Goethe, Faust und das ewig Weibliche

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LuMen

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GOETHE, FAUST UND DAS EWIG WEIBLICHE
("verklapphornt")

Das ewig Weibliche

„Das ewig Weibliche“, so sprach,
als er grad kam aus dem Gemach
der ehrenwerten Frau von Stein,
Herr Goethe, „ das zieht uns hinein!“

(Hinein? Er stutzt - mehrdeutig kann
der Sinn sein, besser klingt: „Hinan!“)


Faust, noch nicht am Ende seiner Weisheit

Das ist der Weisheit letzter Schluß nicht,
ich steh´ nicht unter Goethes Aufsicht!
Denkt Faust und treibt es mit der Gret
so arg, daß sie zum Teufel geht.

(Doch wenn ihn jemand schuldig spricht,
sagt er, “der Goethe war´s, ich nicht!“)



Mephistos Zwischenruf

„Daran“, Mephisto ruft´s von fern,
„erkenn´ ich den gelehrten Herrn!
Der hat das Leben wohl studiert,
der stets sich ohne Schuld aufführt!“

(Doch er verschweigt Fausts lange Wende:
Das Stück ist erst spät nachts zu Ende!)
 

Vera-Lena

Mitglied
Goethe

Lieber LuMen,

wenn er das wüßte,oh, oh....

Ob er wirklich mit Frau von Stein hat oder nicht, weiß man ja bis heute nicht. Wie Du ihm aber auf die Schliche gekommen bist, warum das Weibliche die Herren der Schöpfung hinanzieht, finde ich amüsant.
Auch dass Du Goethes Figuren ein Eigenleben zugestehst, gereicht Dir zur Ehre. Sie haben in so vielen Menschen herumgespukt, dass man es so ansehen könnte.
Und die vielen Stunden bis das Stück zuende war, hast Du auch durchgehalten.
Mir war es übrigens gänzlich entfallen, dass es komplett in Reimen geschrieben ist, bis ich es kürzlich wieder aufgeschlagen habe.

Sehr amüsant, wie Du Goethes Unsterblichkeit weiter vorangetrieben hast.

Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir.:)
Liebe Grüße Vera-Lena
 
Faust...

Mein lieber Lutz!
Wer wagt es, hier so streng zu richten?
Der hohe Herr verstand zu dichten!
Und diese Sache mit Frau Stein,
wer wollte hier so kleinlich sein?

Schreibst Du womöglich an "Faust drei"?
Hab Mitleid, LuMen, hab Erbarmen,
und mach es gnädig mit uns Armen,
denn mir genügt Teil eins und zwei!
-Bernhard-
 

LuMen

Mitglied
faustisch

Hallo Vera-Lena und Bernhard,

vielen Dank für Eure wohlwollenden Zeilen!
Ich wundere mich auch immer wieder, welche Ausdauer Goethe beim Reimen seiner faustischen Verse bewiesen hat (obwohl auch ihm hin und wieder Metrikfehler unterlaufen, aber er kann sich das natürlich erlauben). Trotz aller Begeisterung habe ich aber nicht vor, mich als Epigone zu betätigen und noch einen dritten Schwanz an den Faust zu hängen.

Herzliche Grüße
LuMen
 



 
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