Die Autorin ist hier neu. die drei Werke hat sie fast gleichzeitig zur Diskussion gestellt. Deshalb denke ich, dass man sie einzeln betrachten muss.
Die Form ist wirklich sehr dicht, aber die Grenzen sind bei Haiku und Senryu unterschiedlich.
Ich habe selbst lange gebraucht, um zu sehen, dass meine ersten Haiku gar keine waren, dabei hatte ich aber durchaus "echte" Haiku zum Vorbild genommen.
Ich denke, pure Ablehnung hilft wenig.
Ich bin, obwohl ich mich schon mindestens zehn Jahre mit Haiku beschäftige, auf dem Gebiet viel unsicherer als zum Beispiel beim Limerick.
Es gibt ein paar wenige Grundregeln, die eine Art "muss" beim Haiku sind:
kurze dreizeilige Gedichte, die sich zumindest an der Silbenzahl 5-7-5 orientieren, sie aber nicht unbedingt mehr einhalten, Naturbilder, konkret, keine Metaphern mit Unterbedeutung, Beziehung zur JJahreszeit (die sich aus dem Bild ergibt, ohne explizit genannt zu werden).
Im vorliegenden Fall haben wir die kurze Form, aber wir haben abstrakte Bilder, die keine Beziehung zur Natur haben. Damit ist es kein Haiku und nähert sich dem Senryu, ist aber hierfür eigentlich auch zu abstrakt.
Ob ein Wort doppelt verwendet werden kann, das hängt vom Text ab, denke ich.
Ich denke auch, die Autorin ist durch die sehr ablehnende Grundhaltung in den ersten Kommentaren sehr verunsichert.
Es waren mehrere "Diskussionsstopper". Ich hoffe, dass wir es etwas beilegen können.
Klar ist, dass es mehrere "Haiku"-Schulen in Deutsch gibt, die unterschiedlich herangehen.