Gefallen

anemone

Mitglied
„Ich wollte dich fragen, ob du am Wochenende schon etwas vor hast?“ Oh, diese Frage hörte sich nicht gut an, doch Eva hatte nichts vor.

. Sie besaß sogar jede Menge Zeit. Schwanger war sie, im 4. Monat. Sie wollten sich den Tag vertreiben, ganz in Ruhe, vielleicht in den Stadtpark gehen. Doch jetzt wurde ihr Plan umgeworfen.

Jetzt kam die alles vernichtende Frage: „Könnt ihr euch einen Tag um Sven kümmern? Du wirst auch keine Arbeit haben, ich packe Mittagessen für euch ein und hole ihn morgen wieder ab, wir wollen einen Ausflug machen, ohne Kinder versteht sich. Der jüngste wird zur Oma gebracht.“

Was hatte sie jetzt noch dagegen einzuwenden. Sie stimmte zu, denn sie mochte Kinder, auch Sven und der war weniger anstrengend als der Jüngste, der zur Oma sollte. Sie gab sich also geschlagen, sagte, dass es ihr nichts ausmachen würde, ihn einen Tag zu beschäftigen und sie ihn gerne bringen könnten.

***

Der Tag versprach, ein schöner Tag zu werden. Jürgen wollte gleich morgens mit dem Jungen ins Schwimmbad. Eva konnte in Ruhe das Lager für ihn aufschlagen und dachte schon mit Freuden daran, wie es wäre, wenn demnächst ihr eigener Sprössling das Kinderzimmer in Beschlag nahm.

Sie ließ sich Zeit, denn das Mittagessen stand schon in der Küche bereit: Eine Riesenportion Gulasch, die noch erhitzt werden musste. Eva brauchte nur Apfelmus in eine Schüssel geben und Nudeln kochen.

Als dann kurz vor Mittag die beiden Schwimmer zum Essen nach Hause kamen, roch es schon recht angenehm in der Küche. Es war genügend Pilzgulasch vorhanden und dazu dann die Nudeln, das gab ein ausgezeichnetes Mahl. Zum Nachtisch aßen alle ein Eis und die Bande war zufrieden.

Doch leider hielt es nicht lange an, denn schon bald nach der Mahlzeit klagte der Erste über Leibschmerzen. Es schien Sven nicht gut zu gehen, ihm war übel und bald schon verdrückte sich der 8-jährige ins Badezimmer und machte keine Anstalten, dieses so schnell wieder zu verlassen.

Einige Zeit später begehrte auch Jürgen sehr danach, denn die einzige Toilette stand nun mal leider dort und ihm ging es nicht weniger schlecht. Beide litten unter Erbrechen und Durchfall und konnten sich nur daran erinnern, vor dem Schwimmen eine Süßigkeit gegessen zu haben.

Da Eva das Gleiche gegessen hatte wie sie, sich aber pudelwohl fühlte, schlossen sie eine Lebensmittelvergiftung aus.

Der Tag sollte jedenfalls damit ausgefüllt sein, Toilette und Eimer zu benutzen, um sich der Mahlzeit schnellstens wieder zu entledigen.


Irgendwann war in den Mägen auch absolut nichts mehr vorhanden, es dämmerte schon und der Tag, der so schön begonnen hatte ging dem Ende zu.


Alle saßen erschöpft und ausgepumpt vor dem Fernsehapparat und hätten sich vermutlich jede Sendung angesehen und sei sie noch so langweilig.



Am nächsten Tag wurde Sven von seinen Eltern wieder abgeholt. Nach dem Kaffee verließen die Verwandten das junge Paar und verschwanden wieder mit ihrem Sven, der trotz allem noch freundlich winkte.

Doch das Elend nahm dann weiterhin seinen Lauf, als sich nach ein paar Tagen bei Eva eine Nierenkolik bemerkbar machte und sich bei ihr Blutungen einstellten. Sie musste ins Krankenhaus.

In der Nacht setzten bei ihr die Wehen ein. Die Nachtschwester schien sehr unfreundlich zu sein. Sie war nicht bereit, für Eva zu laufen, bloß weil sie auf den Klingelknopf drückte. Sie solle nur zur Toilette gehen, wenn sie es meinte.

In dieser Nacht verlor Eva ihr Kind, welches noch nicht lebensfähig war im 4. Monat. Sie hatte sich so darauf gefreut. Doch jetzt brach in ihr eine Welt zusammen. Als Jürgen sie am nächsten Tag besuchte traf er eine heulende Eva an, die sich darüber beschwerte, so ruppig behandelt worden zu sein und depressiv in ihren Kissen lag. In ihr setzte sich der Gedanke einer Lebensmittelvergiftung fest, der sie nie mehr losließ.

Die Nachtschwester entschuldigte sich später bei ihr, sie hatte sie noch für ein Kind gehalten, weil sie so jung aussah. War das ein Grund sie so schlecht zu behandeln? Eva war 21 Jahre alt. Sie hätte gerade als Kind ihre Hilfe besonders gebraucht.
 
Q

Quidam

Gast
nun habe ich mir zwei Texte von die durchgelesen und kann verstehen, warum du auf meinen augenzwinkerndern Text so allergisch reagiert hast.
Du scheinst nicht sehr viel in deinem Leben zu lächeln. Eine dunkle Wolke betrübt deine Sinneswelt.. hey, laß mal die Sonne durchkommen.

Zu deinen Texten rate ich dir, dass du dich zuvor erst einmal fragen möchtest, WAS du eigentlich damit sagen möchtest.
Willst du in diesem text die Krankenschwestern kritisieren, die allzuoft von störischen Patienten maltretiert werden, trotzdem keine schlechte Laune haben dürfen?
Oder willst du mit erhobenen Zeigefinger Vorsicht predigen?

liebe Grüße
Quidam
 



 
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