Gute-Nacht-Spruch für kleine Abenteurer

4,60 Stern(e) 12 Bewertungen

Vera-Lena

Mitglied
Gute-Nacht-Spruch
für kleine Abenteurer


Tapp, tapp macht nicht der Mondenschein,
kommt immer lautlos zu dir rein,
ist leiser als die schwarze Katz,
trägt in der Sichel einen Schatz.

Und wenn du jetzt den Uhu hörst,
versprichst, dass du ihn niemals störst,
dann ruft er dir, lausch nur: Uhuuuuu,
sein heimlichstes Geheimnis zu.

Gleich neben deinem Bettgestell,
da, wo das Licht besonders hell,
was meinst du wohl, ein Knopf ist dort,
drehst du daran, vom Mondenort

schwebt dann herab die Himmelsleiter.
Zähl ihre Sprossen, ja, zähl weiter,
und steig hinauf zur Schatzes-Truhe,
jetzt schlaf nicht ein....gut....süße Ruhe!
 
K

Klopfstock

Gast
Liebe Vera-Lena,
es ist wirklich schade, daß es hier keine "Kinderecke" gibt,
denn Deine Gedichte in diese Richtung sind einfach so liebenswert, daß man eine Freude daran hat, was wiederum
beweist, daß wir keine "Kinderecke" brauchen, sondern
nur "Kind-gebliebene-Erwachsene", die sich an Deinen
Sachen erfreuen;)
Alles in Allem, das Gedicht steht wohl doch im richtigen
Forum - ich jedenfalls hatte meine große Freude daran ;)

Ganz lieben Gruß
Irene (gerade wieder
in die Kindheit zurückgefallen
und das gerne;))
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Irene,

das freut mich sehr, dass Deine Kinderseele wieder einmal hervorkrabbeln konnte und hatte ihren Spaß.:)

Dann wünsche ich Dir sprossen-zählend heute Abend ein genüßliches Einschlafen und den gefundenen Schatz dann in Deinem Traum.

Vielleicht schreibst Du uns ein Gedicht, was in der Truhe eigentlich drin ist?????;)

Danke für Deinen Kommentar und dass Du ins Kinderzimmer hineingeschaut hast.

Dir ganz liebe Grüße!:)
Vera-Lena
 

LuMen

Mitglied
neue Seite

Hallo Vera-Lena,

so ganz zufällig entdecke ich bei Dir eine neue Seite! Mein Kompliment, das sind wirklich schöne, kindgerechte Verse.

Herzlichen Gruß

LuMen
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber LuMen,

da danke ich aber dem Zufall, dass er Dich hierhergeführt hat!:)

Ich habe schon mehrere Kindergedichte im Forum "Sonstige Lyrik" veröffentlicht, nachdem ich in der Plauderecke angefragt hatte, wo ich solche speziellen Texte hintun kann.

Nun gibt es kein eigenständiges Forum für Kindergedichte und deshalb kannst Du meine anderen Texte zu diesem Thema nicht finden. Das ist jetzt der einzige Nachteil dabei.

Ich freue mich aber sehr, dass Dir dieser Text gefällt.:)

"Der Ordnungszwerg" könnte Dir vielleicht auch noch Spaß machen.

Danke für Deinen Kommentar!
Einen schönen Wochenbeginn wünsche ich Dir.:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

MacKeith

Mitglied
mein lieber schwan

"schön" find ichs ja schon, auch gelungen, aber:

vorlesen würd ichs meinen kurzen nich. vielleicht bin ich ja auchn schisser, aber die zeilen haben einiges, das angstmacht. und es "strotzt" vor todessymbolik

da schleicht sich was in mein Zimmer, wenn ich schlafe...

der Uhu ist ein Todesvogel, sein Ruf ist ein Symbol dafür, dass jemand stirbt

neben meinem Bett gehts hoch in den Himmel ("in das besonders helle Licht"): ich sterbe

die Truhe könnt genauso gut ein Sarg sein

süße Ruhe - ewige Ruhe

ganz spontan fiel mir auch das olle "Heidschi Bumm Beitschi" ein. da hab ich lange gebraucht, bis geschnallt hab: hoppala! die mutter ist tot, und die engelein holen dich jetzt auch in den himmel.

ich hör des Erlkönigs süsses Singen
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Alexander,

danke für die Mitteilung Deiner interessanten Gedankenverbindungen!:)

Ja, Leben und Sterben ist eines, wie man ja auch aus Deinem neuesten Text "Himmeblaua Herbst" hervorgeht.

Der Schmetterling ist auch ein Todessymbol, und Kinder, die wissen, das sie bald sterben werden, zeichenen ihn häufig.

Zudem ist der Schlaf der Kleine Bruder des Todes. Jede Nacht kann man üben, den Körper verlassend, in eine andere Welt einzutreten, wo es dann wieder etwas zu lernen und für sein Fortkommen zu gewinnen gibt.

Der Ruf des Uhus ist unheimlich, aber wenn man damit aufgewachsen ist, klingt er vertraut, und das Kind kuschelt sich noch fester in sein Bett, denn es weiß ja, bei Mama und Papa kann ihm nichts passieren. Außerdem hat die Eule seit Harry Potter für alle Kinder ihre Schrecken verloren.

Vielleicht ist das wirklich kein Text für Stadtkinder, das wäre möglich. Ich werde ihn einmal bei meinen Enkelkindern ausprobieren, die in Köln seit ihrer Geburt leben, und dann erstatte ich gerne Bericht.
Bei meinen eigenen Kindern habe ich das sehr unterschiedlich erlebt. Mit jedem Kind habe ich, immer wenn es sechs Jahre alt war, einen schweigenden Vollmond-Spaziergang durch den Wald und dann auf einen Berg gemacht.
Meine Tochter hat sich sehr gefürchtet, hat aber tapfer mitgemacht, mein Sohn war total fasziniert von der Schönheit des Mondes.

Das Kinder gerne überall hinaufklettern und dass sie Schatzkisten sehr lieben, das ist aber doch bekannt. Da muss man schon sehr bemüht suchen, um etwas Gruseliges zu finden. Aber mir macht Dein Beitrag wirklich Spaß, zeigt er doch, wenn man mit dem Gruseln erst einmal angefangen hat, findet man überall etwas. So ging es mir als junges Mädchen mit Edgar Allan Poe. Den habe ich immer vor dem Schlafengehen gelesen und dann habe ich schon gesehen, dass sich die Fenstervorhänge bewegt haben......

Danke für Deine Antwort!:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
K

Klopfstock

Gast
Lieber MacKeith,
ich wundere mich immer, was Erwachsene in Kinder und ihre Vorstellungskraft reinlegen.
Kinder sehen immer alles zuerst positiv, wenn, ja wenn
die Erwachsenen ihnen nicht mit dem Negativen kommen.
Und Das was Du hier hereinlegst, das ist mal wieder typisch Erwachsener und nicht Kind - und typisch Schreiber, immer
Symbole immer Methaphern, immer mehr sehen als drin ist.
Ich war selber ein Kind (kaum zu glauben;):D)und wäre damals sicher nicht im Traum auf das gekommen, was Du schreibst, wenn mir jemand diesen Text vorgelesen hätte.
Na, ja ich hatte ja auch keine schreibenden Eltern,
die mir ständig ihre Symbole und Methaphern um die Ohren
gehauen haben - es waren "normale" Leute, die nicht in alles gleich wer weiß was reingelegt haben.....
Schon alleine, daß Du von der Truhe als einem "Sarg" sprichst, darauf kommt ein Kind nur, wenn man eine Truhe
als Sarg bezeichnet - als Eltern versteht sich.
Eine Truhe war für mich immer was positiv-geheimnisvolles,
denn meine Eltern haben mich damit nie geängstigt.
Also ich hätte diesen Text als Kind einfach toll gefunden -
genau wie ich ihn heute toll finde.
Und Angst hätte ich nicht die Bohne gehabt;)

Liebe Grüße
Klopfstock
 

Uschka

Mitglied
Gute Nacht Spruch

Hallo Vera-Lena. Meine Nichte ist acht Jahre alt und fand dein Gedicht schön und ich auch. Wir haben darüber gesprochen und sie nichts beängstiges dabei. So wie es ist, ist es gut so. Haben es dem entsprechend benotet.
Herzlichst Uschka
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Uschka,

da habe ich ja nun wirklich ein "fachkindliches" Urteil,
was kann ich mir mehr wünschen?
Das freut mich sehr, dass nun auch ein Kind dieses Werk gelesen hat.

Dir und Deiner Nichte ein herzliches Dankeschön, liebe Grüße und eine Gute Nacht!:)

Vera-Lena
 



 
Oben Unten