Gefühlter Regen

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Gefühlter Regen

Die Regenwolken ziehen weiter,
Sonnenstrahlen streifen die Erde.

Die Pfützen trocknen aus,
der Asphalt qualmt.

Die Blumen blühen,
die Regentropfen sind verschwunden.

Die Bäume rascheln nicht mehr, sie sind verstummt.
Die Gräser gelb statt grün.

Wann kommt der Regen wieder?
Keiner mag den Regen,
doch er schmeckt so zart und vollkommen.
Er ist prickelnd auf der Haut,
hat man ihn erst einmal gefühlt.

Die Glieder sind nicht mehr benommen,
es scheint gewollt.
Man tanzt durch den Regen und sieht die Menschen am Fenster,
wie sie schauen gebannt - in des Himmels Hand.

Von da oben kommen die Tropfen und klopfen an die Scheiben.
Jeder hört sie - keiner kann’s vermeiden.
Und die unsichtbare Macht,
lässt uns sehen was das Wetter macht.
Jeder spricht davon und doch will es keiner hören.

Die Vögel fliegen davon oder ihm entgegen?

Die Nacht bricht herein und das leise Trippeln auf der Veranda ist noch stetig,
wie gerne wäre ich draußen,
doch schön ist es auch hier drinnen.
Denkt man dran und es tritt ein,
scheint es unmöglich doch zu sein.

Wenige wollen ihn haben, doch jeder sieht ihn an und nach langer Hitze,
wartet jeder und schaut den Himmel an.

Regentropfen auf meinen Lippen,
sie ziehen ihre Spur,
meinen Kopf tue ich in den Nacken
und warte nur.
Ein Lächeln huscht durch meine Wangen,
der Regen streichelt mich.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wären nicht die Zeilenumbrüche, würde man es eher für eine Schilderung als für ein Gedicht halten.

In einem Gedicht werden Metaphern verwendet, die unterhalb der Oberfläche schlummern. Die Wörter sind anderes, als sie scheinen.

Keiner mag den Regen. Ich doch.
 
O.K. Bernd,
vielleicht habe ich es zu allgemeinert, ich mag auch manchmal den Regen. Auf jeden Fall freue ich mich, dass Du mein Gedicht gelesen hast. Es war ein Anfang. Mal sehen ich werde mich bessern.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es war keine Kritik, sondern eine Mini-Analyse. Ich habe geschrieben, was bemerkenswert an dem Gedicht war.

Dazu gehört der Wechsel im Gedicht: Keiner mag den Regen, der Ich-Erzähler aber doch.
 

nico

Mitglied
lass dir nichts einreden
poesie ist revolution und entwickelt sich immer weiter
tragisch ist nur das menschen dazu neigen alles kontrollieren zu müssen und mit regelungen jegliche kreativität abtöten
also sei ein rebell schreibe
schreibe wie du es fühlst
wie du es denkst
denn poesie sollte der letzteschatten freien denkens bleiben.
dein still ist bestimmend und bildreich wie die frühen werke des verlaine
 



 
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