Gedanken

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nell

Mitglied
Die Wolken ziehen,
schau nur, dort
Und nehmen alle Gedanken mit fort
Sie fliehen, als wollten sie sagen
„Komm´ mit!“
Ich kann sie nicht halten und lasse sie zieh´n,
doch mit jedem Schritt,
nimmt der Gedanke,
einfach zu gehen, Sachen packen und weg
immer mehr Platz in diesem Raum
schleicht sich nachts in meinen Traum
und bringt Erinnerungen mit.

Was soll ich tun?
Ich dreh´ mich im Kreis
Weiß am Anfang, was ich am Ende nicht weiß
Die Musik hält fest und fängt mich auf
Doch tief in mir kehrt Stille ein
Die unwillkürlich nimmt in Kauf
Die Sehnsucht, Angst und alle Sorgen,
Die auf mich warten bis zum Morgen
Doch Musik lässt Sonne rein
Und so bin ich nicht ganz allein.

Doch plötzlich wird´s dunkel an hellem Tag
Und kalt, auch wenn die Sonne scheint
Hör´ Kinder lachen, doch in mir
Geht viel kaputt, das Inn´re weint,
es schreit und zittert, bebt und weiß,
dass wenn der Tag die Nacht erreicht,
sich Tränen an die Ängste reih´n
und keiner hilft, ich bin allein.

Warum nur, frag´ich mich sehr oft
Geschieht hier nichts, wie ich´s erhofft
Ich will nicht mehr als glücklich sein
Ist doch nicht schwer zu versteh´n
Nur fühle ich mich oft allein
Und weiß, dass viele das nicht seh´n.
 
A

Abendsternchen

Gast
Warum nur fühl ich mich allein
ich würd so gern bei Menschen sein
die mich so lieben, mich verstehn
die nicht nur Äußerliches sehn.

Doch warum soll man nach mir fragen
hab ja nur selbst mich zu beklagen!
Wann ging ich selbst auf Menschen zu
wann ließ ich zuletzt Wärme zu?

Glück liegt im Suchen, nicht im Sein
Im Finden manchmal, auch im Schein.
Dein Glück kommt nicht einfach angeflogen
Doch es liegt am Ende vom Regenbogen.


Lieber Nell,

das Suchen nach dem Wissen, die Verzweiflung, die Antwort auf die Fragen aller Fragen nicht zu finden, mag einen manchmal vor den verschlossenen Türen der Naturgesetze dazu verleiten, aufgeben zu wollen.
Solange Deine Gedanken noch mit den Wolken ziehen können, wirst Du wissen, dass Du selbst ein Teil jener Naturschauspiele bist. Verzweifle nicht, wenn Du manche Antworten (noch) nicht findest. Auch das Staunen und Wundern gehört zum Menschen. Wäre uns alles klar.. wäre unser Leben nicht fade?

Wünsche Dir einen schönen Tag.
Liebe Grüße

Abendsternchen
 

nell

Mitglied
@Abendsternchen

Hallo Abendsternchen,
danke für Deine liebe Antwort!

Deine dichterischen Zeilen haben mich sehr beeindruckt, ich konnte nur leider nicht eher antworten.
Ich finde Wolken und ihr Konstellationen immer wieder faszinierend und kann mich daran erfreuen. Sie zeigen doch, dass hinter jeder dunklen Wolke, die stets auch weiter zieht, trotzdem die Sonne bleibt, auch wenn wir sie nicht immer sehen. Ist das nicht was?

Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute für das Neue Jahr!
Sei lieb gegrüßt,
Nell
 
A

Abendsternchen

Gast
Lieber Nell,

die Sonne... war ja lange Zeit (und ist es bei einigen Naturvölkern noch immer) als Göttin gesehen, nach deren Gutdünken das Leben angenehm oder eben eine Qual war. Schon immer waren die Menschen faszíniert von den Geschehnissen am Himmel, und sind es auch heute noch. Oft, wenn ich unterwegs bin, wenn ich morgens aufstehe etc. und hinaussehe, (und sich der Himmel nicht immer nur grau in grau zeigt), dann staune ich oft über die gewaltigen Formationen, die ohne menschliches Zutun entstehen und wieder vergehen. Freut mich, dass es mehrere Menschen gibt, denen dies auf-fällt und vor allem.. auch ge-fällt.

Danke für Deine Antwort.

auch Dir einen guten Rutsch und schöne sonnige Wintertage

Gruß

Abendsternchen
 



 
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