Fuchs und Hase (Arche-Noah - Serie)

SuracI

Mitglied
Fuchs und Hase

Die Hasenbande am Straßenrande wartete auf eine Fähe.
Diese kam bald und zog mit Gewalt, als ob schon Abend wäre,
Den Karren mit Knarren mit Pfeil und mit Bogen
Ihr Antlitz zu grimmigen Zügen verzogen.

„Frau Füchsin, die Wüchsigen sind sie nicht nett?
Mit Stoppelfell hoppelnd und doch so adrett?
Sie springen grazil mit Gefühl so umher,
Als ob’s schon der Tag uns’rer Abreise wär.“

Die Fähe, als Mähre vom Gatten missbraucht,
Die grimmigen Schatten sind beinah’ verraucht,
Nickt freundlich, die Pfote besiegelt den Gruß
Setzt sich ins Gras, dann hört man den Schuss.

„Das ist der Reinecke, der alte Streuner,
Denkt nur ans Vergnügen, wie ein Zigeuner,
Hat dort in der Hecke die Dachsfrau genommen
Und wird wohl von Grimbart jetzt Schläge bekommen.“

„Der Schuss?“ fragt die Häsin mit zitternder Stimme.
„Der Alte ist blind, bekommt nichts vor die Kimme.“
„Und Sie, Ihre Ehre, die Kinder, die Reise?“
„Ich hol mein Vergnügen auf andere Weise!“

„Jetzt lasst uns gehen, bevor er uns wittert
Und uns unsre Fahrt auf der Arche verbittert.
Dann bin ich ihn los. – Und das ist ein Grund.
Nach dem Gewitter hol ich mir nen Hund.“


25.01.08 Marius Jacob
 



 
Oben Unten