Gegen den Strom

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Nihrys

Mitglied
Vermutlich nicht mein Bestes, aber ich mag es dennoch.


Gegen den Strom

Starr ist der Blick.

Immer vorwärts,

Schritt um Schritt.

Auf niemanden achten.

Keinen genauer betrachen.

Immer weiter.

Starr und blind.

Vorwärts.

Wie Zinnsoldaten.

Kolonien wandeln

durch die Stadt

Überschwemmt.

Nicht nur die Stadt.

Das Leben, statt zu leben...

Dort sitzt ein Blinder,

er glaubt alles,

was auch immer er sieht.

Sehen,

Gesehen werden.

Nicht auffallen.

Nicht fragen

und nur tragen.

Seid still!

Sie rotten dahin,

tragen und schweigen.

und wofür?

Keinen Gegenwind genießen,

die Augen verschließend.

Scheinen und nicht sein.

Nicht rein.

Gegen den Strom.

Irgendwann.

Das werden andere für mich tun.

Denken alle so?

Den Blick abschweifend halten.

Den Verstande der Reife walten.

Anders sein.

Nicht die Augen schließen

und den Gegenwind genießen.

Das Alles kann bedeuten,

einen Langen weg zu wählen.

Auffallen.

Reden?

Taten zeigen

und nicht warten!

Traust Du dich?

Trauen sie sich?

Traue ich mich?

Wofür?

Dafür!

Warum?

Neue Gesichter sehen.

Endlich leben.

Gegen den Strom.

Allein.

Doch Irgendwann.

sind wir vielleicht nicht mehr allein.

Kämpft um euer Leben.

Wollt ihr es anderen geben?

Wollt nicht leben?

Für andere bluten?

Nach dem Wege suchen?

Gegen den Strom.

Dafür sollten sie sein.

Und schreien.

Doch nichts dort,

an diesem und anderem Ort.

Stille.
 
T

Thys

Gast
Hat was, Nihrys.
Den guck ich mir morgen noch einmal genauer an.

Gruß

Thys
 
T

Thys

Gast
Hallo Nihrys,

hab mir Deinen Text mal in Kapitel eingeteilt. So bekomme
ich leichter den Überblick. Kommt mir übrigens vor wie eine
Art Seelen-Storming. Damit meine ich, alles so
runtergeschrieben wie es Dir auf der Seele oder im Magen lag.
Das ist kein Werturteil, sondern nur eine Feststellung.
Weiß nicht, ob ich damit richtig liege. Ok, fange ich mal
an. Zuerst einmal würde ich persönlich den Text ein wenig
mehr Strukturieren, so dass (Sinn)Zusammenhänge deutlicher
werden, oder so, dass die Aussage, die Du transportieren willst
besser verdeutlicht wird. Keine Angst, ich schreibe Dir
Deinen Text nicht um. Ich mache nur ein paar Anmerkungen,
wo meiner Meinung nach Überflüssiges steht oder was für mich
nicht stimmig ist. Auch die Formulierungen an sich lasse ich
mal außer acht.

A1
Gegen den Strom

Das würde ich absetzen. Quasi als Überschrift.
A2
1)Starr ist der Blick.
2)Immer vorwärts,
3)Schritt um Schritt.
4)Auf niemanden achten.
5)Keinen genauer betrachen.
6)Immer weiter.
7)Starr und a)blind.
8)Vorwärts.
9)Wie Zinnsoldaten.

1) und 7) sind redundant. Seit 1) weiß ich schon, dass der
Blick starr ist. 7a) passt nicht zu 4) und 5) Wenn ich blind
bin, kann ich sowieso auf niemanden augenscheinlich achten.
Und auf das optische Beachten zielt der Zusammenhang ja ab.
2) 6) 8) Dreimal prinzipiell die gleiche Aussage, wobei zweimal
das Wort "vorwärts" vorkommt. Das könnte man straffen.
4) und 5) haben eigentlich auch die gleiche Aussage.
A3
1)Kolonien wandeln
2)durch die Stadt
3)Überschwemmt.
4)Nicht nur die Stadt.
5)Das Leben, statt zu leben...
6)Dort sitzt ein Blinder,
7)er glaubt alles,
8)was auch immer er sieht.

2) 4) Zweimal Stadt-> unschön
6) - 8) Dann glaubt er ja eigentlich nichts, weil er nichts
sieht. Meinst Du das so?
A4
1)Sehen,
2)Gesehen werden.
3)Nicht auffallen.
4)Nicht fragen
5)und nur tragen.
6)Seid still!
7)Sie rotten dahin,
8)tragen und schweigen.
9)und wofür?

1) 2) Auf wen bezieht sich das? Auf die Zinnsoldaten oder auf
den Blinden?
1) und 2) stehen für mich im Widerspruch zu 3) und 4) oder
ich verstehe Deinen Gedankengang nicht.
7) rotten oder trotten? Wenn rotten, dann in Bezug zu Rotte,
zusammenrotten, zusammengerottet?
A5
1)Keinen Gegenwind genießen,
2)die Augen verschließend.
3)Scheinen und nicht sein.
4)Nicht rein.

2) war schon in der Art in A2) 1) 4) 5) 7)
3) 4) nicht sein, nicht rein. Das ist nicht schön.
"Nicht rein" ist etwas banal. Erinnert mich an Ariel. Sauber
aber nicht rein.
A6
1)Gegen den Strom.
2)Irgendwann.

A7
1)Das werden andere für mich tun.
2)Denken alle so?
3)Den Blick abschweifend halten.
4)Den Verstande der Reife walten.

1) 2) Ja, Viele denken so.
3) siehe A5 2)
4) Das ist eine komische Formulierung.
A8
1)Anders sein.
2)Nicht die Augen schließen
3)und den Gegenwind genießen.
4)Das Alles kann bedeuten,
5)einen Langen weg zu wählen.

Vom Gedankengang her ok
A9
1)Auffallen.
2)Reden?
3)Taten zeigen
4)und nicht warten!
5)Traust Du dich?
6)Trauen sie sich?
7)Traue ich mich?
8)Wofür?
9)Dafür!
10)Warum?


A10
1)Neue Gesichter sehen.
2)Endlich leben.
3)Gegen den Strom.
4)Allein.
5)Doch Irgendwann.
6)sind wir vielleicht nicht mehr allein.


A11
1)Kämpft um euer Leben.
2)Wollt ihr es anderen geben?
3)Wollt nicht leben?
4)Für andere bluten?
5)Nach dem Wege suchen?
6)Gegen den Strom.
7)dafür sollten sie sein.
8)Und schreien.

1) 2) 3) leben-geben-leben -> unschön
7) 8) sein-schreien -> auch nicht so schön
A12
1)Doch nichts dort,
2)an diesem und anderem Ort.

dort-ort. Das ist auch gar nicht hübsch, Dort ... anderem Ort
So ziemlich der übelste Reim, den man sich vorstellen kann.
A13
Stille.


Also, ich habe jetzt nur mal zu den gröbsten Dingen was
geschrieben. Inhalt gedanklich nicht schlecht. Die Idee eines Seelen-Stormings hat was. Man könnte u.U. wirklich etwas draus machen.
Aber Du musst es meiner Ansicht nach stark überarbeiten.
Oder vielleicht lässt Du es in die Schreibwerkstatt
transportieren und feilst mit den Willigen daran rum.

Gruß

Thys
 

Nihrys

Mitglied
Ich habe das geschrieben, wie es mir in den Sinn kam.

Und die teilweise unschönen Reime waren an einigen Stellen gewollt, da die Umgebung in unserer Welt auch nicht gerade schön ist...
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Nihrys,

ich finde es im Augenblick schwierig zu lesen: Jede Zeile abzusetzen ist m.E. nicht wirklich sinnvoll. Dann schon lieber alle ohne Absatz hintereinanderweg.

LG

Herbert
 

Nihrys

Mitglied
Starr der Blick
Immer vorwärts
Schritt um Schritt.

Nicht fragen,
doch die Lasten tragen.

Nur gehen,
niemals verstehen.

Nicht leben,
nur geben.

Kränkend,
doch auch nicht lenkend.

Träume verlieren,
allein erfrieren.

Anders sein bedeutet,
sich nicht ständig zu häuten.

Die Augen schließen
und den Gegenwind genießen.


Einiges weggestrichen :)
 

Ellen

Mitglied
Hallo Nirys

[blue]Anders sein bedeutet,
sich nicht ständig zu häuten.

Die Augen schließen
und den Gegenwind genießen.[/blue]

Finde ich sehr gut ausgedrückt

LG Ellen
 
B

Beba

Gast
Ich schließe mich an und finde den Text ebenfalls interessant. Allerdings finde ich die Aufteilung in je zwei Zeilen auch eher störend, sie führt schnell zu einem Gefühl der Gleichtönigkeit mit lauernder Gefahr von Langeweile. Und ab und an habe ich so ein wenig den Eindruck, dass hier ein Reim erzwungen werden sollte, wie hier:

Kränkend,
doch auch nicht lenkend.
Sehr schön und überzeugend jedoch dieses hier:

Anders sein bedeutet,
sich nicht ständig zu häuten.
Ciao,
Bernd
 



 
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