Fünf - und Ende

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Inge Anna

Mitglied
Mein erster Mann kam aus Paris,
nach einem Jahr er mich verließ;
ich habe ihm nicht nachgeflennt
am letzten Sonntag im Advent.

Bei Nummer zwei es bestens lief,
ich glaubte ihn schon fest im Griff,
da kam die Schwiegermutter an,
kochte für ihn - das war es dann.

Der Dritte schnarchte wie ein Bär,
im Haus gab's keine Mieter mehr.
Mit einem Riss im Trommelfell
floh ich zu Tante Isabell.

Als ich mich an den Vierten band,
wähnte ich mich im Märchenland;
doch hatte dieser fesche Prinz
Verpflichtungen in Graz und Linz.

Mein Fünfter sprach das Jawort laut,
lag später auf der faulen Haut.
Die Couch ist für den Müllplatz reif:
Auf weit're Männer ich jetzt pfeif'.
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, Inge Anna

Meine spontane Reaktion war "finnisch lustich" (das erheitert mich...). Und auch beim zweiten Bedenken stört es mich nicht wirklich, das der Versfuß manchmal stolpert. Leicht, flockig, locker geschildert: So mag ich die Katastrophen. Auch wenn sie gereimt ja eigentlich ihr eigenes Forum haben, nöch?

Schöne Grüße von blaustrumpf
 
R

Rote Socke

Gast
Hallo Inge,

haste meine Gattung ganz schön auf's Korn genommen. Mir gefällt es trotzdem!

Schönen Gruss
Socke
 
K

Klopfstock

Gast
flott..gut gemacht... amüsant....

Liebe Inge Anna,
nun lass Dich mal nicht kirre machen, denn bei Deinem
Gedicht stolpert gar nichts. Dein Gedicht hat einen guten Rhythmus, ist flott geschrieben und sehr amüsant.
Herzlichen Glückwunsch!!!

Sende Dir liebe Grüße
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo Klopfstock

Du hast recht, beim nochmaligen Nachlesen gab es kein mehrmaliges Stolpern.

Könnten wir uns in den Zeilen "kochte..." und "wähnte..." auf ein leichtes Ruckeln einigen?

Schöne Grüße von blaustrumpf

Hallo, Inge Anna

Das war sehr nett von Klopfstock, mich dazu zu verleiten, dein Gedicht ein weiteres Mal zu lesen...

Es bleibt ein Vergnügen!

Fröhliche Grüße von blaustrumpf,

die grübelt, ob sie dein Gedicht nicht eben noch in einer anderen Rubrik gefunden hatte... weia. Ich sollte wirklich mehr schlafen.
 

aboreas

Mitglied
Tss, tss... Das lyrische Ich scheint mir ein bisschen empfindlich... Vor allem die Reaktion auf das Schnarchen hat mich betroffen gemacht. Welcher normale Mann schnarcht nicht? Das ist eine Krankheit, ein körperlicher Defekt, dass Ergebnis einer schlechten Kindheit womöglich.

Aber dennoch logisch. Fünf sollten eigentlich genug sein. Wer keine Konsequenzen zieht, wird niemals klug. Ich fühle mich auch am wohlsten allein. Allerdings nicht mein lyrisches Ich. Das liebt es geradezu
zu schwelgen und zu betören –
nur will es leider keiner hören.

Wie auch immer. Hat mich gut amüsiert, das Gedicht. Wollte eigentlich schlafen gehen, habe mich spontan entschieden, noch ein Fläschchen zu öffnen und ein paar Zeilen zu schreiben.

Viel Grüße. aboreas
 

Inge Anna

Mitglied
Hallöchen,

Ganz lieben Dank für die - wie ich es empfinde - doch recht wohlwollenden Kommentare. Ich werde also auf dieser Schiene mutig weiterfahren. Sollte sich die Schiene ob der ihr zugemuteten Fracht etwas verbiegen - sei's drum.
Auf gute Fahrt und liebe Grüße von
Inge Anna
 
dein sechster mann wird sicher besser
naja, vielleicht ist er ein großer esser
du mußt ihm nur was nettes schreiben
wirst sehn , dann wird er bleiben
verlaglapoetica
 



 
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