Gottes Allmacht (aus dem Buch Ferdinand)

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ferdinand formt einen großen Stein
und er legt ihn in sein Zimmer rein.
Anderntags versucht er, ihn zu heben,
doch der scheint am Boden festzukleben.

Ferdinand fühlt gleich, ihm fehle Kraft,
er versucht es, und er ist geschafft.
Nicht zur Seite, vor nicht, noch zurück
kann er heben jetzt das gute Stück.

Und er ruft: "O Gott, o Gott, o Gott,
wie krieg ich den jemals wieder flott,
Meine Frau steht draußen vor der Tür!
Gleich kommt sie herein! Gott helfe mir!"

Gott erscheint persönlich und er hebt
gleich den Stein samt Erde, die leicht bebt.
"Jeden Stein", so spricht er, "kann ich heben,
wie genau gerade diesen eben.

Aber gleich fang ich zu schaffen an
einen, den selbst ich nicht heben kann."
Und er stellt sich hin, denkt nach und spricht:
"Werde Stein, zu heben seist du nicht!"

Und nun steht der feste Stein ganz dumm
mit dem Universum um ihn rum,
das ganz sachte langsam um ihn kreist
und so Gottes Allmacht schön beweist.

Und er sagt: "Ich könnte dich zwar heben,
aber heute lasse ich es eben.
Aber sei gewiss, dass ich dich heben kann,
und ich tue es auch irgendwann."
 



 
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