Ganz unten

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es gibt in deutschland ungefähr zweimillionen alleinerziehende, davon müssen fast vierzig prozent mit harz vier klar kommen
auch ein thema

Ganz unten ganz zerschlagen
Lange gekämpft
Müde geworden
Den Sinn verloren
Ausgebrannt

Kleine Hand streckt sich
Sucht dich
Du weinst
Nimmst sie
Und stehst auf

Nicht hoffnungsvoll nur Pflicht
Ein kleines Lächeln
Strahlt dich an
Neue Kraft keimt
Das es nicht gefriert
 

revilo

Mitglied
Hallo PP, herzlich willkommnen in der LL!
Die einleitenden Worte sind bei einem Gedicht fehl am Platze.Lyrik muss für sich selbst sprechen. Entweder verstehst Du sie oder nicht. Es klingt bei Dir zudem wie eine Rechtfertigung, die indes nicht erforderlich ist. Denkt man sich den leider total misslungenen Einstieg weg, dann ist das Gedicht ganz ok, obwohl es einen latenten Sozialarbeiterduft nicht ganz abstreifen kann.Die Bilder sind teilweise zu pathetisch, zu aufwendig. LG revilo
 
hallo revilo

sollte nur eine zusatzinformaion sein. wenn ich das thema besser packen will, muss ich es für dritte auch plausibel machen, damit sie in meine richtung mitdenken können.
hast du das so gewußt?
frage wäre jetzt, wie komme ich vom pathos weg, bleibe aber in der sprache derer um die es geht. die sollen sich ja wiederfinden ...
über vorschläge würde ich mich freuen. ich will ja nich im eigenen saft schmoren, sondern andere sichtweisen konkret erfahren. ob ich sie dann teile ist was anderes. erst mal her damit ...:)
 

revilo

Mitglied
Sinn und Aufgabe eines Gedichtes ist, dass es der Leser ohne Anweisung versteht oder nicht. Ein Gedicht muss zum Nachdenken, Streiten oder Träumen einladen. Wenn Du es an dessen Anfang erklärst, dann ist die Message gestorben, weil der Phantasie die Grundlage geraubt wurde. Du kannst eine Andeutung durch Überschrift geben, aber nenn sie bloß nicht allein erziehende Mutter, dann hast Du den gleichen Effekt ! LG revilo
 

memo

Mitglied
Ich finde es gut, dass du dich um dieses Thema annimmst. Die kleine Hand und das kleine Lächeln hilft immer wieder ein Licht zu sehen.
Liebe Grüße
memo
 
hallo preussenprinz

ich würde mich bei diesem gedicht ausschließlich auf das schicksal der kinder konzentrieren...denn die sind immer die dummen und grundsätzlich schuldlos. bei den alleinerziehenden müttern sieht das schon wieder ganz anders aus...da muss man das viel differenzierter betrachten...da hat vielleicht die hälfte das schicksal selbst zu verantworten und verdient deshalb auch kein mitleid.

zitat:

[strike]Ganz[/strike] unten (ganz zerschlagen)
[strike]Lange gekämpft[/strike]
Müde geworden


vielleicht ist sie ja ganz unten...weil sie eben NICHT gekämpft hat...zb um die beziehung...ehe....?!?

"zerschlagen" passt auch nicht- wer sollte was zerschlagen haben?

Zitat:

Den Sinn verloren
Ausgebrannt

Den Sinn wofür? den Sinn wonach? Der Sinn bleibt grundsätzlich erhalten.

Zitat:

Kleine Hand [strike]streckt sich[/strike]
Sucht dich
Du weinst
Nimmst sie
[strike]Und[/strike] stehst auf

Zitat:

[strike]Nicht hoffnungsvoll nur[/strike] Pflicht
Ein [strike]kleines[/strike] Lächeln
Strahlt [strike]dich an[/strike]
[strike]Neue[/strike] Kraft keimt
[strike]Das es nicht gefriert[/strike]

Ich würde das Gedicht aus der Perspektive des Kindes schreiben

Viele Grüße
A.D.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi,

das zerschlagen erklärt sich mir schon, zerschlagen sein, ausgebrannt - finde aber, ganz unten sagt schon genug, schlage daher fast nur Kürzungen vor:



Ganz unten
zerschlagen

Kleine Hand streckt sich
Sucht dich
Du weinst
Nimmst sie
Und stehst auf -

Nicht hoffnungsvoll
nur Pflicht
Ein kleines Lächeln
Strahlt dich an

Kraft keimt
und wächst


LG, Rhea
 
AD

mit den dummen hast du leider recht. aus der sicht eines kindes habe ich aber schon eine variante gebastelt (kinderaugen).
hier geht es wirklich um die alleinerziehenden, die nicht zuerst zigaretten und alk kaufen. die wollen, aber eben auch an grenzen ihrer kraft stossen.

den sinn verloren
heißt, wofür der kampf jeden tag? man kann sich selber nichts leisten und trotzdem muss man zu den meisten wünschen des kindes auch nein sagen. keine perspektive da raus zu kommen, kein selbstwertgefühl, ziellos ...sinnlos.
eine denkspirale die wächst

ganz zerschlagen
der alltag drückt dich zu boden, jeden cent verplanen, trotzdem reichts nicht, das leben als ständige forderung irgendwas zu beantragen, zu bezahlen oder eben nicht, zu verzichten ...usw.

deshalb "lange gekämpft, müde geworden"

und deswegen mein vorschlag warum das alles, an was man sich aufrichten sollte, könnte, wie immer man will ...

rhea gift
dein minimalismus kommt mir eigentlich entgegen. in der regel liege ich auch auf der welle. hier wollte ich mal ein bisschen mehr ausholen ...:))

revilo
damit wir uns nicht missverstehen, sehe ich wie du. ich mache nur einen unterschied. informationen zu einem thema sind keine gedichterklärung. es sind hintergrundinforma-tionen, die dem thema ein gewicht geben sollen, von dem ich annehme, dass es nicht so bekannt ist.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi,

kann ich verstehen - manches muss uch mal lang sein - geht mir grad so mit "Mir träumte", da ginge beides, lang und kurz - und beides hat was für sich, macht das andere aber nicht ersetzbar... zumindest nicht für den Autor ;)

LG, Rhea
 



 
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