Großstadtfreunde

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Immer mehr in letzter Zeit hoffe ich auf das Läuten an der Haustür, aber die Klingel schweigt. Es ist einsam im Raum der Wohnung. Ich sitze am Tisch und rauche, denke über dies und jenes nach und betrachte den Schneefall draußen vor dem Fenster. Das ist wohl ein Fehler, aber es fällt mir nichts Besseres ein und so langweile ich mich dahin, ohne etwas zu verändern. Ich bin kein geselliger Mensch, bemerke jedoch, dass ich mir die Zeit mit Gedanken an andere Menschen vertreibe. Ich bin also grundsätzlich nicht anders als jeder andere Mensch. Nur die Mischung der Elemente ist verschieden, ein jeder verfügt über sein persönliches Verhältnis.
Im Treppenhaus, das allgemeine Hauptquartier der Unruhe, höre ich laute Schritte und dann eine vertraute Stimme.
„Hey, du Exote, mach schon die Tür auf!“
Es ist Sarah, die ungeduldig gegen das Holz meiner Höhle schlägt. Ich klinke die Tür auf und sie kommt herein. „Was willst du?“, sage ich und lasse mich auf das Bett fallen, als wäre es meine Rettungsinsel.
Ohne Zeit zu verlieren, schlüpft sie aus ihren Sachen und legt sich neben mich. „Das Übliche“, säuselt sie, „ein bisschen Sex und ein Stück von deiner Brust zum Anlehnen.“
Ich betrachte sie und sage mir: „Wie herzlos ist dieser Mensch! Wie bezeichnend und deutlich ist ihre Gleichgültigkeit gegen meine Gefühle. Sie ist eben zufrieden und das ist die Art ihrer Zufriedenheit, alles natürlich zu finden, was geschieht. Ihre Zufriedenheit macht sich nichts aus meinem Elend. Aber sie kann mich nicht täuschen; es ist eben doch nur ein Pfeifen, was sie produziert.
Wir kommen zur gleichen Zeit und es wird uns gleichzeitig schlecht. Wie immer. Wir rauchen noch eine Weile. „Adieu“, sagt sie, „es war schön“, sie lügt uns beide an und geht zurück zu ihrer Familie.
Ich schließe ab hinter ihr, setze mich wieder an den Tisch und warte. Eines Tages werde ich diese Stadt verlassen.
 
Immer mehr in letzter Zeit hoffe ich auf das Läuten an der Haustür, aber die Klingel schweigt. Es ist einsam im Raum der Wohnung. Ich sitze am Tisch und rauche, denke über dies und jenes nach und betrachte den Schneefall draußen vor dem Fenster. Das ist wohl ein Fehler, aber es fällt mir nichts Besseres ein und so langweile ich mich dahin, ohne etwas zu verändern. Ich bin kein geselliger Mensch, bemerke jedoch, dass ich mir die Zeit mit Gedanken an andere Menschen vertreibe. Ich bin also grundsätzlich nicht anders als jeder andere Mensch. Nur die Mischung der Elemente ist verschieden, ein jeder verfügt über sein persönliches Verhältnis.
Im Treppenhaus, das allgemeine Hauptquartier der Unruhe, höre ich laute Schritte und dann eine vertraute Stimme.
„Hey, du Exote, mach schon die Tür auf!“
Es ist Sarah, die ungeduldig gegen das Holz meiner Höhle schlägt. Ich klinke die Tür auf und sie kommt herein. „Was willst du, das Übliche?“, sage ich und lasse mich auf das Bett fallen, als wäre es meine Rettungsinsel.
Ohne Zeit zu verlieren, schlüpft sie aus ihren Sachen und legt sich neben mich. „Das Übliche“, säuselt sie, „ein bisschen Sex und ein Stück von deiner Brust zum Anlehnen.“
Ich betrachte sie und sage mir: „Wie herzlos ist dieser Mensch! Wie bezeichnend und deutlich ist ihre Gleichgültigkeit gegen meine Gefühle. Sie ist eben zufrieden und das ist die Art ihrer Zufriedenheit, alles natürlich zu finden, was geschieht. Ihre Zufriedenheit macht sich nichts aus meinem Elend. Aber sie kann mich nicht täuschen; es ist eben doch nur ein Pfeifen, was sie produziert.
Wir kommen zur gleichen Zeit und es wird uns gleichzeitig schlecht. Wie immer. Wir rauchen noch eine Weile. „Adieu“, sagt sie, „es war schön“, lügt sie uns beide an und geht zurück zu ihrer Familie.
Ich schließe ab hinter ihr, setze mich wieder an den Tisch und warte. Eines Tages werde ich diese Stadt verlassen.
 

nachts

Mitglied
Hallo Gernot

Beschäftigst du dich gerade mit französischer Literatur?
Dass, was du hier komprimierst, darüber gibts, glaub ich Romane mit 150 Seiten. Deins gefällt mir (die Idee, hätt vielleicht sogar ne Erzählung abgegeben, ohne dass es ausgewalzt daherkommt)
Aber wie auch immer - die Stimmung ist gut eingefangen - gerne gelesen. (das "Holz meiner Höhle" find ich nicht so gelungen, weil das impliziert, Tür und Wohnung wäre aus einem Material und sie klopft irgendwo und "wie herzlos ..." ist zum Denken vielleicht etwas zu lyrisch :)

LG Nachts
 
hallo liebe Nachts

nein, ich lese keine Franzosen, ich versuch einfach nur alles nach Lust und Laune zu schreiben, auf der Suche bin ich.

Über deine Vorschläge freue ich mich besonders, sie helfen mir.

schöne Grüße

Gernot
 
Immer mehr in letzter Zeit hoffe ich auf das Läuten an der Haustür, aber die Klingel schweigt. Es ist einsam im Raum der Wohnung. Ich sitze am Tisch und rauche, denke über dies und jenes nach und betrachte den Schneefall draußen vor dem Fenster. Das ist wohl ein Fehler, aber es fällt mir nichts Besseres ein und so langweile ich mich dahin, ohne etwas zu verändern. Ich bin kein geselliger Mensch, bemerke jedoch, dass ich mir die Zeit mit Gedanken an andere Menschen vertreibe. Ich bin also grundsätzlich nicht anders als jeder andere Mensch. Nur die Mischung der Elemente ist verschieden, ein jeder verfügt über sein persönliches Verhältnis.
Im Treppenhaus, das allgemeine Hauptquartier der Unruhe, höre ich laute Schritte und dann eine vertraute Stimme.
„Hey, du Exote, mach schon die Tür auf!“
Es ist Sarah, die ungeduldig gegen die Pforte meiner Höhle schlägt. Ich klinke die Tür auf und sie kommt herein. „Was willst du, das Übliche?“, sage ich und lasse mich auf das Bett fallen, als wäre es meine Rettungsinsel.
Ohne Zeit zu verlieren, schlüpft sie aus ihren Sachen und legt sich neben mich. „Das Übliche“, säuselt sie, „ein bisschen Sex und ein Stück von deiner Brust zum Anlehnen.“
Ich betrachte sie und sage mir: „Wie eigenartig ist dieser Mensch! Wie bezeichnend und deutlich ist ihre Gleichgültigkeit gegen meine Gefühle. Sie ist eben zufrieden und das ist die Art ihrer Zufriedenheit, alles natürlich zu finden, was geschieht. Ihre Zufriedenheit macht sich nichts aus meinem Elend. Aber sie kann mich nicht täuschen; es ist eben doch nur ein Pfeifen, was sie produziert.
Wir kommen zur gleichen Zeit und es wird uns gleichzeitig schlecht. Wie immer. Wir rauchen noch eine Weile. „Adieu“, sagt sie, „es war schön“, lügt sie uns beide an und geht zurück zu ihrer Familie.
Ich schließe ab hinter ihr, setze mich wieder an den Tisch und warte. Eines Tages werde ich diese Stadt verlassen.
 

revilo

Mitglied
Hhhmmmmmmmm, weder Fisch noch Fleisch. Die Sache plätschert so vor sich hin. Es fehlt irgendwie der Höhepunkt........LG revilo
 
hallo revilo

schade, dass du es so schlecht findest. Weder Fisch noch Fleisch ist für mich schlecht. Handlung ist wenig, ja, vielleicht nur ein Gefühlsausbruch.

schöne Grüße
Gernot
 

revilo

Mitglied
Nein, lieber Gernot! Ich finde Deine Geschichte nicht schlecht. Aber sie läuft irgendwo in Nirvana. Die Stärke Deiner Werke liegt darin, dass sie keinen Anfang und Ende haben. Du zwingst den Leser geradezu zum Weiterdenken. Das gefällt mir außerordentlich gut. Aber hier fehlt ein belebendes Element, ein Aha- Effekt, bei dem sich der Leser ver wundert die Augen reibt.Bau einen zusätzlichen Plot ein! LG revilo PS: Ich habe gut reden. Ich bekommen nur Gedichte zu Stande........
 

Ternessa

Mitglied
Nun, vielleicht fehlt es einfach auch an Kürze. Dein Erzähler kommentiert sich zu Beginn zu sehr. Nimm dort einige Sätze raus und lass es einfach klingeln an der Tür.
Der Text ist nicht schlecht.


LG
Ternessa
 



 
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