Geträumter Knast

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Neulich träumte mir, ich wär
ein armer, kleiner Teddybär;
der still in einem Käfig sitzt -
und nichts als Traurigkeit besitzt.

Nur zu gern hätt' ich gewusst,
warum du mir das antun musst:
Mich einzusperren immerzu -
dabei ließ' ich dich doch in Ruh.

Ich sah dich bloß im Zimmer sitzen,
den Kopf auf deine Hände stützen;
bemerkte Tränen durch das Gitter -
nichts tun zu können, war da bitter.

Stattdessen blieb ich schweigend hocken
im Meer von Staub, entsetzlich trocken;
erkannte, du bist ganz allein -
und kriegte Angst, es auch zu sein.

Doch als der Wecker endlich klang,
war mir auf einmal nicht mehr bang;
begriff, es wird dir nie gelingen,
mich in Gefangenschaft zu zwingen.
 



 
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