Gegen Arbeitslosigkeit kämpfen wollen

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AndiDLX

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Global gesehen wolle man mehr gegen die Arbeitslosigkeit kämpfen. Sagen die bebrillten Menschen in den Flimmerrechtecken. Sie schieben ihre Stimme ernst und gewissenhaft durch meine Lautsprecher. Ja, die Arbeitslosigkeit. Dieses fiese Monster, das nimmersatt alle Arbeitsplätze auffrisst. Das kommt vom Himmel gepoltert und verwüstet ganze Firmengelände mitsamt den Maschinen und allem was in den Firmenräumen steht. Kaffeeautomaten und Kuchentheken. Grobe Schreibtische und deren Bestuhlung. Vor nichts macht das Monster halt. Ohne Moral zerkaut es die Produkte, die aus den Maschinen herausspringen. Und dann die Arbeiter, die ihrer Arbeit gewissenhaft nachzugehen versuchen. Wie Maiskolben frisst es deren Tatkraft. Mampf mampf. Im Flimmerrechteck zeigen mutige Filmemacher ihre Filme vom Angriff. Unglaublich, was da geschieht. Schreie zerschreien die Flure. Alles in verwackelte Flimmerbildern geschnürt. Authentisch als stände ich daneben. Dann das Monster mit seinen Pranken. Ratsch und weg sind einige Maschinen. Ratsch und weg sind einige Arbeiter. Ratsch und weg sind der Kaffeeautomat und die Kuchentheke. Am Ende der Sendung im Flimmerrechteck weinen die Angehörigen der Arbeiter. Die Chefs (die überleben, da sie ständig in Privatjets durch die Welt reisen) sprechen ihr Mitgefühl aus. Sie schieben ihre Stimme ernst und mitfühlend durch meine Lautsprecher. Ja, die Arbeitslosigkeit. Global gesehen solle man wirklich mehr gegen die Arbeitslosigkeit kämpfen. Das sehe ich jetzt ein.
 



 
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