Gegenoffensive

Gegenoffensive

Ein Spruch, verhasst, aber vielleicht doch treffend:
die Einschläge kommen immer näher.
Heißt, wörtlich genommen,
jemand schießt sich auf uns ein.
Wer – und warum sind wir das Ziel?
Wenn man jemanden abschießen will,
ist er ein Feind, ist er im Weg.
Wessen Feind sind wir, wem sind wir im Weg?
Sind Alternativen möglich?
Können wir aus der Deckung herauskommen und zurückschießen?
Womit schießen wir zurück?
Unsere Lunte, mit der wir das Schießpulver in Brand setzen könnten,
scheint das Haltbarkeitsdatum überschritten zu haben und –
zumindest sieht es so aus –
unsere Munitionsvorräte gehen zur Neige.
Offensichtlich verpuffen unsere Abwehrversuche einfach wirkungslos.
Andererseits können wir doch wohl nicht,
Entschuldigung, wenn noch möglich,
einfach den Schwanz einziehen
und die Hände über dem Kopf verschränken
und darauf warten, dass wir getroffen werden.
Die weiße Fahne zu hissen und zu kapitulieren
wäre eine mögliche Variante,
aber damit würden wir uns endgültig aufgeben,
uns in die Hand des Feindes begeben.
Ich schlage vor, aus unserer Deckung heraus
eine Ausbruchsstrategie zu entwickeln.
Zugegeben, unsere Reihen beginnen sich zu lichten,
aber wir können jede Lücke schließen mit unserer Erfahrung
und das Feuer erwidern,
mit einer Waffe, die nur wir haben
und die wir immer mehr einsetzen sollten:
unser Wissen über die Vergänglichkeit der Zeit
und über das, was uns keiner nehmen kann:
die Erinnerung an das Schöne in unserem Leben.
 



 
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