GUTEN MORGEN
Als er die Tür zum Bad öffnete, rumort Silke schon seit einer halben Stunde in der Küche und bereitet das Frühstück. Er liebte es, wenn alles an seinem Platz liegt und alles bereitet ist, wenn er sich an den Tisch setzt.
Er schiebt die Tür auf, um sie gleich wieder hinter sich zu schließen. Genießerisch kostet er aus, wie das heiße Wasser aus der Dusche über seinen Körper rauscht. Während sich der Regen über seinen Kopf ergießt, verliert er sich in Erinnerungen:
Mutter hatte ihn zum dritten Mal geweckt, aber diesmal blieb sie neben dem Bett stehen, bis er aufgestanden war. Als er die Tür zum Badezimmer öffnen wollte, fand er sie verschlossen, und von innen hörte er das Plätschern des Wassers. Er klopfte zaghaft an die Tür, worauf von innen nur ein mürrisches "Ja, sofort" kam. Die Tür öffnete sich, und vor ihm stand sein Vater, der muffig meinte, er solle lieber früher aufstehen. Mit dem Gedanken "Ich hasse Morgenmuffel" ging er ins Bad und ließ das Wasser laufen.
Als er sich anschließend an den Tisch setzte, hörte er gleich die murrige Bemerkung, er habe wohl den Kamm nicht gefunden. Die Antwort, er, Vater, habe den Kamm doch mit aus dem Bad genommen, hätte er lieber hinunterschlucken sollen, denn jetzt ging das Donnerwetter auf ihn herab. Wie es Vater so gern tat, schlug er mit dem Messer auf das Frühstücksbrett, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
Bei dem Gedanken "Ich hasse Morgenmuffel" hörte er nur noch das immer lauter werdende Klopfen des Messers.
Plötzlich aus seinen Erinnerungen gerissen, bemerkte er, dass das Klopfen von der Tür herkommt. Seine Tochter will ins Bad. So unfreundlich gestört, knurrt er nur: "Ja, gleich", beeilt sich mit dem Duschen und greift zum Handtuch. Beim Rasieren kommen wieder diese Erinnerungen:
Vater tat seinen gewohnten Griff zur Zeitung, welche - wie immer - ordentlich zusammengerollt neben dem Besteck lag, und studierte die Leitartikel. Mutter goss den Kaffee ein, und Vater griff zur Tasse um den ersten Schluck zu machen. Mit einem Schrei, die Brühe sei viel zu heiß, setzte er die Tasse abrupt ab. Als Mutter darauf sagte, sie habe das Kaltkochen noch nicht gelernt, schäumte Vater erst recht auf. Jetzt war das Ei auch nicht richtig und so weiter. - Ich hasse diesen Morgenmuffel. -
Er stellte das Rasierzeug zurück und legt noch etwas Rasierwasser auf. Mit der Bemerkung "Wo warst du denn wieder die halbe Nacht?" überlässt er seiner Tochter das Bad. Er geht in die Küche und setzt sich an den Frühstückstisch.
"Guten Morgen mein Schatz" kommt es von Silke, worauf nur ein knappes "Morgen" zurückkommt. Er greift zur Zeitung und blättert zum Sportteil. Als seine Tochter hereinkommt, tut er einen Blick über den Zeitungsrand. "Mit dem Fummel willst du doch wohl nicht in die Schule gehen" entfährt es ihm. "Nein, Bernd fährt mich mit seinem Auto!" entgegnet seine Tochter verschmitzt. Diese Antwort lässt es nur so aus ihm heraussprudeln. Drei Worte seiner Tochter lassen ihn plötzlich schlucken: "Ich hasse Morgenmuffel!"
Als er die Tür zum Bad öffnete, rumort Silke schon seit einer halben Stunde in der Küche und bereitet das Frühstück. Er liebte es, wenn alles an seinem Platz liegt und alles bereitet ist, wenn er sich an den Tisch setzt.
Er schiebt die Tür auf, um sie gleich wieder hinter sich zu schließen. Genießerisch kostet er aus, wie das heiße Wasser aus der Dusche über seinen Körper rauscht. Während sich der Regen über seinen Kopf ergießt, verliert er sich in Erinnerungen:
Mutter hatte ihn zum dritten Mal geweckt, aber diesmal blieb sie neben dem Bett stehen, bis er aufgestanden war. Als er die Tür zum Badezimmer öffnen wollte, fand er sie verschlossen, und von innen hörte er das Plätschern des Wassers. Er klopfte zaghaft an die Tür, worauf von innen nur ein mürrisches "Ja, sofort" kam. Die Tür öffnete sich, und vor ihm stand sein Vater, der muffig meinte, er solle lieber früher aufstehen. Mit dem Gedanken "Ich hasse Morgenmuffel" ging er ins Bad und ließ das Wasser laufen.
Als er sich anschließend an den Tisch setzte, hörte er gleich die murrige Bemerkung, er habe wohl den Kamm nicht gefunden. Die Antwort, er, Vater, habe den Kamm doch mit aus dem Bad genommen, hätte er lieber hinunterschlucken sollen, denn jetzt ging das Donnerwetter auf ihn herab. Wie es Vater so gern tat, schlug er mit dem Messer auf das Frühstücksbrett, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
Bei dem Gedanken "Ich hasse Morgenmuffel" hörte er nur noch das immer lauter werdende Klopfen des Messers.
Plötzlich aus seinen Erinnerungen gerissen, bemerkte er, dass das Klopfen von der Tür herkommt. Seine Tochter will ins Bad. So unfreundlich gestört, knurrt er nur: "Ja, gleich", beeilt sich mit dem Duschen und greift zum Handtuch. Beim Rasieren kommen wieder diese Erinnerungen:
Vater tat seinen gewohnten Griff zur Zeitung, welche - wie immer - ordentlich zusammengerollt neben dem Besteck lag, und studierte die Leitartikel. Mutter goss den Kaffee ein, und Vater griff zur Tasse um den ersten Schluck zu machen. Mit einem Schrei, die Brühe sei viel zu heiß, setzte er die Tasse abrupt ab. Als Mutter darauf sagte, sie habe das Kaltkochen noch nicht gelernt, schäumte Vater erst recht auf. Jetzt war das Ei auch nicht richtig und so weiter. - Ich hasse diesen Morgenmuffel. -
Er stellte das Rasierzeug zurück und legt noch etwas Rasierwasser auf. Mit der Bemerkung "Wo warst du denn wieder die halbe Nacht?" überlässt er seiner Tochter das Bad. Er geht in die Küche und setzt sich an den Frühstückstisch.
"Guten Morgen mein Schatz" kommt es von Silke, worauf nur ein knappes "Morgen" zurückkommt. Er greift zur Zeitung und blättert zum Sportteil. Als seine Tochter hereinkommt, tut er einen Blick über den Zeitungsrand. "Mit dem Fummel willst du doch wohl nicht in die Schule gehen" entfährt es ihm. "Nein, Bernd fährt mich mit seinem Auto!" entgegnet seine Tochter verschmitzt. Diese Antwort lässt es nur so aus ihm heraussprudeln. Drei Worte seiner Tochter lassen ihn plötzlich schlucken: "Ich hasse Morgenmuffel!"