Geistiges Eigentum

3,70 Stern(e) 3 Bewertungen
Es war einmal der Kopf eines Mannes, bev�lkert von unz�hligen Gehirnzellen. Die Flei�igen gingen ihrer Arbeit nach, die Rebellen warfen den Flei�igen Steine in den Weg und die M��igg�nger h�rten Jazz, tanzten, rauchten Gras und besch�ftigten sich mit der weiblichen Anatomie. Eine rundum intakte Gesellschaft. Eines Tages erlaubte sich einer der Rebellen einen Spa�. Er klaute das Bild einer jungen Frau aus der Abteilung zur Verarbeitung optischer Reize und ein paar dazugeh�rige Mitschnitte aus dem Audiozentrum. Damit ging er zu einer Gruppe d�sender M��igg�nger und pries die junge Frau als einzig wahre G�ttin an, deren Anbetung sie alle ins Paradies f�hren w�rde. Die leicht zu faszinierende Gruppe war sofort davon angetan und begann die Botschaft unter Ihresgleichen zu verbreiten. Kurze Zeit sp�ter begann der Bau einer riesigen Kathedrale, die dem Antlitz der G�ttin glich. Nach der Fertigstellung des Sakralbaus fing die Masse an, die Kathedrale zu umrunden und rhythmische Gebete murmelnd von sich zu geben. Der Sog der hypnotisierenden Kreisbewegung war so stark, dass sich bald nahezu alle Bewohner des Kopfes der Bewegung anschlossen. Nur eine besonders robuste, f�r Lebenserhaltung zust�ndige Eliteeinheit konnte dem wiederstehen und ging weiter ihrer Arbeit nach. Doch der Rest kreiste und betete und kreiste und betete. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann kreisen und beten sie noch heute.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Moderation:
Leider ist bei der Freischaltung ein Fehler passiert, wir sind schon um eine Behebung bemüht.

Lieber JJ, habe den Text jetzt bearbeitet, bitte prüfe ihn noch einmal.

Franka
 
Es war einmal der Kopf eines Mannes, bevölkert von unzähligen Gehirnzellen. Die Fleißigen gingen ihrer Arbeit nach, die Rebellen warfen den Fleißigen Steine in den Weg und die Müßiggänger hörten Jazz, tanzten, rauchten Gras und beschäftigten sich mit der weiblichen Anatomie. Eine rundum intakte Gesellschaft. Eines Tages erlaubte sich einer der Rebellen einen Spaß. Er klaute das Bild einer jungen Frau aus der Abteilung zur Verarbeitung optischer Reize und ein paar dazugehörige Mitschnitte aus dem Audiozentrum. Damit ging er zu einer Gruppe dösender Müßiggänger und pries die junge Frau als einzig wahre Göttin an, deren Anbetung sie alle ins Paradies führen würde. Die leicht zu faszinierende Gruppe war sofort davon angetan und begann die Botschaft unter Ihresgleichen zu verbreiten. Kurze Zeit später begann der Bau einer riesigen Kathedrale, die dem Antlitz der Göttin glich. Nach der Fertigstellung des Sakralbaus fing die Masse an, die Kathedrale zu umrunden und rhythmische Gebete murmelnd von sich zu geben. Der Sog der hypnotisierenden Kreisbewegung war so stark, dass sich bald nahezu alle Bewohner des Kopfes der Bewegung anschlossen. Nur eine besonders robuste, für Lebenserhaltung zuständige Eliteeinheit konnte dem wiederstehen und ging weiter ihrer Arbeit nach. Doch der Rest kreiste und betete und kreiste und betete. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann kreisen und beten sie noch heute.
 
U

USch

Gast
Hallo JohnnyJohnson,
ein sehr interessanter Text. Kompression von Businessgeschehen in einer kapitalistischen Gesellschaft im Gehirn eines Mannes, oder Vorlage für ein Werbekonzept (iphone o.ä.).Das hat´s bei mir ausgelöst.
LG USch
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Eine ansprechende Allegorie ...

... über die Macht der Religionen, die sich in den Köpfen der Menschen festsetzen. Das ist jedenfalls meine Interpretation deines Textes.

Kurz, knapp und in perfekter Sprache metaphorisch in Szene gesetzt. Etwas Gliederung durch Absätze und Leerzeilen würden dem Text aber weiter Gutes antun.

Übrigens: Willkommen auf der Leselupe … Ironbiber
 



 
Oben Unten