Für Ostern zu spät?

4,00 Stern(e) 1 Stimme

Jona K.

Mitglied
Gehört eigentlich in die Kategorie "Nonsens", aber die habe ich hier noch nicht gefunden

Ich gehe froh durch Wald und Feld,
Die Sonne mein Gemüt erhellt,
Da sehe ich am Wiesenrand
Ein Tier, es ist mir wohl bekannt.

Der Osterhas' steht dort anbei
Versteckt gemütlich Ei um Ei.
Doch fällt mir nun auf einmal ein,
Dass Ostern kann jetzt gar nicht sein.

Letztendlich kann ich es nicht fassen,
Und bin dabei ganz zu erblassen.
"Du weißt schon, sie ist längst vorbei,
die Ostereiersucherei",

So rufe ich dem Hasen zu,
Doch der gelassen, voller Ruh'
Gibt mir als Antwort nur gemütlich:
"Ich weiß, doch im Moment ist's friedlich.

Das erste Mal kein Stress beim Werken
Kein Zeitdruck, kein Radau zu merken.
Das erste Mal die völl'ge Ruh,
Wenn ich so meine Arbeit tu.

Die Eier sucht jetzt eh noch keiner
D'rum sind sie da bis nächstes Jahr.
Und folglich hat dann meinereiner
Selbst Osterurlaub einmal gar."

Und die Moral von der Geschicht':
Vertrau' dem Osterhasen nicht.
Prüf' lieber selbst der Eier frische
bevor sie steh'n am Ostertische.
 

Herr Müller

Mitglied
Frische Eier

Hallo Jona,

ich könnte jetzt sagen, Du hast uns da ein faules Ei für nächstes Jahr ins Nest gelegt. Das hast Du aber nicht, dieses Ei ist frisch und wird sich auch noch bis nächstes Jahr halten. :)
Der hat echt die Ruhe weg der Osterhase, das ganze Gedicht bringt diese Gemütlichkeit rüber.
 

Jona K.

Mitglied
Hallo Herr Müller!

Es fragt sich dann, wer fauler ist, der Hase oder das Ei. Obwohl: eigentlich ist der Osterhase ja nicht faul sondern hat nur sein Zeitmanagement optimiert.

Liebe Grüße,
Jona
 
K

Klopfstock

Gast
einmal anders....*zwinker*...

Hallo, Jona,

das ist wirklich ganz süüüüß!!!!
"Meinereiner" das finde ich klasse - Gegenstück zu "Unsereiner" :D
Eine klitzekleine Änderung in der 3.Strophe:
"Du weißt schon, sie ist vorbei,
die Ostereiersucherei" -
vom Rhythmus wäre es besser wenn Du ein "nun" dazwischen
schiebst: "Du weißt schon, sie ist nun vorbei,
die Ostereiersucherei". Ist ja nur ein Vorschlag.
Außerdem hat sich im "Gemüht" ein "h" eingeschlichen.
Ansonsten ist dieses Gedicht ein echter Schmunzler
und gefällt mir sehr gut!!! Schon die Idee.... :D

Sende Dir liebe Grüße
 

Jona K.

Mitglied
Hallo Klopfstock!

Um ehrlich zu sein habe ich das "Meinereiner" von Bugs Bunny geklaut, aber ich fand es hier ganz passend.
Bei dem Tipp wegen dem Rhythmus bin ich mir nicht ganz sicher. Wenn man bei der Zeile nämlich die Betonung auf das "schon" legt, dann stimmt der Rhythmus wie er jetzt ist, wenn man das ganze auf "sie" betont, dann stimmt Deine Version. Gibt es da gewisse Regeln, nach denen man sich richten kann, wenn man nicht soviel Gefühl dafür hat (wie ich beispielsweise).
Und das gemeine "h" wird natürlich sofort entfernt. Man kann heutzutage wirklich keinem mehr trauen, nicht einmal der Rechtschreibprüfung ;-)

Danke fürs Kommentieren und liebe Grüße,
Jona
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Jona,
da gibt es bestimmt Regeln und sicher findet sich jemand,
der es Dir irgendwie "verklickern" kann - ich mache alles nach Gefühl und für mein Gefühl stimmt der Rhythmus an dieser Stelle nicht. Aber, da ich keine Regeln kenne, halte ich mich da raus. Wenn Dein Gefühl anders ist, dann ist das o.k. für Dich :D

Nochmals lieben Gruß
 

LuMen

Mitglied
Hallo Jona,

ich finde Deinen "Nonsens"-Einfall sehr gut und meine, daß solche Gedichte auch gut unter "Humor, Satire Ironie" passen!
Nimm´s mir nicht übel (ich bin in gewisser Weise ein "Formalist"), wenn ich glaube, im Versmaß, wo Du fast durchgehend Jamben verwendest (unbetont, betont ), ein paar kleine Fehler zu entdecken, die natürlich den Inhalt nicht schmälern.
In dere 3. Strophe 3. Zeile scheint mir eine Silbe zu fehlen: "du weißt schon, sie ist längst vorbei.."
Weiter müßten 2 Zeilen in der 4.Strophe mit unbetonter Silbe beginnen, wo man anders formulieren könnte:
So rufe ich dem Hasen zu,
doch der, gelassen, voller Ruh´,
gibt mir zur Antwort nur gemütlich.."

ähnlich in der 6. Strophe am Ende, wo man sagen könnte:"..selbst Osterurlaub einmal gar.."

Und, wenn ich Deine Geduld nicht allzu sehr strapaziere, könntest Du vielleicht das zweimal "gar nicht" zwischen 2. und 3. Strophe durch Umformulieren vermeiden, z. B. könnte man zu Anfang der 3. Strophe sagen:"Letztendlich kann ich es nicht fassen.."

Beste Grüße und einen schönen ersten Mai!
LuMen
 

Jona K.

Mitglied
Hallo Klopfstock!

Eigentlich wollte ich schon früher antworten, aber dummerweise habe ich mich durch meine eigene Firewall selbst "ausgesperrt". Ich vertraue Deiner doch bei weitem größeren Erfahrung und werde das noch ändern.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Jona
 

Jona K.

Mitglied
Hallo LuMen!

Erst einmal: Danke für das Lob, das freut mich natürlich. Aber genauso freue ich mich über Deine Verbesserungsvorschläge. Den Hinweis auf die 3. Strophe, 3. Zeile hat mir auch Klopfstock schon gegeben, und ich werde das noch ändern.
Auch mit Deinen übrigen Anmerkungen triffst Du natürlich ins Schwarze. Leider fällt mir das immer erst auf, wenn man mich mit der Nase darauf stößt. Ich sollte mir wirklich einmal ein theoretisches Werk über Versmaße und deren Anwendung besorgen. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob das helfen würde ;-)
Das zweimalige "gar nicht" ist übrigens hineingerutscht, weil da auch etwas mit dem Rhythmus nicht gepasst hat, und ich die Stelle mehrmals umgeschrieben habe. Dann passieren mir leider sehr leicht solche Wortwiederholungen. Ich werde in Zukunft (hoffentlich) mehr darauf achten.
Vielen Dank für die Hilfestellung,
Jona
 

mc poetry

Mitglied
hallo jona

nun, da ist noch ein aspekt,
der ist freilich sehr suspekt:
wenn lange zeit vom wasser trinkt,
das ei als wie 'ne bombe stinkt.

viele grüße, michael
 

Jona K.

Mitglied
Hallo Michael!

Drauf antwortet der Hase nur:
"Das liegt doch in des Ei's Natur.
Und hilfreich ist es obendrein
's wird's Ei leichter zu finden sein."

Danke für den hübschen, wenn auch nicht geruchsarmen Kommentar.

Liebe Grüße,
Jona
 

mc poetry

Mitglied
hallo jona,

d'rauf sprach gunter,
der hasen klügste mitunter:
der duft des eis entfaltet sich,
erst wenn's kaputt so fürchterlich.

liebe grüße, michael

ps: einst bewarf ich mein
brüderchen mit einem stofftier und
ward nicht gewahr, dass ihm ein vergessnes
osterei innewohnte. zuerst war der geruch,
dann erblickte man das zerborstene ei.
 

Jona K.

Mitglied
Hallo Michael!

Das habe ich natürlich nicht bedacht. Allerdings habe ich auch nicht Deine praktische Erfahrung auf dem Gebiet.

Liebe Grüße,
Jona
 



 
Oben Unten