Glück

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Soweit ich es sehe, hast Du hier einen Senryu geschrieben. Im Gegensatz zum Haiku ist er nicht auf ein Naturbild beschränkt.
Du hast das abstrakte "Glück" personifiziert. Aber nicht vollständig. Es hat viele Namen. Für jeden bedeutet es etwas anderes. Hier verliert es die Personifizierung wieder und kehrt zurück ins Abstrakte.
 

Walther

Mitglied
Lb. Britta,

auch dieser Text ist kein Senryu. Das Wort Glück ist doppelt gebraucht. Er gehört unter eine Rubrik "Sprüche", gäbe es hier eine.

LG W.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Walter, die Einordnung als Senryu habe ich selbst getroffen, dabei habe ich das Kriterium verwendet, dass es kein Naturbild darstellt, aber die grundlegende Form sonst einhält.

Unklar ist mir, was Du eigentlich sagen willst. Was ist hier falsch?

Was und wie kann verbessert werden? Welche Kriterien hast Du verwendet?

Für mich ist ein Problem - und das hauptsächliche - die Abstraktheit der Bilder.

Ist die doppelte Verwendung eines Wortes ausgeschlossen oder nur unschön?

Ist ein doppelt verwendetes Wort beim zweiten Mal noch das gleiche?
 

Walther

Mitglied
Lb. Bernd,

ich bin der Ansicht, daß wir im Forum "Feste Formen" keine Basisarbeit für das Formale leisten müssen. Man kann dieses Fragestellungen alle nachlesen, z.B. hier: http://www.haiku.de/plugin.php?menuid=90&template=faq/templates/faq_front.html Darüberhinaus bietet auch Wikipedia eine gute Plattform für Basiswissen rund um die Lyrikformen.

Es ist in der Tat so, daß Haiku/Senryu als sehr dichte Gedichtform sehr sparsam mit dem Platz umgehen. Darüberhinaus ist die reine Silbenstruktur 5-7-5 nicht konstituierend für diese Form, ist sie doch inzwischen ein "Kann" und nicht mehr ein "Muß". Moderne Haikus können weniger und mehr Silben haben, es kommt allein auf den Inhalt und die dafür geltenden Formvorschriften, von denen wir ein gerade diskutieren.

Was mich verwundert, ist die Tatsache, daß die Autorin sich gar nicht regt, aber neue Beiträge einstellt. Es wäre schön, wenn Du einmal nachfragen könntest, ob sie überhaupt Kommentare und Kritik haben möchte.

LG W.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Autorin ist hier neu. die drei Werke hat sie fast gleichzeitig zur Diskussion gestellt. Deshalb denke ich, dass man sie einzeln betrachten muss.
Die Form ist wirklich sehr dicht, aber die Grenzen sind bei Haiku und Senryu unterschiedlich.
Ich habe selbst lange gebraucht, um zu sehen, dass meine ersten Haiku gar keine waren, dabei hatte ich aber durchaus "echte" Haiku zum Vorbild genommen.

Ich denke, pure Ablehnung hilft wenig.
Ich bin, obwohl ich mich schon mindestens zehn Jahre mit Haiku beschäftige, auf dem Gebiet viel unsicherer als zum Beispiel beim Limerick.

Es gibt ein paar wenige Grundregeln, die eine Art "muss" beim Haiku sind:
kurze dreizeilige Gedichte, die sich zumindest an der Silbenzahl 5-7-5 orientieren, sie aber nicht unbedingt mehr einhalten, Naturbilder, konkret, keine Metaphern mit Unterbedeutung, Beziehung zur JJahreszeit (die sich aus dem Bild ergibt, ohne explizit genannt zu werden).

Im vorliegenden Fall haben wir die kurze Form, aber wir haben abstrakte Bilder, die keine Beziehung zur Natur haben. Damit ist es kein Haiku und nähert sich dem Senryu, ist aber hierfür eigentlich auch zu abstrakt.
Ob ein Wort doppelt verwendet werden kann, das hängt vom Text ab, denke ich.
Ich denke auch, die Autorin ist durch die sehr ablehnende Grundhaltung in den ersten Kommentaren sehr verunsichert.
Es waren mehrere "Diskussionsstopper". Ich hoffe, dass wir es etwas beilegen können.
Klar ist, dass es mehrere "Haiku"-Schulen in Deutsch gibt, die unterschiedlich herangehen.
 

Walther

Mitglied
Hallo Bernd,

das Haiku ist sehr schwierig. Das aber ist allen Formen eigen, die sich leicht anfühlen. Ich schreibe seit sicherlich 20 Jahren Haiku, bin Mitglied der Deutschen Haiku Gesellschaft, habe diverse Veröffentlichungen in Haiku-Jahrbüchern, bei Wettbewerbsanthologien erreicht - und bin mir trotzdem immer unsicher, ob das Haiku, das ich gerade schreibe, eines ist. :) Diese gesunde Selbstkritik ist gerade hier notwendig, finde ich.

Allerdings hat mir die Arbeit in reinen Haiku Foren und das viele Lesen dazu inzwischen den Blick etwas geschärft. Vielleicht bin ich ein wenig zu hart, mag sein. Allerdings finde ich es schon ärgerlich, wenn man Texte wie diese postet und das Gefühl hinterläßt, man hat aber auch gar keine Ahnung von dem, was man da schreibt. Und dann stumm bleibt, anstatt sich zu seinen Texten und der Kritik zu äüßern, die wenigstens von mir immer sachlich und am Text selbst ausgelegt war.

LG W.
 



 
Oben Unten