das Telefon im Flur… Ob Mama dran ist?
Abnehmen.
„Hagen Schmitz“
„Hallo Hagen, ich bin ´s, Jörg …“
„Ja, was gibt ´s?“
„Du, ich bin hier noch im A und B Markt, muss noch was gucken… dauert noch, bis ich zurück bin.“
„Ja, okay…“
„Ach, und wenn du noch weg willst: du kannst das Fahrrad nehmen. Aber du setzt den Helm auf, verstanden?“
„Bin ja nicht taub… Ich sehe mir aber noch das Fußballspiel an.“
„In Ordnung. Aber ruf mich an, wenn du noch wegfährst, okay?“
„Ja, mache ich.“
„Dann ist gut; bis später…“
Telefon auf die Gabel zurück legen.
Fußballspiel? Nee, ich muss nachdenken… Jörg erlaubt mir, mit dem Fahrrad zu fahren, wo es hier in der Gegend so gefährlich ist? Da ist was faul; mehr als faul!
Seine Stimme… der Hall… da waren keine anderen Stimmen zu hören, auch nicht das Scheppern von Glas in Flaschenkästen! Jörg hat nicht in der großen Getränkemarkthalle gestanden, um hier anzurufen! Jede Wette!
Aber von wo aus hat er angerufen? Und warum soll ich anrufen, wenn ich weg will?
Mama würde ja sagen, Jörg macht sich Sorgen um mich…
Nee Mama, da ist was faul! Hundertpro! Ich weiß nur noch nicht, was…
Herzklopfen. Nachdenken…
Die verschwundene Milchpackung… der Wassertropfen auf der Warmhalteplatte der Kaffeemaschine… Jörg trinkt seinen Kaffee immer mit Milch und Zucker…
Ist der Zuckertopf auch verschwunden?
Muss ich in der Küche nachsehen!
Entweder auf dem Tisch… nein. Im Oberschrank neben dem Herd… nein, da ist er auch nicht… der ist weg…
Kaffee trinken… Jörg will Kaffee trinken… nur nicht in der Wohnung, wenn ich dabei bin… Wohin würde ich gehen? Nach draußen… nee, dafür ist es heute zu windig; das wäre ungemütlich…
Ich hab es!
Das Herz pocht mir bis zum Hals. Fips liegt in seinem Korb, und ich sollte besser die Schuhe ausziehen...
Lautlos die Wohnungstür öffnen.
…als würde ich etwas Verbotenes tun…
Die Treppenstufen hinab steigen.
Erdgeschoss erreicht. Jetzt weiter zum Keller. Die Stufen sind kalt.
Lauschen. Nichts zu hören. Weiter hinunter. Kelleretage erreicht. Durch den schmalen Gang. Schritt für Schritt. Ganz leise sein. Leise atmen, und den Herzschlag hören. Jörgs Stimme?
Weiter Richtung Außenzugang. An der Saunatür lauschen. Nein, da ist nichts… Halt, da ist Musik zu hören, und Jörgs Stimme! Muss von nebenan, aus unserem Kellerraum kommen…
Jörg bastelt was, hört Musik, und trinkt dabei Kaffee…
Im Keller seht aber kein CD-Player…
„Huh, da bin ich kitzelig…“
Hand vor dem Mund legen, um keinen Laut herauszulassen.
Das war Jörgs Stimme…
 

Elfi

Mitglied
Hallo Jon,
vielen Dank für deine konstruktive Kritik an "Foulspiel"
Vorweg: nein, es soll kein langer Text/ Mehrteiler werden.
Ich ging davon aus, dass dem/ den Leser/ Lesern das Ende der Geschichte klar ist: man kann sich nicht selbst kitzeln, ergo muss eine weitere Person im Kellerraum sein.

LG Elfi
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Jaja, aber wer (und wer ist Jörg eigentlich? Stiefvater, Bruder, Onkel oder Babysitter?), warum (z. B. wieso so geheimnisvoll?) und was hat das alles mit Foulspiel zu tun?
 
S

suzah

Gast
hallo elfi,

"foulspiel"? nun, da hätte ich aber etwas anderes erwartet als gassi gehen mit dem hund, simsen und kühlschranktür auf und zu, wegfahren mit dem auto, in den keller gehen....
ist mir alles unverständlich, sei mir nicht böse, aber der text ist leider völlig daneben.
kein fußballfan wird das alles während eines solchen spiels machen, sondern höchstens in der halbzeit ein weiteres bier aus dem kühlschrank nehmen.

liebe grüße suzah
 

Elfi

Mitglied
Hallo Jon,
Hallo Suzah,
ist es in der heutigen Zeit nicht Gang und Gäbe, dass viele Familien nur "Patchwork-Familien" sind?
Jörg spielt ein "faules Spiel", wenn er mit Hagen und seiner Mutter zusammen lebt (die wenig Zeit für Jörg hat), aber seine Geliebte, bzw Gespielin im Kellerraum trifft; zufälliger Weise während eines Fußballspiels...

LG Elfi
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Ja schon, Patchworkfamilien sind nicht unnormal. Aber es wird weder klar, dass das hier eine ist (Jörg kann ebenso gut der Bruder sein), noch – und das ist noch schlimmer – dass er sich mit seiner "Geliebten" trifft. Erstens wäre es saublöd, sich dazu im eigenen Keller zu treffen (oder sind die beiden soooo notgeil? Keller ergäbe evtl. Sinn, wenn Jörg der etwas(!) ältere Bruder von Hagen ist). Zweitens: Die machen da unten MUSIK an (bringen extra was dazu in den Keller!)???? Und trinken ruhig Kaffee (statt schnell die Nummer zu schieben)??? Beides klingt doch eher nach einem "Geheim-Treffen zum gemütlichen Geburtstagsgeschenk-Basteln" oder so.

Bitte nicht falsch verstehen: Schreiberisch ist der Text nicht mal schlecht, nur die Konstruktion hakt mächtig.
 

Elfi

Mitglied
Das Deutschlandspiel läuft, aber Jörg sitzt nur mit dem Handy in der Hand auf dem Sofa…
Komisch… Er simst wieder einmal…
„Mist!“
„Was ist?“
Jörg blickt auf, sieht mich an.
„Die Serben haben soeben ein Tor geschossen…“
„Das ist Mist!“
Ich sehe wieder zum Bildschirm.
…Jörg hat gar nicht aufgepasst… dabei interessiert er sich doch für die Fußballweltmeisterschaft…
Halbzeitpause.
„Hagen, geh´ mal eben mit dem Hund!“
„Ach man…“
„Kein meckern! Du gehst jetzt mit Fips Gassi!“
Langsam trotte ich aus dem Wohnzimmer.
„Fips komm!“
Der Zwergspitz folgt mir mit wedelndem Schwanz, und ich trage ihn die Stufen bis zum Erdgeschoss hinunter.
Als die Haustür offen ist, stürmt Fips schon am Gehweg in diesem gemischten Industriegebiet entlang; Jörgs Auto steht dort, aber Mama ist mit ihrem Auto noch nicht von der Arbeit zurück…
Langsam trotte ich Fips hinterher.
Du arbeitest zu viel, hatte ich heute Morgen noch beim Frühstück zu Mama gesagt, aber sie hatte keine Zeit mehr, auf meine Erklärung zu warten…
Jörg simst nur; sogar noch mehr als ich! Ich bin ja nicht doof, auch wenn Mama meint, ich könne mit meinen vierzehn Jahren nicht alles wissen…
Fips ist am Waldrand angekommen. Schön, er macht sein Geschäft…
Und was macht Jörg jetzt? Bestimmt wieder simsen! Ich sollte mich beeilen, vielleicht kann ich ja ein Blick auf sein Handydisplay werfen, wenn Fips zu ihm aufs Sofa springt…
„Fips komm!“
Der Hund, der mir zuerst nur zögernd gefolgt ist, beeilt sich jetzt, die Stufen bis zur Wohnung hoch zu laufen. Mist! Jetzt muss ich mich auch beeilen, sonst ist Fips schon wieder vom Sofa runter, ehe ich oben bin!
Das Wohnzimmer betreten.
Fips sitzt auf dem Sofa, aber Mamas Freund Jörg nicht…
Ich höre etwas… Geräusche eines Schlüssels…
Jetzt steht Jörg im Flur.
„Wo warst du?“
„Du bist vielleicht neugierig…“
Jörg sieht mich kurz an, ehe er ins Wohnzimmer zum Sofa geht. „Ich habe im Keller was gesucht.“
„Das hattest du vorhin doch auch schon…“
„Ich hatte vorhin nichts gefunden.“
„Ah so…“
„Willst du noch weg?“
„Wo denkst du hin, Jörg! Ich hole mir ein Glas Limo und schaue mir das Fußballspiel weiter an. Warum fragst du?“
„Sei nicht so neugierig!“
…Typisch Jörg!
Küche. Kühlschrank öffnen, Limoflasche herausholen, Tür schließen.
Da fehlte doch was…
Glas aus dem Oberschrank holen, Limo eingießen. Flasche wieder zum Kühlschrank bringen. Tür öffnen, Flasche wegstellen…
…Die angefangene Milchpackung ist verschwunden! Heute Morgen habe ich sie erst angefangen… Oder vertue ich mich?
Kühlschranktür schließen.
Zisch
…hörte sich an, als wäre ein Wassertropfen auf einer heißen Platte verdunstet…
Ist der Herd etwa an?
Näher zum Herd gehen. Nein, die Kochstellen sind kalt, und aus der Dunstabzugshaube tropft bestimmt kein Wasser! Aber hier ist es warm…
Zisch
Mund, der mir offen steht.
Die Kaffeemaschine… Die Warmhalteplatte ist noch warm… Komisch, die Glaskanne ist leer…
Mit dem Limoglas zum Wohnzimmer gehen.
Die Halbzeitpause ist beendet, und Jörg sitzt auf dem Sofa. Jetzt simst er nicht…
„Du, Hagen, ich muss noch eben zum Getränkemarkt! Brauche noch ein Geschenk für morgen, für die Geburtstagsfeier von Sven.“
„Meinetwegen…“
Jörg steht vom Sofa auf.
„Bis nachher“
Jörg verlässt die Wohnung, und ich blicke zum Fernseher.
Jetzt zum A und B Getränkemarkt, wo das Fußballspiel läuft…
Autogeräusch… Das hört sich nach Mercedes an…
Vom Sessel aufstehen, aus dem Fenster blicken.
Jörg fährt gerade mit seinem Mercedes ab? Und der Getränkemarkt liegt hier gegenüber… Warum fährt er daran vorbei? Warum fährt er überhaupt los?
Na ja, vielleicht hat er ja eine andere Geschenkidee, würde Mama jetzt sagen.
Mama…
Das Fußballspiel…
Es läuft nicht gut für unsere Mannschaft…
Autogeräusche. Mercedes. Autotüren, die zuschlagen. Autotüren??
Noch einmal zum Fenster eilen. Jörgs Mercedes steht wieder an seinem Platz, nur diesmal mit dem Kofferraum am Blumenkübel… War ja nicht lange weg…
Fußballspiel. Wieder ein Foulspiel von den Serben…
Warum ist Jörg noch nicht oben? Vielleicht simst er wieder …
Tüdelüdelüt…
Das Telefon im Flur… Ob Mama dran ist?
Abnehmen.
„Hagen Schmitz“
„Hallo Hagen, ich bin ´s, Jörg …“
„Ja, was gibt ´s?“
„Du, ich bin hier noch im A und B Markt, muss noch was gucken… dauert noch, bis ich zurück bin.“
„Ja, okay…“
„Ach, und wenn du noch weg willst: du kannst das Fahrrad nehmen. Aber du setzt den Helm auf, verstanden?“
„Bin ja nicht taub… Ich sehe mir aber noch das Fußballspiel an.“
„In Ordnung. Aber ruf mich an, wenn du noch wegfährst, okay?“
„Ja, mache ich.“
„Dann ist gut; bis später…“
Telefon auf die Gabel zurück legen.
Fußballspiel? Nee, ich muss nachdenken… Jörg erlaubt mir, mit dem Fahrrad zu fahren, wo es hier in der Gegend so gefährlich ist? Da ist was faul; mehr als faul!
Seine Stimme… der Hall… da waren keine anderen Stimmen zu hören, auch nicht das Scheppern von Glas in Flaschenkästen! Jörg hat nicht in der großen Getränkemarkthalle gestanden, um hier anzurufen! Jede Wette!
Aber von wo aus hat er angerufen? Und warum soll ich anrufen, wenn ich weg will?
Mama würde ja sagen, Jörg macht sich Sorgen um mich…
Nee Mama, da ist was faul! Hundertpro! Ich weiß nur noch nicht, was…
Herzklopfen. Nachdenken…
Die verschwundene Milchpackung… der Wassertropfen auf der Warmhalteplatte der Kaffeemaschine… Jörg trinkt seinen Kaffee immer mit Milch und Zucker…
Ist der Zuckertopf auch verschwunden?
Muss ich in der Küche nachsehen!
Entweder auf dem Tisch… nein. Im Oberschrank neben dem Herd… nein, da ist er auch nicht… der ist weg…
Kaffee trinken… Jörg will Kaffee trinken… nur nicht in der Wohnung, wenn ich dabei bin… Wohin würde ich gehen? Nach draußen… nee, dafür ist es heute zu windig; das wäre ungemütlich…
Ich hab es!
Das Herz pocht mir bis zum Hals. Fips liegt in seinem Korb, und ich sollte besser die Schuhe ausziehen...
Lautlos die Wohnungstür öffnen.
…als würde ich etwas Verbotenes tun…
Die Treppenstufen hinab steigen.
Erdgeschoss erreicht. Jetzt weiter zum Keller. Die Stufen sind kalt.
Lauschen. Nichts zu hören. Weiter hinunter. Kelleretage erreicht. Durch den schmalen Gang. Schritt für Schritt. Ganz leise sein. Leise atmen, und den Herzschlag hören. Jörgs Stimme?
Weiter Richtung Außenzugang. An der Saunatür lauschen. Nein, da ist nichts… Halt, da ist Musik zu hören, und Jörgs Stimme! Muss von nebenan, aus unserem Kellerraum kommen…
Jörg bastelt was, hört Musik, und trinkt dabei Kaffee…
Im Keller seht aber kein CD-Player…
„Huh, da bin ich kitzelig…“
Hand vor dem Mund legen, um keinen Laut herauszulassen.
Das war Jörgs Stimme…
 

Elfi

Mitglied
Hallo Jon,
mit dem Hinweis auf Jörg muss ich dir Recht geben (ich habe es in der Geschichte ergänzt). Zum Stichwort "Musik im Keller": moderne Handys verfügen über MP3-Wiedergabe- Funktion. Was die "mächtig hakende" Konstruktion der Geschichte angeht: was wäre, wenn die Geschichte Aufgrund von Tatsachen zustande gekommen wäre?

LG Elfi
 
S

suzah

Gast
hallo elfi,
tut mir leid, aber all das kann ich aus deinem text nicht erkennen.
lg suzah
 

Elfi

Mitglied
Das Deutschlandspiel läuft, aber Jörg sitzt nur mit dem Handy in der Hand auf dem Sofa…
Komisch… Er simst wieder einmal…
„Mist!“
„Was ist?“
Jörg blickt auf, sieht mich an.
„Die Serben haben soeben ein Tor geschossen…“
„Das ist Mist!“
Ich sehe wieder zum Bildschirm.
…Jörg hat gar nicht aufgepasst… dabei interessiert er sich doch für die Fußballweltmeisterschaft…
Halbzeitpause.
„Hagen, geh´ mal eben mit dem Hund!“
„Ach man…“
„Kein meckern! Du gehst jetzt mit Fips Gassi!“
Langsam trotte ich aus dem Wohnzimmer.
„Fips komm!“
Der Zwergspitz folgt mir mit wedelndem Schwanz, und ich trage ihn die Stufen bis zum Erdgeschoss hinunter.
Als die Haustür offen ist, stürmt Fips schon am Gehweg in diesem gemischten Industriegebiet entlang; Jörgs Auto steht dort, aber Mama ist mit ihrem Auto noch nicht von der Arbeit zurück…
Langsam trotte ich Fips hinterher.
Du arbeitest zu viel, hatte ich heute Morgen noch beim Frühstück zu Mama gesagt, aber sie hatte keine Zeit mehr, auf meine Erklärung zu warten…
Jörg simst nur; sogar noch mehr als ich! Ich bin ja nicht doof, auch wenn Mama meint, ich könne mit meinen vierzehn Jahren nicht alles wissen…
Fips ist am Waldrand angekommen. Schön, er macht sein Geschäft…
Und was macht Jörg jetzt? Bestimmt wieder simsen! Ich sollte mich beeilen, vielleicht kann ich ja ein Blick auf sein Handydisplay werfen, wenn Fips zu ihm aufs Sofa springt…
„Fips komm!“
Der Hund, der mir zuerst nur zögernd gefolgt ist, beeilt sich jetzt, die Stufen bis zur Wohnung hoch zu laufen. Mist! Jetzt muss ich mich auch beeilen, sonst ist Fips schon wieder vom Sofa runter, ehe ich oben bin!
Das Wohnzimmer betreten.
Fips sitzt auf dem Sofa, aber Mamas Freund Jörg nicht…
Ich höre etwas… Geräusche eines Schlüssels…
Jetzt steht Jörg im Flur.
„Wo warst du?“
„Du bist vielleicht neugierig…“
Jörg sieht mich kurz an, ehe er ins Wohnzimmer zum Sofa geht. „Ich habe im Keller was gesucht.“
„Das hattest du vorhin doch auch schon…“
„Ich hatte vorhin nichts gefunden.“
„Ah so…“
„Willst du noch weg?“
„Wo denkst du hin, Jörg! Ich hole mir ein Glas Limo und schaue mir das Fußballspiel weiter an. Warum fragst du?“
„Sei nicht so neugierig!“
…Typisch Jörg!
Küche. Kühlschrank öffnen, Limoflasche herausholen, Tür schließen.
Da fehlte doch was…
Glas aus dem Oberschrank holen, Limo eingießen. Flasche wieder zum Kühlschrank bringen. Tür öffnen, Flasche wegstellen…
…Die angefangene Milchpackung ist verschwunden! Heute Morgen habe ich sie erst angefangen… Oder vertue ich mich?
Kühlschranktür schließen.
Zisch
…hörte sich an, als wäre ein Wassertropfen auf einer heißen Platte verdunstet…
Ist der Herd etwa an?
Näher zum Herd gehen. Nein, die Kochstellen sind kalt, und aus der Dunstabzugshaube tropft bestimmt kein Wasser! Aber hier ist es warm…
Zisch
Mund, der mir offen steht.
Die Kaffeemaschine… Die Warmhalteplatte ist noch warm… Komisch, die Glaskanne ist leer…
Mit dem Limoglas zum Wohnzimmer gehen.
Die Halbzeitpause ist beendet, und Jörg sitzt auf dem Sofa. Jetzt simst er nicht…
„Du, Hagen, ich muss noch eben zum Getränkemarkt! Brauche noch ein Geschenk für morgen, für die Geburtstagsfeier von Sven.“
„Meinetwegen…“
Jörg steht vom Sofa auf.
„Bis nachher“
Jörg verlässt die Wohnung, und ich blicke zum Fernseher.
Jetzt zum A und B Getränkemarkt, wo das Fußballspiel läuft…
Autogeräusch… Das hört sich nach Mercedes an…
Vom Sessel aufstehen, aus dem Fenster blicken.
Jörg fährt gerade mit seinem Mercedes ab? Und der Getränkemarkt liegt hier gegenüber… Warum fährt er daran vorbei? Warum fährt er überhaupt los?
Na ja, vielleicht hat er ja eine andere Geschenkidee, würde Mama jetzt sagen.
Mama…
Das Fußballspiel…
Es läuft nicht gut für unsere Mannschaft…
Autogeräusche. Mercedes. Autotüren, die zuschlagen. Autotüren??
Noch einmal zum Fenster eilen. Jörgs Mercedes steht wieder an seinem Platz, nur diesmal mit dem Kofferraum am Blumenkübel… War ja nicht lange weg…
Fußballspiel. Wieder ein Foulspiel von den Serben…
Warum ist Jörg noch nicht oben? Vielleicht simst er wieder …
Tüdelüdelüt…
Das Telefon im Flur… Ob Mama dran ist?
Abnehmen.
„Hagen Schmitz“
„Hallo Hagen, ich bin ´s, Jörg …“
„Ja, was gibt ´s?“
„Du, ich bin hier noch im A und B Markt, muss noch was gucken… dauert noch, bis ich zurück bin.“
„Ja, okay…“
„Ach, und wenn du noch weg willst: du kannst das Fahrrad nehmen. Aber du setzt den Helm auf, verstanden?“
„Bin ja nicht taub… Ich sehe mir aber noch das Fußballspiel an.“
„In Ordnung. Aber ruf mich an, wenn du noch wegfährst, okay?“
„Ja, mache ich.“
„Dann ist gut; bis später…“
Telefon auf die Gabel zurück legen.
Fußballspiel? Nee, ich muss nachdenken… Jörg erlaubt mir, mit dem Fahrrad zu fahren, wo es hier in der Gegend so gefährlich ist? Da ist was faul; mehr als faul!
Seine Stimme… der Hall… da waren keine anderen Stimmen zu hören, auch nicht das Scheppern von Glas in Flaschenkästen! Jörg hat nicht in der großen Getränkemarkthalle gestanden, um hier anzurufen! Jede Wette!
Aber von wo aus hat er angerufen? Und warum soll ich anrufen, wenn ich weg will?
Mama würde ja sagen, Jörg macht sich Sorgen um mich…
Nee Mama, da ist was faul! Hundertpro! Ich weiß nur noch nicht, was…
Herzklopfen. Nachdenken…
Die verschwundene Milchpackung… der Wassertropfen auf der Warmhalteplatte der Kaffeemaschine… Jörg trinkt seinen Kaffee immer mit Milch und Zucker…
Ist der Zuckertopf auch verschwunden?
Muss ich in der Küche nachsehen!
Entweder auf dem Tisch… nein. Im Oberschrank neben dem Herd… nein, da ist er auch nicht… der ist weg…
Kaffee trinken… Jörg will Kaffee trinken… nur nicht in der Wohnung, wenn ich dabei bin… Wohin würde ich gehen? Nach draußen… nee, dafür ist es heute zu windig; das wäre ungemütlich…
Ich hab es!
Das Herz pocht mir bis zum Hals. Fips liegt in seinem Korb, und ich sollte besser die Schuhe ausziehen...
Lautlos die Wohnungstür öffnen.
…als würde ich etwas Verbotenes tun…
Die Treppenstufen hinab steigen.
Erdgeschoss erreicht. Jetzt weiter zum Keller. Die Stufen sind kalt.
Lauschen. Nichts zu hören. Weiter hinunter. Kelleretage erreicht. Durch den schmalen Gang. Schritt für Schritt. Ganz leise sein. Leise atmen, und den Herzschlag hören. Jörgs Stimme?
Weiter Richtung Außenzugang. An der Saunatür lauschen. Nein, da ist nichts… Halt, da ist Musik zu hören, und Jörgs Stimme! Muss von nebenan, aus unserem Kellerraum kommen…
Jörg bastelt was, hört Musik, und trinkt dabei Kaffee…
Im Keller seht aber kein CD-Player…
„Huh Eva, an der Stelle bin ich kitzelig…“
Hand vor dem Mund legen, um keinen Laut herauszulassen.
Das war Jörgs Stimme…
 

Elfi

Mitglied
Hallo Suzah,
ich habe noch einige Worte hinzugefügt, aber ich finde, als Autor sollte man dem Leser Raum für seine eigene Fantasie lassen...

LG Elfi
 
S

suzah

Gast
hallo elfi,
ja aber hier brauchts davon zu viel, mehr möchte ich nicht dazu sagen.
lg suzah
 

jon

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Teammitglied
"was wäre, wenn die Geschichte Aufgrund von Tatsachen zustande gekommen wäre? "
Pech für die Betroffenen, aber es rettet die Geschichte nicht. Man muss auch wirklich Passiertes so schreiben, dass es glaubwürdig ist. Und so, dass es "funktioniert".

Beispiel:

Anderthalb Stunden waren wir gelaufen. Einmal Richtung westliches Ostragehege, dann den Massen nach Richtung Osten Ostragehege, dann wieder im Ostragehege zurück nach Westen. Dann waren wir auf dem Konzertgelände und aßen erstmal was. Irgendwann ging es mit einer Vorband los, dann kam eine riesen Pause. Dann noch eine Vorband. Und wieder eine riesen Pause. Ich fragte, was die Angabe "18 Uhr" auf der Karte eigentlich hatte heißen sollen, und versuchte, zwischen den Köpfen der vor mir Stehenden etwas auf der Bühne zu sehen. Auf die Entfernung eigentlich Quatsch, aber es interessierte mich ja auch nicht wirklich. Zum Glück gingen wir, bevor das Konzert zu Ende war.

Das ist alles so passiert. Aber als Geschichte funktioniert es überhaupt nicht.
 

Elfi

Mitglied
Hallo Jon,
mir ist schon klar, dass so ein wie von dir beschriebenes Beispiel keine gute Story abgibt, weil es in der Geschichte keinen Höhepunkt gibt. Wer will sich schon langweilen? Auf der anderen Seite regen Geschichten, die insgesamt nicht ganz schlüssig erscheinen, die Leser zum Lesen an, und förden die Kommunikation zwischen Leser und Autor.

LG Elfi
 

jon

Mitglied
Teammitglied
"Auf der anderen Seite regen Geschichten, die insgesamt nicht ganz schlüssig erscheinen, die Leser zum Lesen an, und förden die Kommunikation zwischen Leser und Autor. "

Erster Teil der Aussage: Wie um Himmels willen kommst du denn auf das schmale Brett? Sowas regt nur zu "langes Gesicht machen" oder "Text achselzuckend zur Seite legen" oder "sich ärgern" an.
Zweiter Teil: Nun ja, aber wie sinnvol ist es (jetzt mal außerhalb einer Werktsatt wie hier), den Autor erst fragen zu müssen(!), was er eigentlich meint? Zumal im "echten Leben" der Autor für gewöhnlich gar nicht "greifbar" ist …


Außerdem: Oh doch! Meine "Geschichte" hatte (in der Realität) durchaus zwei, drei Höhepunkte! So wie deine. Nur dass weder hier noch da diese "Höhepunkte" einigermaßen geschickt ausgearbeitet worden sind. Bei meine Extrem-Beispiel zugegebenermaßen besonders schlecht (unter anderem, weil alles wirklich Wichtige der Fantasie des Lesers anheim gegeben ist – mit all dem, wäre es eine recht nette Story). Das sollte das ja zeigen: Was im Leben passiert und wie man es dort wahrnimmt ist noch lange keine Garantie dafür, dass man es auch adäquat schriftlich vermittelt.
 

Elfi

Mitglied
Hallo Jon,

"Was im Leben passiert und wie man es dort wahrnimmt ist noch lange keine Garantie dafür, dass man es auch adäquat schriftlich vermittelt."

...das ist mir auch klar. Jeder Autor sollte seine Geschichte als Bild darstellen, aber so wie es unterschiedliche Künstler gibt, gibt es auch unterschiedliche künstlerische Stilrichtungen. "Foulspiel" ist eher eine karg illustrierte Kinderzeichnung, und kein Werk von Michelangelo, aber nur deshalb, weil diese Geschichte aus Sicht eines 14-jährigen geschrieben ist. Mir ging es nicht darum, dieses Geheimtreffen zu illustrieren, sondern um die Gefühle und Gedanken eines 14- Jährigen festzuhalten, der feststellt, dass seine Mutter und "Jörg" sich entfremden...

LG Elfi
 

jon

Mitglied
Teammitglied
… na das ist dir dann auch nur eher rudimentär gelungen … (*)

Dein Text ist mitnichten eine karge Zeichnung, sondern eine eher detailierte, plotbetonte, nur eben nicht ganz "fertige" Szenenfolge. Mal ehrlich: In Wirklichkeit fehlen doch nur ein, zwei oder drei Sätze um die Sachen "abzurunden".

(*)
„Wo denkst du hin, Jörg! Ich hole mir ein Glas Limo und schaue mir das Fußballspiel weiter an. Warum fragst du?“"
… ist zum Beispiel ganz sicher nicht die Sprache eines 14-Jährigen! Wenn dieser konkrete Typ doch so spricht (weil es ja eine "wahre Geschichte" ist), dann muss er durchgehend so "unnormal" reden, denken und fühlen. Übrigens: Vor allem Letzteres findet entgegen deiner Intension so gut wie überhaupt nicht statt.
 



 
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