Freyas Lied

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Mara Krovecs

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Freyas Lied


Seit Erden und Erden wandere ich
singe mit euch im Glanz der ersten Lichter
in euren Herzen

in meinem Schloss unter der großen Linde
die Sonnengold fängt und zwischen die Blätter gießt
wirken wie durchscheinendende Geister
meine Gäste, Schicksalswürfel in meinen Händen
für die innere Kälte: der Schnee
für das Leben: das Wasser
für die Gefühle: die Fische
für das Erleben: die Seelen
für die innere Schöpfung: Gebackenes und Gesottenes
als Herzensöffner: die Schlüssel
für die Freiheit: das Blau
für das Überwinden: der Tod
für Mut, Kampf und Erkenntnis will ich sein
Freya, Göttin der Liebe
Mardöll

auf meinem Eber reite ich
in den Sonnenaufgang des Frühjahrs
lasse Knospenteppiche schweben
die das Land mit Atem bedecken
Katzen ziehen meinen Wagen
wenn ich des Sommers
durch die untergehenden Flammen jage
dann habe ich den Abendstern auf den Lippen
in meinen Haaren singen schon die Mondvögel
und fällt der erste Schnee
werfe ich mir die Falkenfedern
den magischen Mantel
über meine Schultern und fliege
fliege um dir die Liebe, das Leben zu bringen
werfe den Seidr
denn ich bin die Zauberin

komm mit dem Schnee
komm mit dem Schnee zu mir
komm mit dem Schnee zu mir in den Wald

dann wollen wir
über kristallene träumende
knirschend vereiste
Wässerchen springen
unter denen schillernde Fische warten
warten auf dich

unter all dem Weiß
brennen herzpulsende Seelen
für die trag ich in Schüsseln
gebackene Träume
in meinen Händen klirren
Schlüssel mit den Spiegeln
unserer murmelnden Stimmen
mit ihnen schließ ich das Lachen auf
das unter windgewirbelten Flocken
zwischen zauberkalten Steinen
eingeschlossen liegt

komm mit
komm mit dem Blau
komm mit dem Blau deiner Gedanken
komm mit dem Blau deiner Gedanken zu mir
komm mit dem Blau deiner Gedanken zu mir in den See

da wollen wir
über sanft fließende
geheime wärmende
Bächlein schwimmen
über denen sterbende Fische weinen
weinen mit dir

über all dem Blau
fliegen künftige Seelen
die tragen für dich Töpfe
mit gesottener Hoffnung
in meinen Händen klirren
Schlüssel mit den Bärten
gläserner singender Öffner
mit ihnen schließ ich das Rufen auf
das unter mondgelichteten Wellen
zwischen sonnenblutenden Knospen
eingeschlossen liegt

komm
komm mit
komm mit dem Tod
komm mit dem Tod zu mir
komm mit dem Tod zu mir in das Licht

ich bin Freya
Göttin der Liebe
ich gehe mit dir
über die Klippen Hels
zurück ins Leben
ich bin die Zauberin
Mardöll.
 
I

IKT

Gast
Liebe Mara soviel Sehnsucht, Melancholie und Hoffnung in einem! Dazu so herrlich beschrieben, dass es fast märchenhaft wirkt.
durch die untergehenden Flammen jage
dann habe ich den Abendstern auf den Lippen
in meinen Haaren singen schon die Mondvögel
und fällt der erste Schnee
werfe ich mir die Falkenfedern
den magischen Mantel
über meine Schultern und fliege
Die von Dir gewählten Bilder sollte man malen. Schön, Dich wieder zu lesen. Ich wünsche Dir ein wunderschönes Osterfest!:)Iris
 

Mara Krovecs

Mitglied
Liebe IKT,

vor allem bei Dir möchte ich mich für das lange Ausbleiben meiner Antwort entschuldigen................vielleicht sollte man besser gar nicht posten, wenn man gerade umzieht, aber das brachte ich nicht fertig ;)

ich freue mich besonders über Deine Antwort zu diesem Text, weil, ja genau kann ich das gar nicht sagen, vielleicht weil ich mich sehr damit auseinandergesetzt habe ( mit dem Thema Freya )und habe versucht eine schlüssige Symbolsprache zu erarbeiten...............

Also herzlichen Dank für Deine Antwort und liebe Grüße Mara :)
 



 
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