Gefahren in der Dunkelheit

Pseudorinym

Mitglied
Triefende Augen erstarren
Ängstliche Mädchen verharren
Lockende Worte erklingen,
die um die Kinder sich schwingen

Lächelnder Mund voller Härte
Grausam vom Hieb stähl'ner Gerte
Redet vom Himmel das Blaue
Daß ihm das Kind schnell vertraue

Kinder, sie lassen sich locken
Auch wenn zuerst so erschrocken
Folgen dem Klang schöner Worte
Dann schließt sich rasch dunkle Pforte

Drum Eltern laßt eure Kleinen
Nicht in der Dunkelheit weilen
Es lauern viele Gefahren
Versucht sie davor zu bewahren
 

Pseudorinym

Mitglied
Entschuldige mal,aber dieses Gedicht ist weder satirisch noch witzig gemeint.
Ich wollte damit sagen,daß in der heutigen Zeit die Eltern noch besser auf ihre kinder aufpassen, und die Ach-da-kann-doch-nichts-passieren-Einstellung ablegen sollten.Heutzutage ist es doch vielen Eltern egal,bis wie lang sich ihre Kinder draußen rumtreiben.Und in viel zu vielen Familien werden die Kinder,wenn sie Fragen haben und sich nach Zuneigung sehnen,einfach vor den Fernseher gesetzt.Das ist weniger zeitaufreibend und schont die Nerven der armen gestressten Mütter.
Das Gedicht bezog sich in dem Fall auf die vielen Kindesentführungen die es schon gab und ich kann nicht verstehn was daran humorvoll sein soll.

Vielleicht klärst du mich mal netterweise auf,was du dir dabei gedacht hast.

xxx
 

Omar Chajjam

Mitglied
Das war echt positiv gemeint.

Das fängt doch so richtig überzeichnet an mit "Triefende Augen ...." und dann noch diese "Stählerne Gerte". Wenn Du das aber ganz ernst meinst, solltest Du Dir mal ein paar Bilder von Kinderschändern ansehen. Die wenigsten haben triefende Augen, eigentlich gar keine. Das sind meist nette Männer, meist gute Bekannte und Verwandte, oft auch die eigenen Väter. Die Satire kannst Du aber schon lassen, auch wenn Du sie nicht beabsichtigt hast. Sie trifft ja trotzdem, halt anders herum.

Gruß
Omar
 
S

Sansibar

Gast
Satire?

Hallo Pseudorym,
also als Satire kann ich das beim besten Willen nicht verstehen. Leider scheinen sich die Schänder wie die ratten zu vermehren und ihre Triks sind so einfach wie erfolgreich. Man kann Kinder wirklich nicht oft genug ermahnen, deshalb schreib doch einmal etwas für Kinder, sie mögen Reime, Wie findest du den Vorschlag? Ich finde ihn gut!
Gruß Sansibar
 

Pseudorinym

Mitglied
zu Omar:
Also,ich hab mich jetzt erst mal informiert was genau Satire ist,da ich mich auf dem Gebiet so gut wie überhaupt nicht auskenne.(daher war ich anfangs auch so überrascht als du das Gedicht in diese Spalte eingeordnet hast)

Wenn ich das nun richtig verstanden habe,zeichnet sich Satire dadurch aus,daß der Autor anklagenswerte Mißstände angreift und Personen oder Zustände anprangert.Die geschieht dann durch Verzerrung und Übertreibung der zu kritisierenden Zustände, wobei der Autor sich der Ironie und beissendem Spott bedient.Objekte werden der Lächerlichkeit preisgegeben und mit scharfem Witz gegeißelt (sagt der Duden)
Zudem versucht der Autor seine Kritik in verschlüsselter Form wiederzugeben,sodaß der Leser zwischen den Zeilen lesen muß um diese zu verstehen.


Das mit der Übertreibung könnte schon am ehesten zutreffen,
die "triefenden Augen" hast du ja bereits schon erwähnt.
Zugegeben,der Ausdruck klingt schon beinahe lächerlich, aber wird dadurch nicht gerade das Widerliche,Irrsinnige verdeutlicht,das einen Täter zu solch schrecklichen Taten treibt?
Natürlich haben Verwandte,eben die meisten Menschen,keine triefenden Augen,aber ich habe mich ja auch nicht auf Mißbrauch innerhalb der Familie bezogen sondern auf Situationen die ausserhalb des "geborgenen" Heims passieren können,wenn die Täter Fremde sind.
Und man kann seine Kinder wohl eher vor Fremden schützen,so hart das auch klingen mag, als vor der eigenen Verwandschaft von der man soetwas erst gar nicht erwartet.


Als nächstes hast du die "stählerne Gerte" angeführt,was ebenfalls überspitzt klingt.
Hierzu muß ich sagen,daß mir nichts Besseres eingefallen ist,da ich einfach nur nach einem Wort gesucht habe,das sich auf "Härte" reimt.
Man könnte es auch so sehen,daß diesem Mann in seiner Kindheit ebenfalls Schreckliches angetan wurde,daß er geschlagen wurde,was natürlich in keinster Weise sein Verhalten rechtfertigen oder entschuldigen soll.

Der Text ist jedenfalls nicht ironisch geschrieben,und wenn dann nicht absichtlich.Ich wollte auch nicht irgendetwas oder irgendjemanden auf verschleierte Art und Weise kritisieren,sondern nur sagen, daß man seinen Kindern klar machen soll,daß sie nicht zu Fremden Leuten ins Auto einsteigen und sie nachts nicht mehr alleine durch die Gegend ziehen lassen soll.

Satire oder Nicht-Satire,das ist hier wohl die Frage


zu Sansibar:
Eigentlich war mein erster Gedanke,daß das am besten die Eltern übernehmen sollten,ihre Kinder zu warnen und zu ermahnen,wie du schon sagtest.Schließlich sind sie ja die Autoritätspersonene auf die die kidner noch am ehesten hören.Aber deine Idee ist gar nicht mal so schlecht.
Wenn man etwas in einfachen leicht verständlichen Reimen schreiben könnte,was Kindern gefällt und sie auch gleichzeitig ermahnt.
Etwa so wie bei den Märchen,da gibt es ja auch für jede Geschichte die passende Moral.
Also,ich werde mich mal bemühen etwas derartiges zusammen zureimen,hoffentlich klappt es.
Danke nochmals für den Tipp
 

Omar Chajjam

Mitglied
Ironisch habe ich ihn auch gar nicht gelesen. Die Satire kennt auch andere Stilmittel. Es freut mich aber sehr, daß Dich der Begriff gereizt hat und Du Dich damit beschäftigt hast.

Jetzt ist auch klar, was ich meine, daß man mit Überzeichnung ein Problem beschreiben kann. Wärs allerdings Ironie als Stilmittel, würde es zum Gegenteil führen, eben verschleiern. Dann würden die Triefaugen zu einer Figur gehören, wo alte schmierige Tattergreise in abgetragenen langen Mänteln hinter kleinen Mädchen herpirschen. Das würde dann Deine Figur komisch werden lassen. Wir wissen ja aus Belgien, daß Kinderschänder nett aussehende Männer sind mit Kontakten in die höchsten und besten Kreise der Politik.

Einen herzlichen Gruß
von Omar
 

Pseudorinym

Mitglied
Hallo und guten Morgen Omar,
nochmal vielen Dank,daß du dich mit meinem bescheidenen Text auseinander gesetzt hast.Jetzt ist auch mein Horizont um einen Begriff erweitert worden.
Was bist du denn eigentlich von Beruf? Irgendeine Art von Kritiker vielleicht? Oder so etwas wie ein diplomatischer Gedichtevermittler?
Das würde mich mal interessieren,wenn du es aber nicht verraten willst,wärs auch nicht schlimm

*schöne Grüße*
xxx


Hallo Sansibar,
falls du zufällig nochmal hier reinschaust,ich hab gestern noch versucht etwas kindergerechtes zu schreiben.Hier ist dann also das Ergebnis:


Liebe Kinder habt gut Acht,
wenn sie kommt die dunkle Nacht
Geht dann eiligst schnell nach Haus
In die Höhle wie die Maus

Denn es gibt viel Ungesindel
Das treibt manchen bösen Schwindel
Drum ist's besser hier daheim
Kommt ins warme Stübchen rein

Und seid ihr doch mal ganz allein
Müßt ihr auf der Hut wohl sein!
Kommt ein Fremder auf euch zu
Dann schreit laut: "Laß mich in Ruh!"

Auch dürft ihr euch nicht lassen locken
Nicht mit Geld ,Süßem und Socken
Ganz egal was er verspricht,
Glaubt dem Fremden lieber nicht

Kehrt ihm möglichst schnell den Rücken,
Schwirrt davon wie kleine Mücken
Eiligst zu den Eltern heim,
Die lassen euch ins Warme rein.
 

Omar Chajjam

Mitglied
Projektmanager in der IT. Aber was sagt schon ein Beruf. Mir gefallen übrigens Deine Gedichte. Ich habe ja sogar noch ein anderes kritisiert.

Gruß von
Omar
 

Pseudorinym

Mitglied
Der Beruf sagt mir ungebildetem Wesen auch nichts,aber du hast ja Recht,eigentlich spielt er auch keine Rolle.
(Neugierde ist eine lästige Eigenschaft)

Ich hab schon bemerkt,daß du noch ein anderes Gedicht von mir kommentiert hast,aber bei Lob bin ich meistens immer skeptisch,man kann sich nie sicher sein ob es wirklich ernst gemeint ist. Harte Kritik hingegen hat den Vorteil, daß sie hundertprozentig ehrlich gemeint ist.

Villon sagt mir nichts,scheint wohl so ein übriggebliebener 68er zu sein,mal sehen ob ich irgendwo was von ihm finde.

*viele grüße*
xxx auf dem Weg in den Bildungshimmel
 



 
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