Good bye Ostfriesland

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Umgeben wie von Watten
Meer sprudelt in den Prielen
Eiskalte Nebelfinger flink
Grausen mich am Kragen

Geblähtes Schnauben nüstert
Auf meinem Brot der Schimmel
Reitet durch den Schlick gar wild
Ein Deichgraf, im Galoppe

Dünenwärts knallt zu die Tür
Lässt mich dunkel draußen
Flut verschwimmt die Sandbank nun
Salz, Wasser brodelt den Kartoffeln.





[gb, 28.12.2008]
 

Ohrenschützer

Mitglied
Oh, es bakt der Falter wiedrum hienieden. Wie jenes?

Zum Werk: Scheinbar falsches, aber nur ungewöhnliches Deutsch hakt sich mehrfach in die Gehirnwindungen, öffnet dort ein paar Falten um das Innere durchzulüften wie manch andere täglich ihren Hund. ;)

Gern gelesen wurde das von meiner einer. Beste Grüße,
___________________
Der Ohrenschützer
 

Thylda

Mitglied
Wenn sie ihn doch lediglich lüften würden, lieber Ohrenschützer ;)

Lieber Gerhard

Mit Deinem Gedicht hast Du herrvorragend die Stimmung eingefangen, die ich von meinem letzten Nordseebesuch erinnere. Ein bißchen zu "dreach" (sprich: drriech; gälisch/schottisch für naß-kalt-windig), um es wirklich gemütlich zu finden, was man aber braucht um wieder zurück im Haus einen deftigen Eintopf mit Kartoffeln vollständig schätzen zu können. Bei diesem Wetter fühle ich mich richtig gut :)

Liebe Grüße
Thylda
 
Guten Morgen, werther Ohrenschützer,

laut erst einmal der Frühling
so bakt auch wieder der Falter
fröhlich im linden Grün

Herzlichen Dank für das wohlwollende Futterzurück.

gb
 
Grüß Dich, Thylda,

es freut mich sehr, dass ich Dir mit meinem kleinen Werk das dreachy Nordseefeeling frei Haus liefern konnte. Es hat doch was, das dortige Geschmuddel!

gb
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo Gerhard,

das nenne ich mal einen intelligenten Text! Sein Witz erschließt sich dem Schauenden wie ein kleines Mirakel. -
Kein Wunder, dass du damit sogar den Ohrenschützer hinter dem Ofen hervorgelockt hast ... (was macht der überhaupt?)

Lächelnde Grüße
Heidrun
 

Ohrenschützer

Mitglied
Hinterm Ofen lässt sich's gut pofen. Aber selber schuld, Heidrun, jetzt stell ich aus purem Trotz einen neuen Text ein. Wirst schon sehen. Übrigens hab ich einem anderen Forum die Signaturzeile "Das meiste schreibe ich mittlerweile im Kopf.", das trifft mein derzeitiges Abtauchen ganz gut. Aber bald soll eine Ohrenschützer-Hör-CD herauskommen (also, auf der ich ausschließlich fremde Texte lese), da siehste wohl was ich so tat... ;)

Liebe Grüße,
__________________
Der Ohrenschützer
 
Umgeben wie von Watten
Meer sprudelt in den Prielen
Eiskalte Nebelfinger flink
Grausen mich am Kragen

Geblähtes Schnauben nüstert
Auf meinem Brot der Schimmel
Reitet durch den Schlick gar wild
Ein Deichgraf, im Galoppe

Dünenwärts knallt zu die Tür
Lässt mich im Dunkeldraußen
Flut verschwimmt die Sandbank nun
Salz, Wasser brodelt den Kartoffeln.





[gb, 28.12.2008]
 
Umgeben wie von Watten
Meer sprudelt in den Prielen
Eiskalte Nebelfinger flink
Grausen mich am Kragen

Geblähtes Schnauben nüstert
Auf meinem Brot der Schimmel
Reitet durch den Schlick gar wild
Ein Deichgraf, im Galoppe

Dünenwärts knallt zu die Tür
Lässt mich im Draußen dunkeln
Flut verschwimmt die Sandbank nun
Salz, Wasser brodelt den Kartoffeln.





[gb, 28.12.2008]
 
O

orlando

Gast
O, schon früher wurde gefrieslandet! Noch dazu mit Deichgrafen und so. :)
Selbst der Schimmel findet sich ein, wenn auch nicht im Schimmelhimmel, sondern auffe Stulle. - Andererseits hat der ja von dorten immerhin eine Abflugsbasis. :D;)
Gute Reise
orlando
 

Gerd Geiser

Mitglied
Wer reitet so spät durch Nacht und Schlick?
Es ist der Schimmel, den Graf im Genick.
Der Nebel hängt tief und sie merken es nicht.
Sie reiten mal wieder durchs falsche Gedicht.
;)
 
O

orlando

Gast
Droben, dort im Schimmelhimmel,
warten Lombard und Herr Simmel;
alle Englein stimmen ein:
"Lasst den Bakenfalter rein!"
 

Gerd Geiser

Mitglied
Mein Vorschlag: den Schimmelhimmel durch Dichterhimmel zu ersetzen. Wäre doch schade, wenn die Engelein Gehör fänden und Baki auf nimmer Wiedersehn abhimmeln würde.
;)
 
Um Himmels Willen - dort habe ich nichts zu suchen.
Erst recht nichts zu finden.

Wenn die Zeit für das Zettelchen am großen Zeh für mich gekommen sein wird, begebe ich mich (vorzugsweise zusammen mit meinem Frollein Braut auf dem Hexenbesen) schmutzige Lieder singend mit Pauken, aber ohne Trompeten in die ewigen Abgründe.

Da ist es mit Sicherheit lustiger.
 



 
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