Gefahren im Wandschrank

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HerbertH

Mitglied
Zu Gisela, der Eh'frau schlich,
Kuno der Lover vom Lande.
Er nahm seinen grossen Dieterich
und schlug sie mit Liebe in Bande.

"Ach Kuno, ich wollte so lange schon"
sprach sie mit ganz zärtlicher Stimme,
"Ein Klappbett mit Wandschrank und einen Sohn,
das gibt es bei Möbelhaus Glimme."

Und Kuno, der Brave, der hat es gekauft,
für eine beträchtliche Summe,
Beim Sohne jedoch die Haare gerauft,
den gibt es nicht wirklich für Umme.

Er baut ihr das Bett im geheimen Gemach,
sie probieren es, schwupps, voller Macht
da gab es sogleich einen schrecklichen Krach
was hat denn das Bett da gemacht?

Es warf sie, sie schrien, mit Macht an die Wand,
und klemmte sie furchtbar hart ein,
wo sie, Tage später, der Ehemann fand,
ich hörte, es stank ungemein.
 
H

Heidrun D.

Gast
Na ja, Herbert,

dass es den Sohn nun auch im Möbelhaus geben soll, erschließt sich mir nicht so ganz ... ;)- Bringt den nicht der Klapperstorch?

Liebe Grüße
Heidrun
 

MuusTri

Mitglied
Hallo Herbert,

ich muss ehrlich gestehen, von dir habe ich noch nichts gelesen, glaube ich.

Etwas holprig, dachte ich da in der zweiten Strophe, nachdem mir der Bezug zu Schillers "Die Bürgschaft" doch sehr zugesagt hatte.

Zum Schluss merkte ich jedoch, dass es sich um ein Spaßgedicht handelt...
Der arme Ehemann...
jaja.

Ich hoffe, ich habe nicht ein eventuelle System hinter dem Versmaßes übersehen, Metrik ist bei einem lustigen Gedicht auch eher zweitrangig, finde ich.

Was mich allerdings etwas gestört hat, ist der Reim von Macht auf gemacht in der vierten Strophe:

Er baut ihr das Bett im geheimen Gemach,
sie probieren es, schwupps, voller [red]Macht[/red]
da gab es sogleich einen schrecklichen Krach
was hat denn das Bett da ge[red]macht[/red]?
denn macht reimt sich nicht richtig auf Macht und gerade bei Spaßgedichten finde ich den Reim sehr wichtig.

Vielleicht fällt dir ja doch noch einer ein...

Oder das ist Absicht,

dann entschuldige ich mich für meine Blindheit.

Schönen Gruß,

Tristan
 

HerbertH

Mitglied
Zu Gisela, der Eh'frau schlich,
Kuno der Lover vom Lande.
Er nahm seinen grossen Dieterich
und schlug sie mit Liebe in Bande.

"Ach Kuno, ich wollte so lange schon"
sprach sie mit ganz zärtlicher Stimme,
"Ein Klappbett mit Wandschrank und einen Sohn,
das gibt es bei Möbelhaus Glimme."

Und Kuno, der Brave, der hat es gekauft,
für eine beträchtliche Summe,
Beim Sohne jedoch die Haare gerauft,
den gab es nicht wirklich für Umme.

Er baut' ihr das Bett im geheimen Gemach,
sie probierten es, gleich nächste Nacht,
da gab es sogleich einen schrecklichen Krach
was hat denn das Bett da gemacht?

Es warf sie, sie schrien, mit Macht an die Wand,
und klemmte sie furchtbar hart ein,
wo sie, Tage später, der Ehemann fand,
ich hörte, es stank ungemein.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo, liebe Heidrun, und lieber MuusTri,

die Gegenüberstellung von Bettkauf und Problem mit dem Sohn ist ja doch eine witzige Pointe, wenn auch eine schlimme, im Möbelhaus Glimme... ;)

Bezüglich des Metrums fällt eigentlich "nur" die erste Strophe aus dem Rahmen, aber das habe ich in Kauf genommen, weil sonst der klassische Bezug verlorengegangen wäre.

Den Reim habe ich "ausgebessert". Die vorherige Version hatte auch ihre Vorzüge, wegen "Gemach - gemacht" und "Krach - gekracht". Welche Version gefällt nun besser?

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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