Hallo Olaf,
ich schließe mich Epkachan an. Er hat seinen Vorschlag überzeugend begründet.
Nur seine letzte Zeile würde ich noch schlichter formuliern
zwischen den Bäumen
stille
[blue]und[/blue] mein Schweigen.
Ich habe die Vermutung, dass Du nicht weißt, was es bedeutet, ein Schweigen zu sein. Das gibt es tatsächlich, aber um das zu verwirklichen muss man viele Jahre seines Lebens daran gearbeitet haben. Ein Schweigen geworden sein, für anfangs eine Minute später vielleicht 10 minuten, bedeutet, alle Empfindungen und Gedanken in sich selbst zu absoluter Ruhe gebracht zu haben.
Auf andere Weise kann man kein Schweigen sein.
Epkachans Zeilen haben eine sichere ruhige Dynamik, die ich in Deinem Text vermisse. Sein Spannungsbogen läuft gleichmäßig auf ein Ziel zu, während Du Dich in Deinem Text verzettelst.
Bei Epkachan kann man die Dinge tiefer miterleben. Da ist die Dämmerung, die Enge, man riecht das feuchte Laub, schließlich gelangt man in Dunkelheit, und da offensichtlich nicht einmal mehr ein Vogellaut zu hören ist, auch in eine Stille.
Was dann kommt, ist sensationell: Es wird etwas vom lyrischen Ich abgelöst, hinweggetragen, es nistet sich ein zwischen den Baumstämmen und führt dort ein Eigenleben, nämlich das Schweigen des Lyri.
Dort befindet es sich nun und selbst Hase und Igel könnten es wahrnehmen das Schweigen des Lyri, weil es nämlich etwas Einmaliges, Individuelles ist mit keinem Schweigen eines anderen Menschen verwechselbar.
Siehst Du, die Schlichtheit schenkt dem Text die Tiefe und nicht der kleine "gewollte Schlenker" in die irgendwo abgeguckte Moderne.
Habe einfach mehr Mut, Du selbst zu sein, wenn Du schreibst und schau Dir mal an, wie man einen Spannungsbogen aufbaut.
Dein Potential ist nicht schlecht, und ich denke die LL ist ein Ort, der Dir helfen könnte, Deine Schreibe zu verbessern.
Liebe Grüße von Vera-Lena