Heldentat

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Ein altgedienter Maulheld hielt,
Man glaubt es eigentlich nur selten
Sein allzu großes Maul und schielt
In ungewohnte Spiegelwelten.
Ihm gegenüber dieser Schweiger
Ging ihm ganz heftig auf den Zeiger.
Doch er ertrug die große Stille,
Denn so war nun einmal sein Wille.
Doch drängte es ihn, was zu tun
Und nicht nur schweigsam auszuruhn.
Er schlug mit Wut und voller Hass
Vor sich ins blanke Spiegelglas.
Als er die Faust dann bluten sah
Und Scherben vor ihm lagen
War er plötzlich den Tränen nah
Und spürte es im Magen,

Mit Größenwahn oder auch klein
Ein Maulheld kann zum Kotzen sein.
 
A

aksapo

Gast
Wie immer, ein gern gelesener Text, der richtig Spaß macht.
Lg Aksapo
 
H

Heidrun D.

Gast
Die maulheldische Idee ist wirklich hübsch, die Reime holpern noch ein wenig (halt nicht genug Übung ... ;))

Mein Vorschlag:

Ein altgedienter Maulheld hielt,
Man glaubt es [strike]eigentlich nur [/strike] [blue]meist nur [/blue]selten,
Sein allzu großes Maul und schielt
[blue]In[/blue] ungewohnte Spiegelwelten.
Ihm gegenüber dieser Schweiger,
[blue]Der[/blue] ging ihm [strike]ganz [/strike]heftig auf den Zeiger.
Doch er ertrug die große Stille -
[strike]Denn so war nun einmal [/strike][blue]So[/blue] war nun mal sein Wille.
[strike]Doch[/strike]Drauf drängt`[strike]e[/strike] es ihn, [blue]partout[/blue] zu "tun"
Und nicht nur schweigsam auszuruhn.
Er schlug mit Wut und voller Hass
[strike]Vor sich [/strike][blue]hinein[/blue] ins blanke Spiegelglas.
Als er die Faust dann bluten sah
Und Scherben vor ihm lagen
War [strike]er[/strike] plötzlich er den Tränen nah
Und spürte [blue]schwer den [/blue]Magen,

Mit Größenwahn [strike]oder[/strike]und selbst auch klein,
Ein Maulheld kann zum Kotzen sein.
Spornende Grüße
Heidrun

;)
 
Ein altgedienter Maulheld hielt,
Man glaubt es meist nur selten
Sein allzu großes Maul und schielt
In ungewohnte Spiegelwelten.
Ihm gegenüber dieser Schweiger
Der ging ihm heftig auf den Zeiger.
Doch er ertrug die große Stille,
So war es nun einmal sein Wille.
Drauf drängt es ihn, partout zu tun
Und nicht nur schweigsam auszuruhn.
Er schlug mit Wut und voller Hass
Hinein ins blanke Spiegelglas.
Als er die Faust dann bluten sah
Und Scherben vor ihm lagen
War plötzlich er den Tränen nah
Und spürt es schwer im Magen,

Mit Größenwahn und selbst auch klein
Ein Maulheld kann zum Kotzen sein.
 
Liebe aksapo,
danke für dein Lob.
Liebe Heidrun,
danke für deine Hilfe für einen noch Übenden.
Herzliche Grüße
euch Beiden
Karl
 
M

Marlene M.

Gast
solange er ja noch in den Spiegel sieht, ist noch nicht alles verloren, lieber Karl.Zwinker
Ungewohnte verse von dir, aber mit der gewohnten Ironie...
LG von Marlene
 

presque_rien

Mitglied
Hey Karl,

die Idee finde ich richtig gut! Es ist vom Aufbau her eine Fabel - insbesondere wenn man den letzten Moral-Zweizeiler betrachtet. Super.

Aber ich fänd's glaub ich noch besser, wenn nicht von Anfang an klar wäre, dass der Maulheld in einen Spiegel schaut!

Also hier ein paar Anmerkungen:
Ein altgedienter Maulheld hielt,
Man glaubt es [blue]meist nur selten[/blue]
Sein allzu großes Maul und [blue]schielt[/blue]
In ungewohnte [blue]Spiegel[/blue]welten.
V2: "meist nur selten" finde ich sehr unschön. Man kann es vielleicht als Ironie auslegen, aber für mich passen "meist" und "nur selten" einfach nicht zusammen. Auch generell klingt "man glaubt es selten" eher unelegant - man glaubt nicht selten, sondern man glaubt, dass es selten vorkommt.
V3: Du musst deutlich machen, dass "schielt" Vergangenheit ist, am besten mit Apostroph.
V4: Wenn du den "Spiegel" streichst, bleibt die Spannung erhalten, UND es passt besser ins Versmaß dieses ersten Vierzeilers.

Mir fiel zum ersten Vierzeiler spontan ein:

Ein altgedienter Maulheld hielt,
Man glaubt es wirklich kaum
Sein allzu großes Maul und schielt'
In ungewohnten / einen leeren / einen neuen Raum.

Aber wahrscheinlich fällt dir noch was besseres ein.
Ihm gegenüber dieser Schweiger
Der ging ihm heftig auf den Zeiger.
[blue]Doch[/blue] er ertrug die große Stille,
So war es nun einmal sein Wille.
[blue] Drauf drängt [/blue] es ihn, partout zu tun
[blue]Und nicht nur schweigsam auszuruhn[/blue].
Er schlug mit Wut und voller Hass
Hinein ins blanke Spiegelglas.
Wenn jetzt unerwartet der Spiegel kommt, ist es eine Wucht, finde ich! Sehr schön auch das "blank" in V12!
Ich fand's gut, dass du ursprünglich ein "doch" in V9 hattest - denn hier ist der Umbruch der Geschichte, und "drauf" ist nicht stark genug! Aber dann müsstest du das "doch" in V7 noch ändern. Zu V10: Müsste es nicht "sich ausruhen" heißen?
(Und bei "drängt" muss die Vergangenheit wieder deutlich gemacht werden).

Also ein Vorschlag:

Ihm gegenüber dieser Schweiger
Der ging ihm heftig auf den Zeiger.
Er trug zunächst / ne Weil' die große Stille,
So war es nun einmal sein Wille.
Doch drängt' es ihn, partout zu tun,
anstatt sich / sich nicht nur schweigsam auszuruhn.
Er schlug mit Wut und voller Hass
Hinein ins blanke Spiegelglas.
Als er die Faust dann bluten sah
Und Scherben vor ihm lagen
[blue]War plötzlich er den Tränen nah[/blue]
Und spürt es schwer im Magen,
Nur eine kleine Änderung in der Satzstellung: "War er den Tränen plötzlich nah" - so fließt es besser. Ansonsten sehr schöner Vierzeiler, ganz wunderbar auch der Wechsel im Versmaß an dieser Stelle!
Mit Größenwahn und selbst[blue] auch[/blue] klein
Ein Maulheld kann zum Kotzen sein.
Ich verstehe hier das "auch" nicht. Vorschlag:

Mit Größenwahn, doch selber klein,
kann Maulheldsein zum Kotzen sein!

Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen....

Lg presque
(weiblich! Ich sag's ja nur mal prophylaktischerweise ;P)
 
Ein altgedienter Maulheld hielt,
Wer glaubt's in unserm Land,
Sein allzu großes Maul und schielt
Auf eine Glashauswand.
Ihm gegenüber dieser Schweiger
Der ging ihm heftig auf den Zeiger.
Doch er ertrug die große Stille,
So war es nun mal sein fester Wille.
Drauf drängt es ihn, partout zu tun
Und nicht nur schweigsam auszuruhn.
Er schlug mit Wut und voller Hass
Hinein ins blanke Spiegelglas.
Als er die Faust dann bluten sah
Und Scherben vor ihm lagen
War plötzlich er den Tränen nah
Und spürt es schwer im Magen,

Mit Größenwahn und selbst auch klein
Ein Maulheld kann zum Kotzen sein.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Feine Idee :) noch ne Kleinigkeit...

Doch er ertrug die große Stille,
So war [strike]es [/strike]nun mal sein fester Wille.

LG, Rhea
 
Ein altgedienter Maulheld hielt,
Wer glaubt's in unserm Land,
Sein allzu großes Maul und schielt
Auf eine Glashauswand.
Ihm gegenüber dieser Schweiger
Der ging ihm heftig auf den Zeiger.
Doch er ertrug die große Stille,
So war nun mal sein fester Wille.
Drauf drängt es ihn, partout zu tun
Und nicht nur schweigsam auszuruhn.
Er schlug mit Wut und voller Hass
Hinein ins blanke Spiegelglas.
Als er die Faust dann bluten sah
Und Scherben vor ihm lagen
War plötzlich er den Tränen nah
Und spürt es schwer im Magen,

Mit Größenwahn und selbst auch klein
Ein Maulheld kann zum Kotzen sein.
 



 
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