Glaubensfragen

3,80 Stern(e) 5 Bewertungen

petrasmiles

Mitglied
Ich glaube,
dass wir gut füreinander wären.
Ich glaube nicht,
dass wir zueinander finden.
Ich glaube,
dass wir uns ähnlich sind.
Ich glaube nicht,
dass wir uns erkannt haben.
Ich glaube,
dass die Liebe eine Himmelsmacht ist.
Ich glaube nicht,
dass wir uns dort treffen werden.
Ich glaube,
dass wir zwei Parallelen sind.
Ich glaube nicht,
dass wir uns in der Endlichkeit berühren.

Abfahrende Ankunft.
Ankommende Abfahrt.

Du bist gekommen,
aber Du hast nichts dagelassen.
Du hast nichts mitgenommen
Und bist gleich weitergefahren.
 

Papiertiger

Mitglied
Liebe Petra,

so, mit etwas "Mühe" habe ich nun endlich einen Beitrag gefunden, den Du geschrieben hast. Leselupe könnte da gerne noch etwas übersichtlicher sortiert sein.

Wieso ist Dein Text eine Diskussion und kein Gedicht oder Kurzprosa? Die Sache mit den Kategorien erscheint mir hier mitunter etwas willkürlich. Ich bin ein Freund kurzer Text und ich mag Deinen Text. Ob ich ihn in Gänze richtig deute? Bin mir nicht sicher. Es könnte sein, dass sich da zwei Menschen am Bahnhof treffen, sich nicht ansprechen. Wie in dem Song "Bye, bye" von Cro. Es geht darum, dass Du offen bist für Ideen wie eine ganz besondere, schicksalshafte Liebe, aber das Du nicht an ein Jenseits im christlichen Sinne glaubst. Liege ich richtig? Aber selbst wenn nicht, es bereitet mir Freude Deine Zeilen zu lesen und darüber nachzudenken. Und Du hast jetzt so viele meiner Beiträge so liebevoll konstruktiv kommentiert, dass Du mich etwas positiv für Dich eingenommen hast :)

Schönes Wochenende!

Tiger
 

mondnein

Mitglied
Hat schon was Lustiges, liebe petrasmiles,

wenn eine Person, die im Lyrikbereich noch nie in Erscheinung getreten ist, über die Zuordnungskategorien eines Gedichtes urteilt und bemängelt, daß dieses Lied nicht als "Gedicht", sondern bloß als "Diskussion" eingeordnet worden sei. Es steht im "Gereimten". nun ja, da gehört es eigentlich auch nicht hin.

Es gehört in die "Festen Formen", denn es ist eine Priamel von der Sorte, die ich als "Telephonbuch-Anapher" klassifizieren würde, wenn Marcel Reich-Ranitzky seinen Vorschlag in die Tat umgesetzt hätte, das Telephonbuch poetologisch zu analysieren.

Aber natürlich ist das eine gut musikalische Form, Spott ist fehl am Platz. Und es ist gebaut, wie es für eine klassische Priamel typisch ist: Nach den Wiederholungen, die hier durch die penetrante Anapher verstärkt sind, kommt eine pointierte Schlußsentenz, eine verdichtete Conclusio. Und zwar zunächst mit dem genialen Parallelismus
Abfahrende Ankunft
Ankommende Abfahrt
und dann mit dem eigentlichen "Schluß". Wunderbar! Sehr gut.

You say yes
I say no
you say stop
And I say go go go
Oh no!
You say goodbye
And I say hello!
grusz, hansz


P.S.:
Der Titel ist irreführend, da es gar nicht um "Glaubensfragen" geht, sondern um subjektive "Annahmen". Aber das ist sinnvoll, weil es neugierig macht.
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Petra,

so, mit etwas "Mühe" habe ich nun endlich einen Beitrag gefunden, den Du geschrieben hast. Leselupe könnte da gerne noch etwas übersichtlicher sortiert sein.

Wieso ist Dein Text eine Diskussion und kein Gedicht oder Kurzprosa? Die Sache mit den Kategorien erscheint mir hier mitunter etwas willkürlich. Ich bin ein Freund kurzer Text und ich mag Deinen Text. Ob ich ihn in Gänze richtig deute? Bin mir nicht sicher. Es könnte sein, dass sich da zwei Menschen am Bahnhof treffen, sich nicht ansprechen. Wie in dem Song "Bye, bye" von Cro. Es geht darum, dass Du offen bist für Ideen wie eine ganz besondere, schicksalshafte Liebe, aber das Du nicht an ein Jenseits im christlichen Sinne glaubst. Liege ich richtig? Aber selbst wenn nicht, es bereitet mir Freude Deine Zeilen zu lesen und darüber nachzudenken. Und Du hast jetzt so viele meiner Beiträge so liebevoll konstruktiv kommentiert, dass Du mich etwas positiv für Dich eingenommen hast :)

Schönes Wochenende!

Tiger
Lieber Tiger,

eigentlich doch ganz einfach.
Bei jedem Beitrag steht darunter, wenn es einem gefallen hat, könnte man einen link betätigen und noch mehr vom Autor ansehen.
Dann geht es glaube ich auch über Beiträge, wenn man mit der Maus über den Avatar geht und sich ein Kontextmenue öffnet ... aber Du hast mich ja gefunden :)
Eine Revanche wäre aber nicht nötig gewesen - aber herzlichen Dank für den Besuch!

Dieser Text ist nun schon ziemlich alt. Damals - 2005 -war ich noch neu in der LL und es gab auch noch andere Rubriken wie Essays und Rezensionen und Erotische Geschichten. Nach einem Relaunch fielen diese Rubriken weg und die Texte auch. Und interessanterweise habe ich über Deinen Kommentar keine Benachrichtigung erhalten, was bei den neuen Beiträgen der Fall ist. Die alten Texte sind also nicht 'mitverdrahtet' worden, aber ich will mich nicht beschweren. Ich habe Deinen post nur zufällig entdeckt.

Zum Inhaltlichen: Damals war ich unterwegs, um einen neuen Mann in mein Leben zu bekommen und aus den vielfältigen Begegnungen ergab sich oft auch Schmerz und Unverständnis, Gewolltes und nicht Gekonntes, das ich so verarbeitet habe. Von daher ist der Bahnhof metaphorisch zu verstehen.

Ganz konkret habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Timing in der Liebe ganz wichtig ist. Wenn das nicht da ist, kann nichts draus werden.
Mein jetziger Mann und ich hatten damals einfach wahnsinnig Glück, dass wir beide (im reiferen Alter) auf dem gleiche Level der Erreichbarkeit waren.

Nochmals danke, dass Du diesen Text aus der Mottenkiste noch einmal ans Licht gezerrt hast.

Liebe Grüße
Petra
 

petrasmiles

Mitglied
Es gehört in die "Festen Formen", denn es ist eine Priamel von der Sorte, die ich als "Telephonbuch-Anapher" klassifizieren würde, wenn Marcel Reich-Ranitzky seinen Vorschlag in die Tat umgesetzt hätte, das Telephonbuch poetologisch zu analysieren.
Lieber Mondnein,

wenn Du es mir nicht gesagt hättest - ich wüßte es nicht, und kann es mir leider auch nicht merken. Aber ich bin ziemlich beeindruckt, eine Anapher produziert zu haben - das Telefonbuch lasse ich jetzt mal keck weg. Ich halte wenig von Klassifizierungen, aber wie jeder 'outlaw' bin ich doch heimlich stolz, wenn etwas Nettes bei der Klassifizierung rausgekommen ist.

Beim Inhaltlichen finde ich es gut getroffen, was Du sagst - und bedanke mich artig für die Adjektive - und das fette Lob.

Ich hätte nur gedacht, dass bei dem Beatles-Zitat schon eine 'Beziehung' enstanden ist, und man dann anfängt, sich zu zanken, während sie bei meinem Text schon in der Begegnung erstarrt ist - verpuffte Potentiale quasi.

Liebe Grüße
Petra
 



 
Oben Unten