Glückssuche

Leuchtturm

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Geht der Mensch auf die Suche nach dem Glück, kann er verschiedene Fährten annehmen. Jeder Mensch strebt nach Glück, aber die Wege, die zu ihm führen, muss er selbst finden. Wenn ich die Menschen beobachte, wie sie sich anstrengen und Kämpfe austragen, muss ich annehmen, das Glück ließe sich nur durch Härte und Mühsal erkaufen und alles andere hätte keinen Wert. Interessanterweise meinen die Menschen, die ein "scheinbares", nicht lang anhaltendes Glück "erarbeitet" haben, andere Menschen müssten genauso malochen wie sie, andernfalls werden sie missachtet oder als Dilettanten abgestempelt. Man sieht's oft im sogenannten Standesdünkel. Einfache Menschen, die für sich im Leben das Notwendige tun, genug Muße haben, genügsam sind und eine gewisse Gelassenheit an den Tag legen, denen wird von den sogenannten rechtschaffenden Menschen kein Glück gegönnt. Sie werden von diesen ignoriert und unterdrückt, um ihnen das Glück auszujagen. Die Erfolgsmenschen vergessen ganz und gar, dass das Glück nicht in ehrgeiziger Selbstbestätigung und Gefallsucht liegt, denn sie machen sich dadurch viel zu sehr von der Gesellschaft abhängig und stempeln sich selbst zu einer Marionette ab, bei der man nur am gängigen Zeitgeist zieht. So können sie nie zu einer echten Persönlichkeit werden. Enttäuscht sie dann ihre Philosophie, weil das große Glück zum nächsten floh und sie mal wieder mit leeren Händen stehen ließ, verwandeln sie sich oft in hasssüchtige und neidische Mitbürger. In ihrer erbärmlichen Missgunst fordern sie Anerkennung, auch wenn sie noch so destruktiv ausfällt.
Ich glaube kaum, dass sich das Glück erkämpfen lässt. Ein Mensch, der nachdenkt, Erkenntnisse gewinnt, aus der Vergangenheit lernt, der Zukunft zuversichtlich entgegensieht, findet sein Glück eher als Menschen, die sich dem gängigen Zeitgeist anpassen, ehrgeiziges Leistenwollen als Zweck ihres Tuns vorgeben und durch den resultierenden Zeitmangel niemals zu sich selbst kommen.

Leuchtturm
 



 
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