Gernot Jennerwein
Mitglied
Was kümmerte den blutjungen Matrosen, der mutterseelenallein und von jeglicher Zuversicht verlassen auf einer dicken Holzplanke inmitten des Pazifischen Ozeans trieb, das farbenprächtige Spektakel einiger Kumulus Wolken im Abendrot. Und wie lächerlich schien ihm der Gedanke dabei, dass vielleicht gerade in diesem Augenblick, tausende Kilometer von ihm entfernt, sein Mädchen auf das Meer hinaus blickte und einen Kuss auf Reisen schickte. Ihn wohl behütet dachte, von einem Kapitän, der zeit seines Lebens den Gefahren auf See verbissen entgegen getreten war, aber nun doch so leblos und endgültig, wie ein toter Fisch auf dem Grund des Meeres lag.
Niemals war ihm das eigene Leben wertvoller erschienen, Gott allmächtiger und die Sehnsucht nach einem Menschen größer, als in diesen Tagen zwischen den Wellen ohne Courage.
Regelmäßig, mit kleineren Ruhepausen, stießen seine Hände in das Wasser hinab; in die ihm so fremde Welt, die lauwarm und seinem Leben in gewisser Weise freundlich gesonnen war, in diesen scheinbar erfrischenden Glanz. Bei alledem war er aber in trübster Laune, die immer noch trüber wurde dadurch, dass seine geschwollene Zunge am Gaumen klebte, wie ein Klumpen heißer Kohle, welcher die letzte Hoffnung verbrannte, die noch in ihm vorhanden war.
Das Fieber kam in der zweiten Nacht, bei Sternenlicht und spiegelglattem Meer. Er begann zu frieren und sah ein Schiff, das oben am Himmel vor Anker lag, bald einen Engel, der ihn aus dem Wasser schöpfte, wie einen Kloß aus warmer Brühe. Ein Husten plagte ihn, er spuckte kleine Herzen, unaufhörlich, und die Delfine lachten.
Kaum noch merklich am Leben schwemmte ihn die Meeresströmung am dritten Tag an den Strand einer exotischen Insel. Im Lärm der Brandung kam er zu sich. Wie ein Wurm kroch der Jüngling in den Schatten einer Kokospalme und zum ersten Mal in seinem Leben spürte er eine tiefe Dankbarkeit.
Gerettet, dachte er bei sich. Das Leid war für immer überstanden.
Ein wenig zu Kräften kommen, wollte der geschundene Mensch. Sich ein bisschen ausruhen und später auf den Weg machen, die nächste Ansiedlung aufsuchen, aber ein fürchterlicher Blitz riss ihm die Haut und das Fleisch von den Knochen.
Über dem Bikini-Atoll breitete sich in atemberaubender Schönheit der Atompilz aus.
Niemals war ihm das eigene Leben wertvoller erschienen, Gott allmächtiger und die Sehnsucht nach einem Menschen größer, als in diesen Tagen zwischen den Wellen ohne Courage.
Regelmäßig, mit kleineren Ruhepausen, stießen seine Hände in das Wasser hinab; in die ihm so fremde Welt, die lauwarm und seinem Leben in gewisser Weise freundlich gesonnen war, in diesen scheinbar erfrischenden Glanz. Bei alledem war er aber in trübster Laune, die immer noch trüber wurde dadurch, dass seine geschwollene Zunge am Gaumen klebte, wie ein Klumpen heißer Kohle, welcher die letzte Hoffnung verbrannte, die noch in ihm vorhanden war.
Das Fieber kam in der zweiten Nacht, bei Sternenlicht und spiegelglattem Meer. Er begann zu frieren und sah ein Schiff, das oben am Himmel vor Anker lag, bald einen Engel, der ihn aus dem Wasser schöpfte, wie einen Kloß aus warmer Brühe. Ein Husten plagte ihn, er spuckte kleine Herzen, unaufhörlich, und die Delfine lachten.
Kaum noch merklich am Leben schwemmte ihn die Meeresströmung am dritten Tag an den Strand einer exotischen Insel. Im Lärm der Brandung kam er zu sich. Wie ein Wurm kroch der Jüngling in den Schatten einer Kokospalme und zum ersten Mal in seinem Leben spürte er eine tiefe Dankbarkeit.
Gerettet, dachte er bei sich. Das Leid war für immer überstanden.
Ein wenig zu Kräften kommen, wollte der geschundene Mensch. Sich ein bisschen ausruhen und später auf den Weg machen, die nächste Ansiedlung aufsuchen, aber ein fürchterlicher Blitz riss ihm die Haut und das Fleisch von den Knochen.
Über dem Bikini-Atoll breitete sich in atemberaubender Schönheit der Atompilz aus.