Omar Chajjam
Mitglied
Frankfurt, meine Liebe
Die Kaiser zogen durch diese Straße zur Krönung im Dom. An den Toren hielt der Zug an und der Rat der Stadt trat ihnen entgegen, um ihnen die Schlüssel auszuhändigen. Heute ist die Kaisertrasse vom Hauptbahnhof zur alten Stadtmauer eine große Enttäuschung für die Messebesucher, die sich sexuell zu entspannen versuchen. Mit dieser Straße hält die Stadt ihre Hände auf und empfängt die Fremden, denn mit den Fremden lebt diese Stadt. Sie ist damit wie ein Gast im eigenen Land. Denn Hessen hat eigentlich mit Frankfurt nichts zu tun. Hessen ist kleinstädtisch, ländlich aus Tradition. Nur Frankfurt macht es weltoffen.
Der Bahnhof empfängt mit Glockentönen und dem Gedröhn der Elektromotoren. In den Stahlstreben fangen sich die Echos der tausend Stimmen. Die Bahnsteige zittern zwischen den Antriebsrädern der ICEs. Die Geräusche begleiten die Fremden hinein in die Stadt.
Fremde haben in ihr, seit sie besteht, eine neue Heimat gefunden. Die Juden haben hier schon immer gelebt. Ihnen gehören viele der goldenen Türme der Stadt. In den Straßen herrscht der Orient. Die Händler jeder Nation des Nahen Ostens und des Mahgreb reihen ihre Läden aneinander um den Bahnhof. Afrika schenkt seine Farben dem Ostend. Über die Brücken schickt der Osten seine Drachen hinein in die Geschäfte des Westends.
Träge schlurft der Fluß am Osthafen vorbei durch den Eisernen Steg hindurch. Die Museen dort blickt er gar nicht an, nippt nur grießgrämlich am Äppelwoi aus Sachsenhausen. Er war Besseres gewöhnt aus Franken. Noch weiß er nicht, dass er bei Hoechst vorbei muß. Hier, da unten, am Nizza war die Furt, durch die Kaiser Karl seine Franken führte – Frankfurt, meine Liebe.
Die Kaiser zogen durch diese Straße zur Krönung im Dom. An den Toren hielt der Zug an und der Rat der Stadt trat ihnen entgegen, um ihnen die Schlüssel auszuhändigen. Heute ist die Kaisertrasse vom Hauptbahnhof zur alten Stadtmauer eine große Enttäuschung für die Messebesucher, die sich sexuell zu entspannen versuchen. Mit dieser Straße hält die Stadt ihre Hände auf und empfängt die Fremden, denn mit den Fremden lebt diese Stadt. Sie ist damit wie ein Gast im eigenen Land. Denn Hessen hat eigentlich mit Frankfurt nichts zu tun. Hessen ist kleinstädtisch, ländlich aus Tradition. Nur Frankfurt macht es weltoffen.
Der Bahnhof empfängt mit Glockentönen und dem Gedröhn der Elektromotoren. In den Stahlstreben fangen sich die Echos der tausend Stimmen. Die Bahnsteige zittern zwischen den Antriebsrädern der ICEs. Die Geräusche begleiten die Fremden hinein in die Stadt.
Fremde haben in ihr, seit sie besteht, eine neue Heimat gefunden. Die Juden haben hier schon immer gelebt. Ihnen gehören viele der goldenen Türme der Stadt. In den Straßen herrscht der Orient. Die Händler jeder Nation des Nahen Ostens und des Mahgreb reihen ihre Läden aneinander um den Bahnhof. Afrika schenkt seine Farben dem Ostend. Über die Brücken schickt der Osten seine Drachen hinein in die Geschäfte des Westends.
Träge schlurft der Fluß am Osthafen vorbei durch den Eisernen Steg hindurch. Die Museen dort blickt er gar nicht an, nippt nur grießgrämlich am Äppelwoi aus Sachsenhausen. Er war Besseres gewöhnt aus Franken. Noch weiß er nicht, dass er bei Hoechst vorbei muß. Hier, da unten, am Nizza war die Furt, durch die Kaiser Karl seine Franken führte – Frankfurt, meine Liebe.