Gettier und Ferdinand

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Gettier und Ferdinand

Edmund L. Gettier sprach, keiner wisse
was denn wahr sei, wenn er daran glaube,
denn betrügerisch sei immer die Prämisse,
Wahrheit mache stets sich aus dem Staube.

Trüge in der Hand er eine Schraube,
was ein Foto später ihm bezeuge,
(weshalb er das Knipsen auch erlaube,
und sich vor des Bildes Macht verbeuge,)

schiene es, wie er es auch beäuge
nicht genug zu sein ihm zum Beweise,
dass er daraus wirklich Wahrheit säuge,
in der Tat die Schraube trug zur Reise,

"... sicher hielt die Schraube ich in Händen,
doch das Foto trügt, wie wir's auch wenden."

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Ferdinand erwidert, dass zum Glücke,
(und er hätte Gründe, anzunehmen,
was da täusche, sei nur Wissenslücke,
deren Schlüsse roh als Zweifel kämen,

Edmund solle endlich sich bequemen,
laut zu sagen, welches seine Gründe
seien, oder sich doch etwas schämen,
weil es nämlich sich von selbst verstünde,

dass der Zweifel sich mit Gram verbünde,)
sich am Ende stets die Wahrheit zeige,
wenn man sie nur suche, dass man fünde,
wo sie sich verborgen halte feige.

Und er sprach: "Der Kaffee geht zu Ende,
nimm die Mühle endlich in die Hände!"
 



 
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