Ganz oder gar nicht

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Ganz oder gar nicht

Zerrissen bin ich in drei Teile:
Mein Körper sagt:
Ich sehn' mich so nach ihm,
der Samtheit seiner braunen Haut.
Spüren will ich ihn
Mit jeder Faser meines Seins.
In seinen Armen will ich liegen,
Zu den Sternen fliegen
In der Umarmung
Glühend` Feuer.

Mein Verstand steht auf und spricht:
Sei realistisch.
Er ist ein Spieler,
der Menschen, ganz wie's ihm beliebt,
nur als Schachfiguren sieht.
Heut schwört er Liebe Dir,
zeigt Glut und Leidenschaft und
morgen schon
hat's vergessen er.
Sei klug, befrei' Dich
Aus dem Netz der Lüge.
Verlaß ihn schnell,
Noch heute,
Sonst wirst Du bald
des Schmerzes Beute.

Mein Herz sagt leise,
kaum zu hören:
Denk an die Zeit,
als mit Rosen er kam,
Dich zärtlich in die Arme nahm,
Dich vor Wind und Regen schützte.
Denk an seine Augen,
die liebevoll Dich schauten,
seine Stimme,
die zärtlich zu Dir sprach,
wenn er Seit an Seit mit Dir
im weichen Grase lag.
All diese Dinge gehören,
facettengleich, zu ihm,
In diesem Spiel gibt`s nur eine Lösung.
Du mußt ihn nehmen wie er ist,
ganz oder gar nicht,
wenn Du ihn nicht verlieren willst.


Berlin, 9. Oktober 2000/Gis
 



 
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