Frank W. und der Zeitverlust - 2012 extended version (gelöscht)

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U

USch

Gast
Mein Gott Walther,
eine sehr schön geschriebene Geschichte. Allerdings physikalisch nicht korrekt. Zeitreisen sind nur sciencefictionmäßig möglich. Auch beim Reisen gegen die Erddrehung vergeht die Zeit. Ein paar grammatische und Satzzeichenfehler solltest du noch eliminieren. lassen sich wohl bei so einem langen Text nicht vermeiden.

Er bleibt auch der Sendung wegen des Krimis sitzen.
Für mein Gefühl hakt das. Ich würde das so formulieren: Er bleibt auch wegen des demnächst folgenden Krimis in der Sendung und bleibt....
Die Sequenz mit dem Gedicht passt für meinen Geschmack nicht so recht. Würde ich streichen.
LG USch
 

Walther

Mitglied
Lb. Usch,

danke für den Eintrag. In der Tat ist das physikalisch nicht korrekt, aber das ist m.E. - hier greife ich ein wenig auf Poes Kurzgeschichtenkonzept zurück - auch nicht wirklich wichtig. Denn hier geht es um den äußeren Rahmen für ein inneres Problem. Im Übrigen löse ich den Widerspruch in Richtung Phantastik im 3. Abschnitt auf.

Die Vorschläge habe ich umgesetzt. Herzlichen Dank für diese Hinweise, sie sind samt und sonders berechtigt. Mein Word 10 hat sonst keine weitere Fehler in der Grammatik und der Rechtschreibung ausgewiesen, aber das will nichts heißen. ;) Falls also weitere Probleme im Text verborgen sind, her damit - ich bin inzwischen, wie die meisten Autoren ab einem gewissen Zeitpunkt, "betriebsblind".

Danke für Deine freundliche Beurteilung. Die Belletristik ist sicher nicht meine Stärke, aber man kann daran ja arbeiten. :)

LG W.
 
U

USch

Gast
Hallo Walther,

Eines Samstagmorgens steht Frank W. auf und verspürt den Drang, sich, seines kommenden Geburtstags wegen, einen Chronometer zu kaufen.
Der Satz holpert für meinen Geschmack. Vielleicht so:
Eines Samstagmorgens steht Frank W. auf und verspürt den Drang, sich einen Chronometer zu kaufen. Er hat Geburtstag.

Störungsfreie, in einander greifende Funktion.
Besser: Störungsfreie ineinander greifende Funktion.

An seinem 41. Geburtstag, es ist ein Sonntag, steht Frank W. [strike]also[/strike] auf, um sich der[strike] Uhr zu bemächtigen, die er sich selbst geschenkt hatte.[/strike][blue]gekauften Uhr zu widmen[/blue]. „Ja, packen Sie sie ein!“, hat er der Verkäuferin gesagt, die ihn beraten hat [strike]bei seiner Erwerbung[/strike]. „Es soll ein Geschenk sein.“ Frank W. bekommt [strike]keine [/strike][blue]kaum [/blue]Geschenke. Nur von seinem Sohn und von seiner Mutter. Und diesmal kann der Sohn nicht kommen, da er einen Schullandheimaufenthalt hat.

[strike]Aus [/strike] [blue]Mit [/blue]viel [strike]Gestaltungs- und Formwillen, noch mehr[/strike] Liebe zum Detail.
um das Heute zu messen und die [blue]nahe [/blue]Zukunft[strike], die nahe wenigstens,[/strike] voraus zu planen.
Frank W. macht sich sein Frühstück, brüht Kaffee, den er gerne, des leicht empfindlichen Magens wegen, mit viel Milch nimmt.
Wenn du kürzere klare Sätze schreibst finde ich deinen Textfluss besser. Hier würde ich das so ausdrücken:
[blue]Frank W. macht sich sein Frühstück, brüht Kaffee auf. Er hat einen empfindlichen Magen und trinkt ihn deshalb mit viel Milch.[/blue]

Er sitzt auf [strike]die [/strike] [blue]der [/blue]Veranda seiner Wohnung im Parterre.

Frank W. geht an den kleinen Geschenktisch, den er sich angerichtet hat[strike],[/strike] [blue]und [/blue]betrachtet die wenigen Briefe, einige Karten und die drei Geschenke. Seine Uhr, ein selbst gemaltes Bild seines Sohnes, die obligatorischen Socken der Eltern. Er fragt sich: „Ist das schon alles?“. Er schüttelt den Kopf und nimmt den Schweizer Chronometer in die rechte Hand, [strike]der dort kühl schimmernd liegt und trotzdem ein Loch in die Hand zu brennen scheint. [/strike]Er zieht ihn mit der linken auf und beschließt, eine Runde um das Geviert zu gehen.
Besser: [blue]Er hat das Gefühl, dass die kühl schimmernde Uhr ein Loch in seine Hand brennt.[/blue] Ich würde den Satz allerdings ganz weglassen, denn ein Kühlschimmern passt nicht so recht zum Einbrennen.

[blue]Frank W. erkennt, dass er ein Problem mit der Zeit hat,[/blue] die vergangen ist, ohne dass er davon Notiz genommen hat. Er sieht sie nur in den Linien seines Gesichts und den grau werdenden Schläfen[strike], an[/strike][blue]. An [/blue]seinem wachsenden Bauch, der den Körper immer mehr in Richtung Birne mit Stakebeinen verformt. Er hat nicht einmal mehr ein Zeitgefühl gehabt, seit Frau und Sohn ausgezogen sind und im Nebel der Verdrängung unangenehmer Dinge verschwanden. Nur der Sohn ist, wie eine lautstarke fröhliche Unwirklichkeit, immer wieder in dieses so dahin plätschernde Dasein hinein gepoppt, um daraus wieder, fast ohne Spuren [strike]zu hinterlassen,[/strike] zu verschwinden.

So Walther, das sei erst mal genug. Vielleicht später mehr. Es sind nur subjektive Vorschläge. Die Geschichte finde ich im Großen und Ganzen sehr schön.

Noch mal zur Physik: Wenn man der Morgensonne entgegenfliegt, kommt man schneller ins neue nächste Datum. Wenn man Zeit gewinnen will, muß man mit der Erdumdrehung fliegen. Wenn man in der Zeit stehenbleiben wollte müßte man bei ca. 40.000 km Erdumfang knapp 1700 km/h pro Stunde fliegen, also Überschall. Aber natürlich kann man in Echt keine Zeit gewinnen.

So long Uwe
 

Walther

Mitglied
Lb. Usch,

daß Du mit der Physik recht haben magst, will ich nicht bestreiten. Und in jedem Fall muß der Protoganist in der Nähe von Mach2 fliegen, damit er die Erde überrundet. Im Übrigen schließt der Satz, daß nichts schneller als das Licht sein kann, aus, daß man Zeitreisen machen kann. Die Zeit kann also nicht umgekehrt werden. Daher ist das Konstukt sachlich falsch, aber wir befinden im Reich der Phantastik im Sinne Poes, das ist das Konzept.

Danke für Deine Bemerkungen in Sachen Sprache. Ich werde mir das nochmals anschauen. Die Fehler habe ich ausgebaut, den Rest erstmal stehen gelassen, denn, wenn ich Deinen Anmerkungen folgte, müßte der ganze Text sprachlich neu gefaßt werden. Das muß ich mir noch überlegen, wiewohl manches Deiner Argumente Einiges für sich hat.

Ich melde mich dann nochmals mit einer neueren Fassung, das kann allerdings ein paar Tage dauern.

LG W.
 
U

USch

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Hallo Walther,
nein, bitte nicht den ganzen Text neu fassen. Sehr oft gibt es doch Sequenzen, in den du schöne und klare Sätze schreibst. Nur Sätze, die sich über mehrere Kommata hinwegziehen und die ohne weiteres in kürzere klare Sätze aufgeteilt werden können, würde ich überarbeiten.
LG Uwe
 

Walther

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Walther

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Hallo Usch,

inzwischen habe ich die Zeit gefunden, der Anfang der Geschichte sprachlich nochmals zu überarbeiten. Damit sind die beiden Teile der Geschichte, der etwas "ältere" Anfang und das neugestaltete Ende, sprachlich in einen Fluß gebracht.

Ich hoffe, daß das Ergebnis in die von Dir gewiesene Richtung geht, und würde mich freuen, von Dir dazu Deine Gedanken zu hören.

Danke nochmals für Deine guten Tips!

LG W.
 
U

USch

Gast
Hallo Walther,
jetzt finde ich die Geschichte rund. Nur noch ein paar Kleinigkeiten. Bei der Länge des Textes bleiben Fehler natürlich nicht aus. Aber asymptopisch näherst du dich der Perfektion.

Er räumt die Überbleibsel weg und geht auf seine Veranda. Dort setzt er sich in den [strike]einer[/strike] [blue]einen [/blue]der beiden Gartenstühle.

Nachdem er zurückgekehrt ist, setzt er sich wieder auf die Veranda und denkt [red][strike]er[/strike] [/red]über die Zeit nach,

Man altert also später, je weiter man [red][strike]von [/strike][/red] [blue]vom [/blue]Erdmittelpunkt entfernt ist.

Er [strike][red]er[/red][/strike]steht am Zeitschriftenstand

Der Kauf einer Zeitung zeigt, dass er wieder einen [red][strike]Tat[/strike][/red] [blue]Tag [/blue]zurückgefallen ist.

Als er dort mit dem Taxi ankommt und aussteigen will, sieht er seinen Wagen vor der Garage stehen, [red][strike]der [/strike][/red] [blue]den [/blue]er vor einigen Jahren bereits verkauft hatte.

Er geht die Straße hinunter zur Bushaltestelle und fährt ins Zentrum. Dort checkt er [blue]in [/blue]einem Hotel ein und

Am Ende torkelt [blue]er [/blue]wie ein Zeitloser

[red][strike]Ererhält[/strike][/red] [blue]Er erhält[/blue] beim Auschecken die gleiche Rechnung über den gleichen Betrag von der gleichen Hotelfachkraft mit netter Stimme,

Anschließend greift er wie ferngesteuert an das linke Handgelenk, löst die Uhr und legt [blue]sie [/blue]ganz behutsam [red][strike]sie[/strike][/red] neben die auf dem Tisch vorhandene

So, nun hab ich keine Lust mehr auf Korrekturen.
LG USch
 

Walther

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Walther

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Hi Usch,

heute habe ich die Zeit gefunden, Deine Verbesserungen einzubauen. Herzlichen Dank. Ich werde mich gelegentlich dafür revanchieren, indem ich einen Deiner längeren Texte bearbeite, damit sich das Investment ausgleicht. Du darfst mir sogar einen Vorschlag machen, welcher das sein soll. ;)

Ich hoffe, daß jetzt eine gute Form und Lesbarkeit entstanden ist, und freue mich auf weitere Eindrücke der werten Leserschaft!

LG W.
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo walther,

eine spannende geschichte, die sich gut liest.

auch der "enterhaken" - also dr teil wo die geschichte
die bekannte realitätsebene verlässt und ins phantastische
abgleitet ist ein gut gelungener köder für den leser.

inhaltlich (technisch) müsste es an dieser stelle wohl

man altert also [red]später[/red], je weiter man vom erdmittelpunkt entfernt ist

"langsamer" heißen. natürlich nur in relation zu anderen
teilnehmern.

ralf
 

Walther

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Walther

Mitglied
Hi Ralph,

danke für Deinen Hinweis zur Präzisierung des Texts. Ich habe den Vorschlag entsprechend umgesetzt.

Als blutiger Geschichtenamateur tut ein Lob natürlich gut. Wenigstens ahnt man so, wie man am besten in die Richtung kommt, in die es gehen sollte.

LG W.
 

Walther

Mitglied
Hallo, danke für die Wertung. Wo kann ich's noch besser machen? Danke für die Unterstützung im Voraus! LG W.
 

Fleur de Sol

Mitglied
Obwohl selbst noch ein Dichterküken, möchte ich einen weiteren Vorschlag zur Straffung der ersten Sätze unterbreiten (bei anderen Werken fällt's einem schneller auf, als bei eigenen Texten, die man in- und auswendig kennt).

Vielleicht kannst Du - lieber Autor - damit ja etwas anfangen.
Herzlichst, Fleur

[blue]"Frank W. steht auf und verspürt den Drang sich einen Chronometer zu kaufen. Einen richtig echten aus der Schweiz, einen mit mechanischem Uhrwerk, ohne Batterie natürlich. Alles andere wäre Stilbruch."[/blue]
 

Walther

Mitglied
Lb. Fleur,

danke für Deinen interessanten Vorschlag, den ich mir überlegen werde. Durch die Verkürzung gehen alledings ein paar Informationen verloren, die mir wichtig sind.

Das mit dem "Dichterküken" ist ein netter Schlenker. :) Allerdings macht eine längere Mitwirkung in diesem Forum - wie bei allen anderen auch - keinen Autor einen überlegeneren, weil besseren. Also fröhlich sachlich kitisieren, wobei man sich wundern darf, daß manch eine/r das nicht abkann!

In diesem Sinne herzlich willkommen in der Lupe. Und frohes Dichten und Werken!

LG W.

Lb. Werter/in,

danke für die Beurteilung. Es fehlt allerdings der Hinweis, was besser gemacht werden kann. Aber das kommt sicher noch, nicht wahr?

LG W.
 
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