Große Anfrage

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L

Lutz Menard

Gast
Große Anfrage

Was kann ich tun?
Ich kann mich neigen,
in Demut meine Kniee beugen
vor Ihm, daß seine Augen ruh´n
mit Nachsicht auf des Sünders Haupt.
Ich kann voll Trotz mein Kinn hochrecken,
die Faust geballt gen Himmel strecken,
hinausschrei´n, daß den Schlaf mir raubt,
wie Leid und Unrecht überschwemmt
die Welt, in blindem, gnadenlosen Walten
die Liebe und das Herz erkalten,
Gott nicht des Hasses Welle dämmt.


Was kann ich tun?
Ich muß es nehmen, wie es kommt,
weiß nicht, ob mir - und wem - es frommt,
daß Menschheit gleich dem blinden Huhn
durch Weltengänge taumelnd irrt
und selten nur ein Körnchen findet
der Wahrheit, die so schnell entschwindet,
weil nur ein Gott das Spiel entwirrt.
Er lächelt, wage ich zu hoffen,
hält mir zugute mein Bestreben,
das So-Sein anders zu erleben -
liegt die Vergeblichkeit auch offen.
 



 
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