Gegen-Sätze

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Carlo Ihde

Mitglied
Einziger Hinweis: vorletzte Zeile würde ich schreiben

[blue]wenn du dich mir öffnest[/blue]

deine Inversion ist zwar nachvollziehbar aber etwas holprig.


Ansonsten: finde ich gut. Du sprichst konsequent ellyptisch, also du sparst das Verb "ist" aus

[blue]offen (...) dein Haar
verschlossen (...) dein Mund[/blue]

und das finde ich ganz lyrisch, schön, sowie scheint mir nicht der Zauber durch allzu viel Worte verschleiert sondern es schwebt ein schönes Geheimnis darüber. Wirklich reizvoll.
 

Maseltov

Mitglied
hallo Carlo,
schon überredet, wieder zur Ursprungsversion zurückzugehen ("wenn du dich mir öffnest").

Gruß
Maseltov
 

arle

Mitglied
Ich bin ja, offengestanden, nicht so der Gedichte-Mensch.

Aber bei diesem hier krieg ich fast Lust, mich doch wieder mal zu verlieben.

Großes Kompliment für die (be-)rührenden Worte

Silvia
 

mitis

Mitglied
meine meinung ist zweigeteilt: die ersten drei strophen sind flüssig und schlüssig, du hast sie vielleicht aus einem guss hingeschrieben (überflüssig finde ich nur das wort allenthalben). die letzten beiden strophen erscheinen mir konstruiert, um irgendwie zu einem abschluss zu kommen.

die wohl stärkste und intimste aussage ist m. E. die dritte strophe, das non plus ultra, der offene leib, die liebe.

ich weiß schon, du willst danach auf deine "sprachlosigkeit" kommen, aber da bräuchte es jetzt meiner meinung nach einen stärkeren reiz als eine für andere verschlossene kammer, (wenn vorher schon der leib offen war). du machst irgendwie einen schritt zurück und nimmst dem gedicht die spannung, dieses wirkliche "wow", das ich erwarten würde, wenn dir die worte fehlen sollen.

die letzte strophe soll dann wahrscheinlich den kreis schließen - aber für mich wäre die spannende kernaussage des gedichtes eher dieses pendeln zwischen dem, was du irgendwie benennst, und dem, wofür du dann keine worte mehr hast. darauf hätte ich mehr lust als auf ein abschließendes "resumee".
 

Joh

Mitglied
Ich ahne nur, was die verschlossene Kammer bedeutet,doch das tut dem Gedicht keinen Abbruch, denn es hinterläßt ein warmes, geborgenes Gefühl, daß ich mitnehme. Schön!

ein Gruß an Dich, Johanna
 

Maseltov

Mitglied
hallo mitis,
du hast dich sehr in das Gedicht hinreingefühlt, und ich nehme deine Anregungen zu folgender Änderung auf (ab 4. Vers):

Verschlossen
deine Seele
für andere,
mir fehlen
die Worte.

Offen
meine Augen
für dich.

Verschlossen
der Weg
zurück.​

Gruß
Maseltov
 

mitis

Mitglied
danke für dein "kritiker-lob". jetzt müsste ich noch die neue version ganz lesen können. die angedachte veränderung gefällt mir schon sehr gut, einzig, dass zweimal das wort "verschlossen" vorkommt, könnte man noch als stolperstein sehen. vielleicht würde am ende "kein weg zurück" auch genügen, ich weiß nicht.
bin schon gespannt.
lg mitis
 

Maseltov

Mitglied
die ambivalenten Begriffe (offen - geschlossen) ziehen sich durch das ganze Gedicht, kommen also je 3x vor - somit ist dies eine formale Fortsetzung an Stelle des "geistreichen Resumées".

Gruß
Maseltov
 

Maseltov

Mitglied
Gegen-Sätze (überarbeitet)

Offen
dein Haar
allenthalben,
ich nenne es
nicht altersgemäß.

Verschlossen
dein Mund
bei den Schwätzern,
ich nenne es
lebensklug.

Offen
dein Leib
für mich nur,
ich nenne es
Liebe.

Verschlossen
deine Seele
für andere,
mir fehlen
die Worte.

Offen
meine Augen
für dich.

Verschlossen
der Weg
zurück.​
 

Maseltov

Mitglied
Gegen-Sätze (überarbeitet)

Offen
dein Haar
wallend,
ich nenne es
nicht altersgemäß.

Verschlossen
dein Mund
bei den Schwätzern,
ich nenne es
lebensklug.

Offen
dein Leib
für mich nur,
ich nenne es
Liebe.

Verschlossen
deine Seele
für andere,
mir fehlen
die Worte.

Offen
meine Augen
für dich.

Verschlossen
der Weg
zurück.​
 



 
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