Gewebe

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wieder wandelte ich auf Straßenbahnschienen --
zum Regenbogen, doch ich mußte verschnaufen,
sank nieder, erschöpft, lag im Ameisenhaufen,
welke Grashalme durften als Bettdecke dienen.
Ein neues Leben begann, ich war wiedergeboren,
sah das Waldmosaik durch Facettenaugen,
begann aus Wiesenschaumkraut den Nektar zu saugen
und den Tag leerzutrinken zwischen Steinmauertoren.
Durch Fäden nahm ich den Morgen wahr und erwachte,
träumte, ich wäre sehr leicht und schwebte nach oben,
warf um den Trauermantel und ward von Spinnen umwoben,
und fühlte, dass etwas mich haltbar machte.
Und ich war die Spinne und saugte mich leer
und ich reckte und streckte mich hinterher.
 

Stern

Mitglied
Lieber Bernd,

leider hab ich momentan kaum die Zeit, mich näher darauf einzulassen - und das hier hätte es verdient, empfinde ich. Trotzdem: dein "Gewebe" berührt mich sehr. Bildlich, melodisch, stimmungsmäßig.

Liebe Grüße,

Stern *
 
S

Sandra

Gast
Hallo Bernd,

dein Bild ist sehr füssig zu lesen, atmosphärisch und spricht mich sehr an. Schöne Metaphern in einem fließenden, klangvollen Text. Das hat mir sehr gut gefallen.
LG
Sandra
 



 
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